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Juckreiz im Intimbereich?

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Wenn es im Intimbereich juckt...

Vor Juckreiz im Intimbereich ist niemand gefeit, selbst Prominente nicht, wie der kürzliche öffentliche „Ausrutscher” des Bundestrainers Jogi Löw zeigt. Gleich am Anfang zur Entwarnung eine gute Nachricht: in den meisten Fällen ist ein vorübergehender Juckreiz im Intimbereich harmlos und weder ein Grund zur Beunruhigung noch ein Anzeichen schlechter Intimhygiene. Ernst wird es nur dann, wenn das Jucken stärker ist, länger anhält oder immer wiederkehrt. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die möglichen Ursachen und wie Sie es am besten vermeiden bzw. vorbeugen können.

Jucken im Intimbereich – eine natürliche Reaktion

Obwohl er mitunter sehr unangenehm sein mag, ist der Juckreiz im Intimbereich eine natürliche Schutzfunktion des Körpers, die zur Erhaltung der Gesundheit dient. Ausgelöst wird der Juckreiz durch Enzyme, darunter Histamin und Zytokin. Die Enzyme, die an der juckenden Stelle gebildet werden, veranlassen die Nerven, Signale zum Gehirn zu senden. Dadurch entsteht ein fast unwiderstehlicher Zwang, die betroffene Stelle zu reiben, kratzen oder zu scheuern. Zweck dieser Reaktion ist es, Parasiten oder Fremdkörper von der Haut zu entfernen, ehe sie größeren Schaden anrichten oder sich einnisten können. Problematisch wird es jedoch, wenn der Juckreiz länger anhält und die Haut durch das heftige Kratzen verletzt wird. Die entstehenden Wunden können sich entzünden und das Jucken im Intimbereich weiter verstärken. Für das Jucken im Intimbereich gibt es eine ganze Reihe von Ursachen, von denen nicht alle auf Krankheiten zurückzuführen sind.

Nichtinfektiöse Ursachen

  • Kontaktallergie:
    Das Jucken kann ausgelöst werden, wenn Sie allergisch gegen bestimmte Substanzen sind, beispielsweise Latex (Kondome) oder Nickel (Intimschmuck)
  • Diabetes mellitus, Typ II:
    Einer der ersten Symptome einer beginnenden Zuckerkrankheit ist häufiges Jucken im Bereich der äußeren Genitalien.
  • Eisenmangel:
    Auch dieses Problem kann einen starken und wiederkehrenden Juckreiz auslösen.
  • Östrogenmangel:
    Diese Ursache tritt bei Frauen oft in den Wechseljahren auf, wenn der Körper die Produktion des Hormons Östrogen zurückfährt.

Andere Ursachen

Einige Erkrankungen, darunter so lebensgefährliche wie Gebärmutterhalskrebs oder Vulvakrebs, aber auch gutartige Tumore der Schweißdrüsen können Jucken als Symptom hervorrufen. Auch der Befall mit Parasiten wie Krätzmilben oder Filzläuse kann einen Juckreiz auslösen, ist jedoch in Deutschland nicht allzu häufig.

Bei Männern besteht auch die Möglichkeit, dass das Jucken durch eine Vorhautverengung (Phimose) verursacht wird.

Infektiöse Ursachen

Bei Juckreiz im Intimbereich denken die meisten sofort an Geschlechtskrankheiten, das muss aber nicht immer der Fall sein. Die häufigste Ursache des Juckreizes im Genitalbereich (Pruritus genitalis) und andere vaginale Beschwerden sind bei Frauen keine Geschlechtskrankheit, sondern Hefepilze der Familie Candida, die normalerweise in jedem Körper vorkommen und harmlos sind. Wenn die Scheide juckt und brennt, muss es also nicht immer eine Geschlechtskrankheit sein. Unter bestimmten Umständen können sie sich die Pilze explosionsartig vermehren und in den befallenen Regionen starken Juckreiz auslösen. Besonders häufig sind die Schamlippen (Vulva) und die Scheide betroffen. Auch die Harnröhre kann infiziert werden. In diesem Fall gesellt sich zum lästigen Jucken noch ein weißlicher Ausfluss.

