- Hormonersatztherapie (HET)
- Hilft bei Wechseljahrsbeschwerden
- Auch zur Vorbeugung von Osteoporose
- Nur für Frauen nach den Wechseljahren
Progynova
Über Progynova
Progynova ist ein Präparat zur Hormonersatztherapie (HET). Es enthält das weibliche Hormon Estrogen (auch Östrogen). Dieses Arzneimittel wird bei Frauen nach den Wechseljahren eingesetzt, deren letzte natürliche Regelblutung mindestens 12 Monate zurückliegt.
Progynova wird angewendet:
- zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden, wie Hitzewallungen;
- zur Vorbeugung von Knochenschwund (Osteoporose) nach den Wechseljahren.
Anwendung
Progynova wird in Blisterstreifen zu 28 Tabletten geliefert. In der Anwendung ist dieses Medikament der Antibabypille sehr ähnlich. Sie können Progynova kontinuierlich (also ohne Pause) oder zyklisch (drei Wochen Einnahme gefolgt von einer 7-tägigen Pause) einnehmen. Richten Sie sich diesbezüglich bitte nach den ärztlichen Anweisungen.
Schlucken Sie die Tablette unzerkaut mit einem Glas Wasser. Sie können Progynova zu jeder gewünschten Tageszeit einnehmen, mit oder ohne Nahrung. Es ist jedoch wichtig, die Tablette möglichst zur gleichen Zeit oder etwa zur gleichen Zeit einzunehmen.
Dosierung
Die übliche Dosierung für Erwachsene:
- einmal täglich 1 Tablette.
Auf der Rückseite des Streifens sind die Wochentage aufgedruckt. So sehen Sie auf einen Blick, welche Tablette Sie einnehmen müssen.
Wenn der Streifen leer ist, folgt entweder eine 7-tägige Einnahmepause (zyklische Einnahme), oder Sie beginnen sofort einen neuen Streifen (kontinuierliche Einnahme). Frauen, die ihre Gebärmutter noch haben, wird außerdem ein weiteres Hormonpräparat verordnet: ein Gestagen. Das Gestagen löst einmal pro Zyklus eine Entzugsblutung aus. Weitere Informationen zu diesem Thema entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel.
Alkohol/Verkehrstüchtigkeit
Wechselwirkungen mit Alkohol sind nicht bekannt. Grundsätzlich wird Ihre Verkehrstüchtigkeit von diesem Arzneimittel nicht beeinträchtigt.
Überdosierung/Dosis vergessen/Progynova absetzen
Haben Sie mehr Tabletten eingenommen als verordnet? Konsultieren Sie dann Ihren Arzt oder Apotheker.
Haben Sie eine Einnahme vergessen? Holen Sie diese dann noch nach, es sei denn, es sind schon mehr als 12 Stunden vergangen. Lassen Sie die vergessene Einnahme in diesem Fall ausfallen und nehmen Sie die nächste Tablette zum üblichen Zeitpunkt ein. Nehmen Sie nie die doppelte Tablettenmenge ein, um die vergessene Dosis zu kompensieren.
Beenden Sie die Anwendung von Progynova nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Wann nicht anwenden?
Progynova ist nicht für jeden geeignet. Wenden Sie dieses Medikament nicht an,
- wenn Sie an Brustkrebs erkrankt sind oder früher einmal erkrankt waren bzw. ein entsprechender Verdacht besteht;
- wenn Sie an einer Form von Krebs leiden, dessen Wachstum von Estrogenen abhängig ist, z. B. Krebs der Gebärmutterschleimhaut, bzw. ein entsprechender Verdacht besteht;
- wenn vaginale Blutungen unklarer Ursache auftreten;
- wenn eine unbehandelte übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) vorliegt;
- wenn sich bei Ihnen ein Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose) gebildet hat bzw. früher einmal gebildet hatte, z. B. in den Beinen (Thrombose in den tiefen Venen) oder in der Lunge (Lungenembolie);
- wenn Sie an einer Blutgerinnungsstörung leiden (z. B. ProteinC-, Protein-S- oder Antithrombin-Mangel);
- wenn Sie eine Krankheit haben bzw. vor Kurzem hatten, die durch Blutgerinnsel in den Arterien verursacht wird, z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder anfallsartig auftretende Brustschmerzen mit Brustenge durch Sauerstoffmangel (Angina Pectoris);
- wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder früher einmal hatten und sich die Leberfunktionswerte noch nicht normalisiert haben;
- wenn Sie unter einer seltenen, erblich bedingten Blutkrankheit leiden, der sogenannten Porphyrie;
- wenn Sie allergisch gegen einen der im Abschnitt „Zusammensetzung“ genannten Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Wann ist besondere Vorsicht mit diesem Medikament geboten?
