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Häufig gestellte Fragen über Hodenkrebs

Verfasst von: Redaktion

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Hodenkrebs (auch Hodenkarzinom genannt) ist kein Thema, über das man einfach so spricht. Viele Männer haben jedoch offene Fragen, die sie sich nicht zu stellen getrauen. Höchste Zeit also, um das Eine oder Andere zu klären. Wir haben hierzu einmal die meist gestellten Fragen über Hodenkrebs zusammengetragen.

F: Kann Hodenkrebs zur Unfruchtbarkeit führen?

In vielen Fällen ist es nach einer Behandlung von Hodenkrebs weiterhin möglich, Kinder zu zeugen. In einigen Fällen jedoch geht eine Behandlung mit einem teilweise oder gänzlichen Verlust der Zeugungsfähigkeit einher. Dies ist beispielsweise unter folgenden Umständen gegeben:

  1. Wenn beide Hoden entfernt werden;
  2. Wenn bei einer Operation bestimmte Nervenbahnen beschädigt oder entfernt werden. Dies führt zum sogenannten ‚trockenen Orgasmus‘, bei dem kein Ejakulat freigesetzt wird.
  3. Bei Chemotherapie oder Bestrahlung, wenn sich diese auch auf die Hoden auswirkt.

Der behandelnde Arzt wird Sie vorab über die Risiken einer Behandlung hinsichtlich einer eventuellen Zeugungsunfähigkeit informieren. Im Falle eines bestehenden Kinderwunsches besteht die Möglichkeit, vor der Behandlung Sperma auf einer Samenbank zu hinterlegen.

F: Wie groß sind die Aussichten auf Heilung von Hodenkrebs?

Wird Hodenkrebs in einem noch frühen Stadium diagnostiziert und behandelt, liegen die Chancen einer vollständigen Genesung bei mehr als 99 %. Es ist daher wichtig, Ihre Hoden regelmäßig auf Knoten, Verhärtungen oder andere Unregelmäßigkeiten hin zu untersuchen. Sind Sie sich unsicher, dann vereinbaren Sie unverzüglich einen Termin mit Ihrem Hausarzt.

F: Wie hoch ist das Risiko für einen erneuten Ausbruch der Erkrankung?

Lag bereits eine Hodenkrebserkrankung vor, ist das Risiko einer erneuten Erkrankung etwa zwei bis drei Prozent höher. Es geschieht jedoch glücklicherweise nicht häufig, dass Hodenkrebs nach einer erfolgreichen Behandlung zurückkehrt. Das Risiko einer erneuten Erkrankung sinkt zudem mit fortschreitender Zeit seit der letzten Erkrankung – nach fünf Jahren kommt es für gewöhnlich selten vor, dass ein Mann zum zweiten Mal an Hodenkrebs erkrankt. Geschieht dies doch, ist eine erneute und instensivere Behandlung erforderlich.

F: Ist es möglich, nach einer Operation eine Prothese zu erhalten?

Die Entfernung eines Hodens ist ein gravierender Eingriff. Vielen Männern entstehen hiernach Probleme hinsichtlich des veränderten Aussehens ihrer Hoden, denn die Geschlechtsteile sehen mit lediglich einem Hoden völlig anders aus. Dies kann zu Schamgefühlen sowie Gefühlen von Unsicherheit und Trübseligkeit führen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, eine Prothese in das Skrotum einsetzen zu lassen. Auf diese Weise ist der fehlende Hoden nicht erkennbar. Eine derartige Prothese kann nachträglich oder noch während der Operation zur Entfernung des befallenen Hodens eingesetzt werden. Einige Krankenkassen übernehmen hierfür sogar die Kosten.

F: Ist Hodenkrebs erblich?

Es besteht ein Zusammenhang zwischen unserer DNA und Hodenkrebs. So kommt die Krankheit in einigen Familien häufiger vor als in anderen. Ist einer Ihrer nahen Verwandten (Vater oder Bruder) bereits an Hodenkrebs erkrankt, tragen auch Sie ein höheres Risiko, hieran zu erkranken. Die Erforschung des Zusammenhanges von DNA und Hodenkrebsrisiko ist jedoch noch nicht abgeschlossen, weshalb zu dieser Thematik bisher wenig bekannt ist. Gezeigt hat sich jedoch, dass weiße Männer häufiger an Hodenkrebs erkranken als Männer mit asiatischen oder afrikanischen Wurzeln.

F: Führt Ornanieren zu Hodenkrebs?

Es gibt eine Vielzahl von Irrglauben, die sich um das Phänomen Hodenkrebs ranken. Zur Klarstellung:

  1. Krebs ist keine Folge von Masturbation;
  2. Hodenkrebs ist nicht ansteckend;
  3. Bei Hodenkrebs handelt es sich um keine sexuell übertragbare Krankheit und wird somit auch nicht durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

F: Ist nach einer Behandlung mit Beschwerden zu rechnen?

Beschwerden, die nach einer Behandlung von Hodenkrebs auftreten können, wie unter anderem sexuelle Probleme (Mühe zum Orgasmus zu gelangen oder ein verändertes Gefühl beim Orgasmus), gehen in der Regel von selbst vorüber. Dennoch können folgende Restbeschwerden langfristig anhalten:

  1. Müdigkeit;
  2. Bluthochdruck;
  3. Erhöhter Cholesterinspiegel;
  4. Herzbeschwerden;
  5. Verringertes oder gänzlich ausbleibendes sexuelles Verlangen;
  6. Brustbildung;
  7. Depressive Verstimmungen.

F: Verändert sich meine Testosteronproduktion?

Einige Beschwerden wie die Bildung von Brüsten, depressive Verstimmungen und ein vermindertes sexuelles Verlangen können die Folge eines Testosteronmangels sein. Dieses Hormon wird zum größten Teil in den Hoden produziert, sodass die Entfernung eines Hodens eine Verringerung der Testosteronproduktion nach sich ziehen kann. Ein Arzt ist in der Lage, Ihren Testosteronspiegel zu bestimmen und gegebenenfalls zu behandeln. Aufgrund des erhöhten Risikos für Herz- und Gefäßerkrankungen ist es hierbei jedoch ratsam, Ihren Blutdruck und Ihren Cholesterinspiegel in regelmäßigen Abständen überprüfen zu lassen.

Möchten Sie mehr über Hodenkrebs (Hodenkarzinom) erfahren, dann schauen Sie doch beispielsweise einmal auf die Seite der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Hodentumoren. Leiden Sie unter Beschwerden, die auf Hodenkrebs hindeuten könnten, dann suchen Sie unbedingt Ihren Hausarzt auf. Je eher Sie aktiv werden, desto größer ist die Chance auf Heilung!

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