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Depressionsarten – 7 Arten von Depression

Verfasst von: Redaktion

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Wieder mal an einem grauen Tag zu erwachen, während der festliche Dezembermonat schon wieder in weiter Ferne zu liegen scheint, lässt das Leben schwer erscheinen. Doch sind diese Gefühle normal? Oder fühlen Sie sich nicht nur in den Wintermonaten etwas niedergeschlagen? Was kann die Ursache hierfür sein?

Diesen Monat möchten wir erläutern, was es bedeutet, niedergeschlagen und depressiv zu sein. Wenngleich der Begriff ‘depressiv’ auch recht umgangssprachlich gebraucht wird, ist die Depression eine medizinisch definierte Erkrankung, welche sich in viele verschiedene Arten unterteilen lässt – hierunter auch die Winterdepression.

Hintergrund

Schätzungen zufolge leidet einer von zehn Menschen gelegentlich an einer der vielen Arten einer Depression und wahrscheinlich ist diese Zahl sogar noch höher. Viele Menschen versuchen nämlich, ihre Beschwerden aus Angst vor dem Urteil anderer zu verbergen oder möchten nicht über ihre Gefühle sprechen.

Am häufigsten von Depressionen betroffen sind Frauen und ältere Menschen. Das Risiko, eine Depression zu erleiden ist zudem größer, wenn bereits Fälle von Depression im engen Familienkreis bekannt sind.

Symptome

Eine Depression äußert sich durch anhaltende Niedergeschlagenheit. Jeder und jede von uns ist einmal schwermütig, wenn es gerade scheint, dass sich die ganze Welt gegen uns verschworen hat. Hält die Niedergeschlagenheit jedoch über einen längeren Zeitraum an und führt zu Schuldgefühlen oder Gefühlen der Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit und Angst, spricht man von einer Depression im medizinischen Sinn.

Resultieren zudem körperliche Symptome aus diesen Gefühlen, deutet dies noch stärker auf eine klinische Depression hin. Zu diesen Symptomen zählen Schlafprobleme (Probleme beim Einschlafen und frühes Erwachen), ein Mangel an Energie, ein verringertes sexuelles Verlangen, Appetitlosigkeit oder Heißhunger und entsprechende Gewichtsveränderungen.

Diese seelischen und körperlichen Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und wirken sich negativ auf die Leistungsfähigkeit, das Familienleben und das Sozialleben der Betroffenen aus.

Ursachen

Doch woher kommen Depressionen? Eine biologische Depression hat ihre Ursache in den Neurotransmittern im Gehirn, genauer gesagt in den Neurotransmittern Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Forscher sind sich jedoch uneinig über die genaue Rolle, die diese Neurotransmitter im Hinblick auf die Veranlagung für Depressionen in der Interaktion zwischen Genen, Erfahrungen aus der Kindheit und dem Umfeld spielen. Doch was auch immer ihre genaue Ursache ist, sind es normale Lebensereignisse wie Probleme im Job, Probleme in der Familie, finanzielle Nöte, Beziehungsprobleme oder der Verlust eines nahestehenden Menschen, welche die Depression schließlich auslösen.

In einigen Fällen liegt einer Depression auch eine medizinische Ursache zugrunde, wie beispielsweise eine langanhaltende oder chronische Erkrankung (Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes), eine Hormonstörung, eine Schädigung des Gehirns (beispielsweise infolge eines Schlaganfalls, der Parkinson-Krankheit, multipler Sklerose oder bei Demenz) oder psychische Erkrankungen wie beispielsweise Schizophrenie.

Darüber hinaus können verschiedene Medikamente Niedergeschlagenheit als Nebenwirkung verursachen. Hierzu gehören unter anderem Benzodiazepine (angstlösende und schlaffördernde Arzneimittel) und Steroide. Freizeitdrogen, allen voran Alkohol, werden ebenfalls mit der Entwicklung von Depressionen in Verbindung gebracht.

Arten von Depressionen

Die am häufigsten auftretende Form der Depression wird schwere depressive Episode genannt. Diese äußert sich durch ein Anhalten der bereits genannten Gefühle und Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen.