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie jemals von einem der nachfolgend aufgeführten gesundheitlichen Probleme betroffen waren:
- gutartige Geschwulste in der Gebärmutter (Myome)
- Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter (Endometriose)
- übermäßiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)
- erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln
- erhöhtes Risiko für östrogenabhängigen Krebs (z. B. wenn Ihre Mutter, Schwester oder Großmutter Brustkrebs hatten)
- Bluthochdruck
- Lebererkrankung, wie z. B. eine gutartige Lebergeschwulst
- Zuckerkrankheit (Diabetes)
- Gallensteine
- Migräne oder starke Kopfschmerzen
- systemischer Lupus erythematodes (SLE)
- Epilepsie
- Asthma
- eine Erkrankung, die das Gehör beeinträchtigt (Otosklerose)
- sehr hohe Blutfettwerte (Triglyzeridämie)
- Flüssigkeitseinlagerung infolge von Herz oder Nierenerkrankungen
Brechen Sie die Anwendung dieses Arzneimittels sofort ab und wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn eine der folgenden Situationen auftritt:
- eine der Erkrankungen, die im Abschnitt „Wann nicht anwenden“ aufgeführt ist
- Gelbfärbung Ihrer Haut oder Ihrer Augen (Gelbsucht). Dies kann auf eine Lebererkrankung hinweisen.
- eine deutliche Erhöhung Ihres Blutdrucks (Beschwerden können Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel sein)
- migräneartige Kopfschmerzen, die erstmalig auftreten
- Schwangerschaft
- wenn Sie Anzeichen für Blutgerinnsel bemerken, z. B. eine schmerzhafte Schwellung und Rötung der Beine, plötzliche Brustschmerzen und/oder Atemnot
Auf dem Beipackzettel stehen weitere Warnhinweise.
Schwangerschaft und Stillzeit
Progynova ist grundsätzlich nicht für Frauen angezeigt, die noch fruchtbar sind. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie während der Behandlung mit diesem Medikament schwanger werden.
Progynova ist kein Mittel zur Empfängnisverhütung. Wenn seit Ihrer letzten Monatsblutung weniger als 12 Monate vergangen sind oder wenn Sie jünger als 50 Jahre sind, kann zusätzliche Empfängnisverhütung erforderlich sein. Lassen Sie sich ärztlich beraten.
Für Frauen in der Stillzeit ist dieses Medikament ungeeignet.
Verwenden Sie noch andere Medikamente?
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie noch andere Medikamente anwenden, kürzlich andere Medikamente angewendet haben oder beabsichtigen, andere Medikamente anzuwenden. Dies gilt auch, wenn es sich um pflanzliche Heilmittel oder rezeptfreie Medikamente handelt.
Bestimmte Arzneimittel können die Wirkung von Progynova beeinflussen. Dies kann zu unregelmäßigen Blutungen führen. Dazu gehören:
- Arzneimittel gegen Epilepsie, z. B. Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin)
- Arzneimittel gegen Tuberkulose (z. B. Rifampicin oder Rifabutin)
- Arzneimittel zur Behandlung von HIVInfektionen (wie Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavir)
- pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten
Nebenwirkungen
Medikamente können Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Zu den möglichen Nebenwirkungen von Progynova gehören u. a.:
Häufig (kann 1 bis 10 von 100 Anwenderinnen betreffen):
- Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen, Übelkeit
- Hautausschlag, Juckreiz
- vaginale Blutungen (manchmal tropfenweise)
Gelegentlich (kann 1 bis 10 von 1.000 Anwenderinnen betreffen):
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- depressive Stimmung
- Herzklopfen
- Schwindel
- Sehstörungen
- Verdauungsstörung (Dyspepsie)
- schmerzhafte blaurote Knötchen auf der Haut (Erythema nodosum)
- Nesselsucht
- Brustspannen oder schmerzen
- Schwellungen, Ödeme
Selten (kann 1 bis 10 von 10.000 Anwenderinnen betreffen)
- Angstzustände, Veränderungen des Geschlechtstriebs
- Migräne
- Unverträglichkeit von Kontaktlinsen
- Blähungen, Erbrechen
- Hirsutismus (Vermännlichung), Akne
- Muskelkrämpfe
- Dysmenorrhoe (schmerzhafte, manchmal auch unregelmäßige Menstruation), Ausfluss aus der Scheide, Symptome ähnlich einem prämenstruellen Syndrom, Vergrößerung der Brüste
- Müdigkeit
Die Hormonersatztherapie ist auch mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen wie Thrombose und bestimmte Krebsarten verbunden. Weitere Informationen über diese und andere mögliche Nebenwirkungen von Progynova finden Sie auf dem Beipackzettel.
Zusammensetzung
Der Wirkstoff in diesem Arzneimittel ist Estradiolvalerat. Jede Tablette Progynova 1 mg enthält 1 mg Estradiolvalerat. Jede Tablette Progynova 2 mg enthält 2 mg Estradiolvalerat.
Die weiteren Bestandteile sind Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon 25 000, Talkum, Magnesiumstearat, Sucrose, Povidon 700 000, Macrogol 6 000, Calciumcarbonat, Montanglycolwachs, Glycerin, Titandioxid (E 171).
In Progynova 1 mg ist außerdem enthalten: Eisenoxid gelb (E 172). In Progynova 2 mg ist außerdem enthalten: Indigotin (E 132).
Die Hersteller von Progynova sind:
Bayer Schering Pharma AG, 13342 Berlin, Deutschland
Schering GmbH und Co., Produktion KG, 99427, Deutschland
Delpharm Lille SAS, 59390 Lys-Lez-Lannoy, Frankreich
Beipackzettel
Lesen Sie vor der Anwendung den Beipackzettel.