Die häufigsten Ursachen von Erbrechen
Text: Redaktion
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Wer kennt es nicht: Erst kommt die Übelkeit, dann bildet sich mehr Speichel im Mund, und dann folgt unweigerlich das Erbrechen. Beim Erbrechen (auch Übergeben, „Reihern“ oder „Kotzen“ genannt) ziehen sich die Muskeln des Magens und der Speiseröhre kraftvoll zusammen, sodass der Mageninhalt schwallartig durch den Mund nach außen gelangt. Dieser Vorgang ist nicht aufzuhalten. Was hier passiert, ist eine Reaktion des Körpers auf u. a. Krankheitserreger und Stress.

Was passiert beim Erbrechen?
Vor dem Erbrechen hat sich meistens schon Übelkeit eingestellt, möglicherweise ausgelöst durch das Sehen, Riechen oder Schmecken bestimmter Stoffe. Die Magenfunktion nimmt bei Übelkeit ab. Es wird weniger Magensäure produziert, dafür aber mehr Speichel.
Gesteuert wird das Erbrechen vom Brechzentrum im Gehirn. Von dort aus wird ein Signal an das Zwerchfell und die Bauchmuskeln geschickt, die sich daraufhin kräftig zusammenziehen und den Mageninhalt herausdrücken. Nach dem Erbrechen weicht die Übelkeit – zumindest für eine gewisse Zeit – einem Gefühl der Erleichterung. Sobald der Magen leer ist, kann er sich beruhigen und erholen.
Ursachen für Erbrechen
Erbrechen kann verschiedene Ursachen haben, meistens steckt jedoch ein Magen- oder Darm-Infekt dahinter (z. B. eine Lebensmittelvergiftung oder eine Virusinfektion). Oftmals stellt sich dann auch Durchfall ein.
Auch im ersten Schwangerschaftsdrittel ist Erbrechen keine Seltenheit. Schuld sind die hormonellen Veränderungen im Körper der Frau. Untersuchungen haben ergeben, dass 75 % aller schwangeren Frauen in den ersten drei Monaten unter Übelkeit und Erbrechen leiden. Bei 0,3 bis 2 % der Schwangeren tritt sogar schweres, anhaltendes Erbrechen auf (Hyperemesis gravidarum), das während der gesamten Schwangerschaft andauern kann.
Darüber hinaus können Stress, Migräne, eine Gehirnerschütterung und Gleichgewichtsstörungen zum Erbrechen führen.
Was tun bei Erbrechen?
Wenn Sie sich nur ein- oder zweimal übergeben müssen, ist das wahrscheinlich kein Grund zur Sorge. Lassen Sie Ihren Magen sich beruhigen; danach können Sie wieder wie gewohnt essen und trinken.
Erbrechen Sie aber immer wieder, dann verlieren Sie zu viel Flüssigkeit, und Ihr Körper könnte austrocknen. Trinken Sie daher regelmäßig etwas Wasser – jedoch nicht zu viel auf einmal, sonst gerät der Magen wieder in Aufruhr, und erneutes Erbrechen ist die Folge.
Wenn Sie zudem Fieber und Durchfall haben, ist das Risiko auf Austrocknung noch größer. Nehmen Sie in diesem Fall ein ORS-Präparat ein: eine Mischung aus Salz und Zucker in Wasser. Essen Sie erst wieder, wenn sich Ihr Magen beruhigt hat und Sie wieder richtig Appetit haben.
Wenn das Erbrechen nach einem Tag nicht abklingt und Sie nichts bei sich behalten können, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. In folgenden Fällen ist jedoch ein unverzüglicher Arztkontakt angesagt: bei starken Bauchschmerzen, Blut im Erbrochenen, Erbrechen nach einem Sturz, wenn Sie einen Tag lang kein Wasser lassen konnten oder bei Benommenheit oder Verwirrtheit.
Es gibt mehrere Medikamente, die die Brechneigung unterdrücken. Diese Medikamente (Antiemetika) wirken auf das Brechzentrum im Gehirn, sodass der Brechreiz gestoppt wird. Andere Präparate beruhigen den Magen; Sie brauchen sich dann nicht mehr so oft übergeben.