Geschlechtskrankheiten (STD)

Zu dieser Kategorie zählt an erster Stelle die Gonorrhö (Tripper). Bei Männern äußerst sich ein Tripper durch einen Ausfluss aus der Harnröhre und brennenden Schmerzen beim Urinieren, während Frauen meist nur ein Jucken im Bereich der Scheide spüren.

Herpes tritt als Lippen- und Genitalherpes auf. Ein Befall durch Genitalherpes äußerst sich durch ein Jucken im betroffenen Bereich in Verbindung mit kleinen Bläschen, die mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt sind. Die Flüssigkeit enthält den Erreger und ist hoch infektiös. Etwa 90 Prozent aller Menschen tragen die Erreger latent in sich, ohne dass es zu Krankheitssymptomen kommt.

Trichonomaden sind einzellige Parasiten, die sich Darm, Harnröhre oder Scheide ansiedeln. Die Infektion zeigt sich durch einen Ausfluss aus der Harnröhre, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen beim Sex und Juckreiz. Die Infektion ist die weltweit am meisten verbreitete Geschlechtskrankheit.

Was sollten Sie tun, wenn Sie unter Juckreiz im Intimbereich leiden?

Wie Sie aus den oben angeführten Beispielen erfahren können, kann es für einen anhaltenden Juckreiz im Intimbereich ernste Ursachen geben. Sie sollten das Problem keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, sondern zum Arzt gehen, um die Ursache abzuklären. Auf jeden Fall abzuraten ist vom Ausprobieren von diversen Hausmittelchen oder der Selbstbehandlung durch rezeptfreie Präparate. Im besten Fall bekämpfen Sie damit vielleicht die Symptome, aber nicht die Ursachen, die den Juckreiz im Intimbereich auslösen.

Gute Intimhygiene ist wichtig

Die Haut im Intimbereich ist empfindlich und verfügt über zahlreiche Schweißdrüsen. An versteckten Stellen (bei Männern unter der Vorhaut des Penis, bei Frauen in den Hautfalten zwischen äußeren und inneren Schamlippen) bildet sich bei mangelhafter Intimpflege eine weißliche Ablagerung, das Smegma. Es besteht aus Talgresten, Schmutz und bakteriellen Sekreten und riecht unangenehm. Die Entstehung des Smegmas beugen Sie durch tägliche Intimpflege vor. Dazu eigenen sich am besten spezielle Produkte wie zum Beispiel Rinz24, Lactacyd oder Chilly. Die Produkte sind hautschonend und besonders für den sensitiven Genitalbereich geeignet. Sie können als Gel oder Lotion angewendet werden. Für die schnelle Reinigung unterwegs oder auf Reisen eignen sich spezielle Reinigungstücher für den Intimbereich. Auf keinen Fall sollten Sie zur Intimpflege aggressive, hautreizende Produkte verwenden. Damit können Sie ein bestehendes Problem nur noch verstärken. Ebenso schädlich wäre es, die Intimpflege zu übertreiben. Einmal waschen am Tag reicht in der Regel vollkommen aus. Selbstverständlich gehört eine Intimpflege nach dem Sex ebenfalls zur guten persönlichen Hygiene.

Vorbeugen ist besser als heilen

Selbst die beste Intimhygiene kann aber nicht eine Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten verhindern. Am besten ist daher, wenn es erst gar nicht zu einer Infektion kommt. Das geeignetste Mittel zur Vorbeugung sind Kondome. Wenn Sie einen neuen Partner haben oder auch nur auf ein Abenteuer aus sind, sollten Sie nur diesen Schutz benutzen und nicht wegen eines kurzfristigen Kicks Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Noch besser ist natürlich, wenn sich die Partner in einer Beziehung treu sind. Dann besteht kein Problem, sich auf natürliche Art und Weise zu genießen und man kann verhindern, dass die Scheide juckt und brennt.

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