6 Tipps gegen Spannungskopfschmerzen
Text: Redaktion
Letzte Aktualisierung:
Kopfschmerzen sind laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland weit verbreitet, und dabei kommen Spannungskopfschmerzen (neben Migräne) am häufigsten vor. In den meisten Fällen steckt dahinter keine schwere Erkrankung, sie können aber sehr belastend sein. Manche Menschen leiden nur hin und wieder unter dieser Form von Kopfschmerzen, die vom Nacken ausstrahlen, andere häufig oder sogar anhaltend.

Was sind Spannungskopfschmerzen?
Spannungskopfschmerzen werden auch als Muskelspannungskopfschmerzen bezeichnet, da die Schmerzen von Muskelverspannungen verursacht werden können. Diese können sowohl psychisch als auch körperlich bedingt sein. Verspannungen und Verhärtungen der Nacken- und Schultermuskulatur und deren Muskelansätze können zu Kopfschmerzen führen.
Das Hauptmerkmal von Spannungskopfschmerzen ist ein leichter bis mäßiger Schmerz, der sich dumpf und drückend anfühlt und an beiden Seiten des Kopfes spürbar ist. Der Schmerz wird oft mit einem zu strammen Band um den Kopf verglichen.
Warum Frauen öfter als Männer unter Spannungskopfschmerzen leiden, ist nicht bekannt. Vielleicht spielen Unterschiede im Körperbau und in der Körperhaltung sowie bei den Hormonen eine Rolle.
Zwei Formen von Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen können in zwei Formen unterteilt werden: die akute oder episodische Form und die chronische Form.
- Akute oder episodische Spannungskopfschmerzen treten in Anfällen auf, die von einer halben Stunde bis mehrere Tage dauern können. Die Häufigkeit der Anfälle (Episoden) und deren Dauer sind von Mensch zu Mensch verschieden. Kopfschmerzepisoden wechseln sich ab mit schmerzfreien Phasen.
- Man spricht von chronischen Spannungskopfschmerzen, wenn die Phasen mit Schmerzen überwiegen. Die Schmerzen können sogar dauerhaft sein.
Die Symptome von Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen erkennt man an den folgenden Symptomen:
- Leichte bis mäßige Kopfschmerzen.
- Der Schmerz ist an beiden Seiten des Kopfes spürbar und ist dumpf, einengend/ drückend. Er fühlt sich so an, als ob ein straffes Band um den Kopf gespannt ist oder man eine zu enge Kappe trägt.
- Der Schmerz kann vom Nacken nach oben oder unten ausstrahlen. Die Schultern können schmerzen und steif sein.
- Der Schmerz wird bei körperlicher Anstrengung nicht schlimmer.
- Möglicherweise sind Sie überempfindlich gegenüber hellem Licht oder Lärm.
- Möglicherweise Übelkeit, aber nicht Erbrechen (im Gegensatz zu Migräne).
Was verursacht Spannungskopfschmerzen?
Die Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind unterschiedlich und zudem vielfältig. Dadurch ist der genaue Schuldige bei weitem nicht immer klar. Man geht aber davon aus, dass Spannungskopfschmerzen häufig durch Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur und der Muskelansätze der Schultern, des Nackens, des Schädels und des Gesichtes ausgelöst werden.
Wahrscheinlich haben Kopfschmerzen, die vom Nacken ausgehen, ihren Ursprung in den Gelenken der obersten drei Halswirbel. Es wurde nachgewiesen, dass alle Gelenke bis einschließlich zum dritten Wirbel Kopfschmerzen verursachen können, wenn auch an unterschiedlichen Stellen am Kopf.
Aber was ist die Ursache dieser Art von Muskelverspannungen? Es wird angenommen, dass diese Faktoren eine Rolle spielen:
- Stress, Angst und Depression
- eine falsche Körperhaltung oder Überbelastung der Muskeln durch Sport oder andere Formen körperlicher Anspannung
- Überbeanspruchung der Augenmuskeln, zum Beispiel durch eine zu schwache oder zu starke Brille, Bildschirmarbeit, Lesen bei schlechtem Licht oder Fernsehen
- Überbelastung der Kaumuskulatur durch häufiges Kaugummikauen, Zähneknirschen oder Nägelkauen
Weitere Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind:
- Müdigkeit durch Schlafmangel und/oder zu wenig Entspannung
- Sauerstoffmangel, zum Beispiel in einem verrauchten oder schlecht durchlüfteten Zimmer
- Gebissprobleme, Allergien, chronische Erkältung und Blutarmut
- Hormonschwankungen durch Menstruation, Eisprung, Schwangerschaft, Wechseljahre oder Pille
- bestimmte Lebensmittel wie koffeinhaltige Getränke, Alkohol, Käse oder Schokolade
- häufige Einnahme von Schmerzmitteln
6 Tipps gegen Spannungskopfschmerzen
Da viele Menschen mit Spannungskopfschmerzen verkrampfte Nacken- und Schultermuskeln haben, spielt Entspannung eine wichtige Rolle in deren Behandlung. Aber auch ein allgemein gesunder Lebensstil trägt zur Genesung bei.
