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Bakterielle Vaginose – Behandlung

Verfasst von: Redaktion

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Mögliche Behandlungsmethoden bei bakterieller Vaginose

Eine bakterielle Vaginose bedarf in den meisten Fällen keiner Behandlung, da diese Art von Erkrankung meist innerhalb einiger Tage von selbst abheilt und in der Regel keine Komplikationen verursacht. Auch Symptome bleiben in vielen Fällen eher aus.

Nur wenn eine bakterielle Infektion der Scheide mit unangenehmen Beschwerden einhergeht, wird zu einer medikamentösen Behandlung geraten. Meist handelt es sich hierbei um ein Antibiotikum in Form von Tabletten. Alternativ kann auch ein Antibiotikum in Form einer Salbe oder Vaginaltablette verwendet werden. Zudem gibt es Medikamente, welche die Nachbildung von guten Milchsäurebakterien fördern.

Während der Schwangerschaft ist eine Behandlung wichtig:
Tritt eine bakterielle Vaginose während der Schwangerschaft auf, ist es umso wichtiger, diese behandeln zu lassen. Schwangere Frauen, die unter bakteriellen Scheideninfektionen leiden, sind einem größeren Risiko ausgesetzt, eine Frühgeburt oder einen vorzeitigen Blasensprung zu erleiden oder ein Kind mit einem zu niedrigen Geburtsgewicht zur Welt zu bringen.

Medikamentöse Behandlung einer bakteriellen Vaginose

Metronidazol Tabletten

Metronidazol ist ein Antibiotikum in Tablettenform, das zwei Behandlungsoptionen ermöglicht. Zunächst kommt eine Metronidazol-Behandlung mit einer einmaligen Dosis von 4 Tabletten à 500 mg zum Einsatz. Zeigt diese keine ausreichende Wirkung, wird eine weitere 7-tägige Behandlung angeschlossen. Dabei wird zweimal täglich eine Metrodinazol-Tablette à 500 mg eingenommen.

Aufgrund fehlender Kenntnisse über eine mögliche Schädigung des Embryos wird vom Gebrauch von Metronidazol in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft abgeraten. Das Antibiotikum Amoxicillin dagegen zeigt zwar eine geringere Wirkung, kann jedoch während der Schwangerschaft bedenkenlos verwendet werden.

Mögliche Nebenwirkungen:
Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen von Metronidazol sind Magen-Darm-Beschwerden und ein metallischer Geschmack im Mund. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass nach der Behandlung der bakteriellen Vaginose eine Pilzinfektion auftritt. Werden die Tabletten in Verbindung mit Alkohol eingenommen, kann es zu Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und übermäßigem Erröten kommen.

Metronidazol Vaginalzäpfchen

Metronidazol ist außerdem in Form von Vaginalzäpfchen erhältlich. Diese wirken weniger stark und werden daher lediglich bei Unverträglichkeit der Tabletten verschrieben. Nach dem Einführen der Zäpfchen in die Scheide kann es zu Schmerzen und Irritationen im Inneren der Vagina kommen. Diese Beschwerden gehen jedoch von selbst vorüber.

Metronidazol Vaginalzäpfchen gegen Scheideninfektionen können den Latex von Kondomen und Pessaren angreifen, wodurch diese schneller reißen.

Clindamycin Creme

Clindamycin ist ein Antibiotikum in Form von Creme, das bei bakterieller Vaginose im inneren Vaginalbereich angewendet wird. Clindamycin hemmt die Bakterienbildung, wodurch das natürliche Gleichgewicht innerhalb der Vagina wieder hergestellt werden kann.

Der Gebrauch von Clindamycin während der Schwangerschaft ist unbedenklich.

Die Verwendung von Kondomen und Pessaren zur Schwangerschaftsverhütung oder zum Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist während einer Behandlung mit Clindamycin nicht zu empfehlen, da diese Creme gegen Scheideninfektionen den Latex der Verhütungsmittel angreifen kann.

Mögliche Nebenwirkungen:
Clindamycin Creme kann unmittelbar nach dem Auftragen Juckreiz, Irritationen oder ein brennendes Gefühl innerhalb der Vagina hervorrufen. Diese Beschwerden vergehen jedoch nach einer Weile von selbst. Kommt es zum Geschlechtsverkehr unmittelbar nach dem Auftragen der Creme, kann es zu vorübergehenden Irritationen am Penis Ihres Partners kommen. Es empfiehlt sich daher, bis zu zwei Stunden nach dem Auftragen der Creme auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.

Normaflor und Gynoflor Vaginaltabletten

Bei vielen Frauen kommt es nach einer Behandlung zum erneutem Auftreten von bakterieller Vaginose. In etwa 30 % der Fälle geschieht dies innerhalb eines Monats nach der Behandlung, wohingegen in 60 % der Fälle die Erkrankung erst innerhalb von drei Monaten nach der Behandlung zurückkehrt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Metronidazol die Nachbildung nützlicher Bakterienarten hemmt. Normaflor und Gynoflor Vaginaltabletten fördern die Nachbildung dieser Bakterienarten und schaffen auf diese Weise ungünstige Verhältnisse für die Entwicklung krankheitserregender Bakterien. Werden Normaflor und Gynoflor im direkten Anschluss an eine Behandlung der Scheideninfektion mit Metronidazol angewendet, wird das natürliche Gleichgewicht innerhalb der Vagina Schneller wiederhergestellt und so das Risiko eines erneuten Auftretens der Infektion verringert.

Normaflor enthält als Wirkstoff Vitamin C und weitere Bestandteile wie Milchsäurebakterien. Gynoflor setzt sich aus Milchsäurebakterien und Östrogenen zusammen.

Bakterielle Vaginose verhindern und behandeln

Da die bakterielle Vaginose durch ein Ungleichgewicht der in der Vagina ansässigen Bakterien verursacht wird, ist es wichtig, die natürliche Scheidenflora möglichst nicht zu stören.

Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, das Entstehen einer bakteriellen Scheideninfektion zu vermeiden bzw. das Scheidenmilieu so schnell wie möglich wieder ins Gleichgewicht zu bringen:

  • Vermeiden Sie den Gebrauch von Seife im Vaginalbereich:
    Reinigen Sie Ihre Vagina stattdessen mit lauwarmem Wasser; Verzichten Sie auf das Reinigen des inneren Vaginalbereiches. Dieser reinigt sich von selbst;
  • Vermeiden Sie tägliches Tragen von Slipeinlagen:
    Diese können die Entstehung schädlicher Bakterien begünstigen. Tragen Sie Slipeinlagen daher lediglich während oder kurz vor Ihrer Menstruation;
  • Wechseln Sie Ihre Monatsbinden und / oder Tampons mindestens alle 4 Stunden;
  • Wischen Sie sich beim Toilettengang stets von vorne nach hinten ab: Auf diese Weise verhindern Sie, dass Darmbakterien in die Scheide gelangen. Auch bei vaginalem Geschlechtsverkehr besteht die Gefahr, dass Darmbakterien in die Scheide gelangen, sollte der Penis nach vorangegangenem Analverkehr nicht ausreichend gereinigt worden sein.

Leichte Beschwerden infolge einer bakteriellen Vaginose können mit Hilfe einer Vaginalspülung behandelt werden, welche das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora wieder herstellt. Ein Beispiel hierfür ist Multi-Gyn.

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