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Aphten im Mund

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Schmerzende Bläschen und Wunden

Haben Sie schmerzende Bläschen oder Wunden im Mund? Es handelt sich um Aphten, ein häufig auftretendes Problem, unter dem jeder fünfte Mensch schwer leidet. Diese kleinen Entzündungen sind rund oder oval, gräulich-weiß oder gelb und rot umrandet. Aphten können überall im Mund auftreten: an der Innenseite der Wangen, auf dem Zahnfleisch, am Gaumen, auf oder unter der Zunge und manchmal sogar im Hals. Besonders beim Essen von sauren oder heißen Lebensmitteln können diese Aphten schmerzen.

Aphten im Mund sind hartnäckig

Meistens entstehen Aphten im Mund zum ersten Mal in den Kinderjahren oder in der Pubertät. Häufig heilen die Wunden innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst. Sie haben aber die lästige Neigung dazu, immer wieder zurückzukehren. Aphten können also sehr hartnäckig sein. Im Allgemeinen hat der/die Betroffene ab und zu eine oder mehrere Aphten im Mund. Diese haben einen Durchmesser von ungefähr 3-4 mm. Manche Menschen leiden sehr unter Aphten und in ernsten Fällen wird der/die Betroffene durch große (>1 cm), heftige und sehr schmerzende Aphten gequält, die länger als zwei Wochen bestehen bleiben.

Aphten sind nicht ansteckend

Aphten sind sehr unangenehm, stellen aber glücklicherweise keine Gefahr für Ihre Gesundheit dar. Genauso wenig sind Aphten ansteckend. Sie werden nämlich nicht durch einen Mikroorganismus, wie beispielsweise ein Bakterium oder ein Virus verursacht. Leider gibt es allerdings auch kein Medikament, das Aphten ein für alle Mal verschwinden lässt. Meist besteht die Behandlung daher aus Schmerzbekämpfung und der Verhinderung einer weiteren Ausbreitung im Mund.

Warum bekommen Sie Aphten im Mund?

In den meisten Fällen ist es unklar, warum jemand Aphten im Mund bekommt. Wahrscheinlich spielt Vererbung hierbei eine wichtige Rolle, was bedeutet, dass der/die Betroffene empfindlich auf bestimmte „Auslöser“ reagiert.

Mögliche Auslöser für Aphten im Mund sind:

  • Wunden:
    Aphten können aus kleinen Wunden im Mund entstehen. Diese können beispielsweise durch das Beißen von Wangen, Lippen oder Zunge, durch eine Verbrennung an heißem Essen oder Trinken, durch Zähneputzen mit zu harter Bürste oder durch ein schlecht angepasstes Gebiss entstehen.
  • Ein geschwächtes Immunsystem:
    Müdigkeit, Vitaminmangel und Hormonschwankungen (u.a. aufgrund einer Schwangerschaft oder wegen des Menstruationszyklus), aber auch chronische Krankheiten wie Morbus Crohn oder Zöliakie (Gluten-Intoleranz) können Aphten im Mund hervorrufen.
  • Empfindliche/allergische Reaktion:
    Auf bestimmte Stoffe und/oder Lebensmittel, zum Beispiel auf Kuhmilch, Gluten, Nüsse, Zitrusfrüchte, Kräuter, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe;
  • Bakterien oder Viren
  • Arzneimittel:
    Aphten können beispielsweise durch Medikamente verursacht werden, die das Immunsystem unterdrücken, wie Nicorandil (gegen Brustschmerzen / Angina Pectoris), bestimmte Schmerzmittel, Betablocker (Medikamente gegen hohen Blutdruck und Herzrhythmusstörungen) und krebshemmende Arzneimittel.
  • Stress

Woran erkennen Sie Aphten im Mund?

Aphten haben eine gräulich-weiße/gelbe Farbe. Rund um die Wunden oder Bläschen im Mund liegt ein roter, entzündeter Rand. Aphten befinden sich immer im Mund: an der Innenseite der Wangen, auf/unter der Zunge, am Gaumen und ab und zu sogar im Hals. Die Aphten können auch einen kleinen „Krater“ haben. Bei manchen Menschen ist die gesamte Mundschleimhaut rot. Möglicherweise befinden sich eine oder mehrere Aphten im Mund. Manche Menschen haben unglaublich viele Aphten gleichzeitig. Aphten können sehr schmerzhaft sein, vor allem wenn Sie saure oder heiße Lebensmittel zu sich nehmen.

Kleine Aphten

Im Allgemeinen sind Aphten im Mund kleiner als 1 cm und verursachen einen mäßigen Schmerz. Kleine Aphten heilen nach ein bis zwei Wochen von selbst und hinterlassen keine Narben. Kleine Aphten können regelmäßig auftreten. Die meisten Betroffenen haben jährlich 2-4 Ausbrüche. Die Anzahl Ausbrüche nimmt im Laufe der Zeit ab.

Große Aphten

Bei großen Aphten sehen die Wunden genau so aus, wie bei kleinen Aphten. Die Entzündungen sind jedoch größer und tiefer. Dabei dauert der Genesungsprozess länger, circa 10-30 Tage. Außerdem hinterlassen große Aphten Narben. Große Aphten können sehr schmerzhaft sein. Möglicherweise treten gleichzeitig auch Fieber, dicke Lymphknoten und ein allgemeines Krankheitsgefühl auf.

Behandlung von Aphten im Mund

Weil die Ursache von Aphten im Mund oftmals nicht bekannt ist, besteht die Behandlung in den meisten Fällen aus der Bekämpfung der Beschwerden und aus dem Verhindern einer weiteren Ausbreitung. Nur wenn bekannt ist, durch welchen Auslöser die Aphten verursacht wurden, kann durch Vermeiden des Auslösers gegen weitere Aphten vorgebeugt werden.

Zur Symptombekämpfung von Aphten im Mund gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Mundspülung mit Chlorhexidin oder Hexetidin:
    Diese Stoffe töten viele verschiedene Bakterien ab, die im Mund leben; Wasserstoffperoxid. Dieser Stoff wirkt desinfizierend.
  • Tetracyclin-Mundspülung:
    Weil Tetracyclin das Wachstum von Bakterien hemmt, können die Aphten in Ihrem Mund schneller heilen. Tetracyclin wird Patienten und Patientinnen verschrieben, die regelmäßig Aphten bekommen und/oder viele oder hartnäckige Aphten haben.
  • Lidocain Hydrochlorid Oralgel:
    Der Wirkstoff Lidocain bekämpft Schmerzen bei Aphten durch Betäubung der Schleimhaut.
  • Prednison:
    Dieses starke entzündungshemmende Medikament wird ausschließlich bei ernsten, hartnäckigen Aphten eingesetzt, die mit anderen Behandlungsformen nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten. Weil Prednison viele Nebenwirkungen verursachen kann, wird es nur selten bei Aphten im Mund eingesetzt.
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