1. Lernen Sie Entspannung
Es gibt verschiedene Therapien, bei denen Entspannung beigebracht wird:
- Physiotherapie:
Ein Physiotherapeut massiert Ihre Muskeln und Ihr Bindegewebe. So lockert er sie und regt zudem die Ausscheidung von Abfallstoffen wie Milchsäure an.
- Übungstherapien nach Mensendieck oder Cesar:
Hierbei erlernen Sie eine bessere Haltung und eine andere Art der Bewegung.
- Entspannungstraining:
Yoga und Verhaltenstherapie sind nur zwei Beispiele dafür. Im Yoga-Unterricht lernen Sie, Ihre Muskeln bewusst zu entspannen und wird einer guten Atmung viel Aufmerksamkeit geschenkt. Das Ziel der Verhaltenstherapie ist, besser mit stressigen Situationen umgehen zu können.
- Chiropraktik:
Bei dieser alternativen Behandlungsmethode steht die Wirbelsäule im Mittelpunkt. Sie kann Beschwerden im Nacken und (infolgedessen) Kopfschmerzen beseitigen.
2. Schlafen Sie ausreichend
Die meisten Menschen brauchen durchschnittlich 6 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht, um ausgeruht zu sein.
3. Trinken Sie reichlich Wasser
Vor allem das Gehirn reagiert besonders sensibel auf Austrocknung, da es zu einem Großteil (75 %) aus Wasser besteht. Flüssigkeitsmangel führt deshalb schnell zu Kopfschmerzen. Bei warmen Temperaturen ist das sogar die häufigste Ursache für Spannungskopfschmerzen.
Reichlich Wasser zu trinken ist darum von großer Bedeutung. Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag sollten es schon sein. Am besten verteilen Sie die gleichmäßig über den Tag, da Ihr Körper die Flüssigkeit dann besser aufnehmen kann.
4. Essen Sie genügend und gesund
Wenn Sie zu wenig essen, kann im Gehirn ein Glukosemangel mit Kopfschmerzen als Folge entstehen. Es wird darum empfohlen, fünf Mahlzeiten pro Tag (bescheidene Mengen) zu essen, damit der Körper immer über genügend Nährstoffe für seine Funktionstätigkeit verfügt. Bei akuten Kopfschmerzen durch einen Glukosemangel hilft es, ein Glas Wasser mit Traubenzucker zu trinken.
Wenn Ihre Ernährung über einen längeren Zeitraum ungesund ist, kann dies unter anderem zu Blutarmut infolge eines Eisenmangels führen. Essen Sie darum gesund. Eisenhaltige Lebensmittel sind zum Beispiel: Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und grünes Blattgemüse.
5. Trinken Sie Kaffee in Maßen
Übermäßiger Kaffeekonsum kann eine Ursache von Spannungskopfschmerzen sein. Dies gilt übrigens für alle Lebensmittel, die Koffein enthalten. Dazu zählen auch schwarzer Tee, Energydrinks, Cola und Schokolade. Da häufiger Koffeinkonsum zu körperlicher Abhängigkeit führt, treten die Kopfschmerzen auf, wenn man diese Art von Lebensmitteln plötzlich weniger trinkt oder isst.
6. Medikamente
Selbst einfache Schmerzmittel können schon sehr effektiv gegen Ihre Kopfschmerzen wirken. Passen Sie nur auf, dass Sie (auch) diese Art von Medikamenten nicht zu oft einnehmen und behalten Sie auch die Dosierung im Auge. Wenn Sie mehrere Wochen hintereinander Schmerzmittel einnehmen, kann dies nämlich medikamenteninduzierten Kopfschmerz verursachen. Das kann selbst passieren, wenn Sie häufig etwas so angeblich „Harmloses" wie Schmerzmittel zu sich nehmen. Legen Sie deshalb jede Woche ein paar medizinfreie Tage ein.