Haarausfall mit 20, und jetzt?
Text: Redaktion
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Kahl mit 20, was tun?
Dem Kommentar „Wenn die Haare schon mal gut sitzen“ begegnet man in regelmäßigen Abständen. Ich dachte immer, es handelt sich hierbei um eine typische Frauenaussage, denn diese haben doch ständig mit ihrer Frisur zu tun. Nun, inzwischen weiß ich, dass Selbiges auch für Männer gilt – denn ich verlor letztes Jahr mit einem Mal meine Haare. Und das, obwohl ich kein betagter Herr bin, sondern ein Jungspund von gerade mal 20 Jahren.
Haarausfall in jungen Jahren
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass dieses Thema erst kürzlich aufkam. Meine damalige Freundin und ich saßen auf dem Sofa und schauten einen Film, während ich mit meinem Kopf auf ihrem Knie lag. „Hey, du hast da eine kahle Stelle am Kopf“, sagte meine Freundin. Zunächst musste ich ein wenig lachen und entgegnete, dass es wahrscheinlich nur mein Wirbel sei. Doch nach einer Weile stellte ich fest, dass immer mehr Haare in meiner Bürste hängen blieben. Zudem bildeten sich immer größere Geheimratsecken oberhalb meiner Stirn. Ich erschrak – Haarausfall in diesem jungen Alter, konnte das möglich sein? Ab diesem Tag begann ich, die Entwicklung meiner Haare aufmerksam zu verfolgen. Mit einem Handspiegel betrachtete ich jeden Tag meine Kopfhaut. Die kahle Stelle an meinem Haarwirbel nahm stetig zu.
Kahle Stellen retuschieren
Ich hatte keine Ahnung, warum ich plötzlich unter Haarausfall litt, und um ehrlich zu sein, schämte ich mich dafür. Mein Vater verlor auch immer mehr Haare, aber der ging schließlich auch auf die 50 zu und da ist das doch normal. Haarausfall mit 20 hingegen war – soweit ich wusste – nicht normal. Ich versuchte, die kahlen Stellen zu überdecken, in der Hoffnung, dass es sich lediglich um ein temporäres Phänomen handele, welches von selbst vorübergehen würde. Ich kämmte meine Haare so gut und ausgiebig, wie es nur ging über die kahlen Stellen und fing an, Mützen zu tragen. Wenn ich mit meiner Freundin zusammen war, vermied ich, dass sie die Oberseite meines Kopfes sehen konnte. Glücklicherweise war ich größer als sie, sodass ich damit keine Probleme hatte. Auch wusch ich meine Haare so wenig wie möglich, weil ich dachte, dass mein Haarausfall eventuell eine allergische Reaktion auf Shampoos sein könnte. Gepflegt sieht anders aus – meine Haare wurden fettig und fielen trotzdem weiter aus.
Beim Friseur
Eines Tages war ich beim Friseur und wurde von einer neuen Mitarbeiterin frisiert. Während des Haareschneidens fragte sie mich, ob ich Medikamente gegen meine Alopezie verwendete. Ich hatte zuvor noch nie von diesem Wort gehört und fragte daher, was dies bedeutete. „Alopecia androgenetica ist die lateinische Bezeichnung für männliche Kahlheit”, sagte sie. „Das kommt häufiger vor als, man denkt”, fuhr sie fort: „Und es gibt auch Mittel gegen Haarausfall.” Brauche ich wirklich schon ein Mittel gegen Haarausfall? Sie erklärte mir, dass die Haare aufgrund einer Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Hormon Testosteron ausfielen und dass es Medikamente zur Behandlung dieser Überempfindlichkeit gäbe. „Doch wir können das Ganze auch anders lösen”, fügte sie hinzu und setzte die Haarschneidemaschine an: „Meiner Meinung nach steht dir eine Glatze ausgezeichnet.”
Erblich bedingter Haarausfall
Sobald ich mit meiner neuen militanten Frisur zuhause angekommen war, rief ich sofort meinen Hausarzt an, um einen Termin zu vereinbaren. Schließlich muss ich ja was tun – helfen vielleicht Vitamine gegen Haarausfall? Dieser bestätigte mir, was mir meine Friseuse erzählt hatte. Alopecia androgenetica ist erblich bedingt und so verlor bereits mein Vater recht früh seine Haare. Bei mir hingegen begann der Haarausfall noch früher. Der Arzt informierte mich über die Behandlungsmöglichkeiten von männlicher Kahlheit. Hierzu gehören Medikamente, die die Wirkungsweise von Testosteron hemmen, eine Haartransplantation sowie bestimmte Shampoos gegen Haarausfall, welche das Wachstum stimulieren. Ich habe mir über alle drei Möglichkeiten Gedanken gemacht und bevorzugte letztendlich die Lösung meiner neuen Freundin (ja, die Rede ist von der Friseuse!). Eine Glatze ist wirklich sexy, doch sollte ich meine Meinung einmal ändern, weiß ich, dass es auf jeden Fall noch eine Menge Möglichkeiten gibt, etwas gegen Haarausfall zu tun.