Es gibt jedoch auch andere Formen von Depressionen:

  • Persistierende Depressive Störung:
    Bei dieser Art der Depression, auch Dysthymie oder Dysthymia genannt, fallen die Symptome milder aus, halten jedoch über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren an. Insbesondere Gefühle der Hoffnungslosigkeit prägen diese Art der Depression.
  • Bipolare Störung:
    Eine bipolare Störung beschreibt eine Form der Depression, in deren Verlauf es abwechselnd zu Phasen ernsthafter depressiver Verstimmung und manischen Episoden kommt. Diese Art von Depression wird daher auch manische Depression genannt. Manisch-depressive Personen werden mit speziellen Medikamenten behandelt, welche die Stimmung stabilisieren.
  • Atypische Depression:
    Bei einer atypischen Depression kann die Stimmung für einen Zeitraum von bis zu zwei Monaten normal erscheinen, während Phasen von Erregung abwechselnd mit Phasen depressiver Verstimmung auftreten. Diese Art der Depression wird auch Zyklothymia genannt.
  • Situative Depression:
    Bei einer situativen Depression treten Gefühle der Niedergeschlagenheit als Reaktion auf bestimmte Ereignisse auf. Diese Art von Depression wird auch Anpassungsstörung genannt und vergeht in der Regel von selbst, ohne dass eine Behandlung erforderlich ist.
  • Psychose:
    Eine Psychose ist eine ernsthafte Form der Depression, bei der sich die zugrundeliegenden Gefühle und Empfindungen durch Wahnvorstellungen und Halluzinationen äußern. Diese Art von Depression erfordert eine Behandlung mit Psychopharmaka oder in seltenen Fällen eine Elektrokrampftherapie (EKT).
  • Saisonal abhängige Depressionen:
    Eine saisonal abhängige Depression, im Englischen Seasonal Affective Disorder (SAD) genannt, wird durch einen Mangel an Tageslicht verursacht. Häufig sind Menschen aus Ländern davon betroffen, in denen es im Winter nur wenig Tageslicht gibt. Winterdepressionen können durch spezielle Lichttherapien behandelt werden.
  • Präpartale/Postpartale Depression:
    Eine präpartale bzw. postpartale Depression beschreibt Gefühle der Niedergeschlagenheit, welche bei Frauen kurz vor oder nach der Geburt auftreten können. Diese Art von Depressionen resultiert aus einer Mischung von Angstgefühlen, die sich sowohl auf die Geburt des Babys als auch die einschneiden Veränderungen im Leben beziehen, die eine Geburt mit sich bringt. Behandelt wird diese Art von Depression auf die gleiche Weise wie die übrigen Arten von Depressionen.

Diagnose

Genauso wie auch alle anderen psychischen Erkrankungen werden auch die verschiedenen Arten von Depressionen von einem Arzt/einer Ärztin diagnostiziert, wobei der Fokus auf Empfindungen, Stimmungen und dem Verhalten liegt. Erst nachdem andere zugrundeliegende Erkrankungen oder der Gebrauch von Medikamenten als Ursache für die entsprechenden Symptome ausgeschlossen werden, kommt eine Depression als Ursache in Frage.

Behandlung

Es gibt zwei übliche Behandlungsmethoden bei den unterschiedlichen Arten von Depressionen. Je nach persönlichen Umständen kommt entweder eine dieser beiden Behandlungsarten oder eine Kombination der beiden zum Einsatz:

Psychotherapie

Eine Psychotherapie reicht von der Beratung (neue Wege finden, um Probleme anzugehen) über die kognitive Verhaltenstherapie (negative Gedanken und negatives Verhalten umkehren) und Psychoanalyse (tiefere Gedankensphären erkunden) bis hin zur interpersonellen Psychotherapie und zu begleiteten Selbsthilfegruppen.

Antidepressiva

Antidepressiva sind Arzneimittel, die auf die Neurotransmitter im Gehirn einwirken und bei ernsten Fällen von Depressionen verschrieben werden. Es dauert einige Wochen, bis die Wirkung der Antidepressiva spürbar wird. Antidepressiva können ernsthafte Nebenwirkungen verursachen und müssen gegebenenfalls schrittweise abgesetzt werden. Zu den verschreibungspflichtigen Antidepressiva gehören Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) (Fluoxetin, Sertralin und Citalopram), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) (Duloxetin und Venlafaxin), atypische Antidepressiva (Mirtazapin) und Trizyklische Antidepressiva (TZAs) (Amitriptylin).

Fühlen Sie sich häufig sehr niedergeschlagen, suchen Sie umgehend Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin auf und informieren Sie ihn/sie über diese Gefühle.

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