Rotz: Nicht sehr appetitlich, aber doch nützlich

      Text: Redaktion

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      Wir alle haben ab und zu eine laufende Rotznase - wenn wir erkältet sind, Heuschnupfen haben oder nach einem Spaziergang in der Kälte wieder die warme Stube betreten. Diese Laufnase ist vielleicht unangenehm und unappetitlich, aber wussten Sie, dass Nasenschleim eine wichtige Funktion hat? Wir fassen ein paar Tatsachen zu Rotz (Nasensekret) für Sie zusammen.

      Was ist Rotz?

      Rotz/Nasensekret ist nichts anderes als Schleim. Und Schleim ist ein wichtiger Bestandteil unseres Körpers. Er dient als Schutzfilm und verhindert, dass darunterliegendes, dünnes Gewebe austrocknet. Schleim lässt auch Bakterien und Viren möglichst nicht in den Körper eindringen. Damit verhindert er, dass Sie krank werden. Die Schleimhäute in Ihrer Nase bilden fortwährend neuen Rotz, pro Tag sage und schreibe ein bis anderthalb Liter.

      Warum läuft die Nase, wenn Sie erkältet sind oder allergisch reagieren?

      Meist merken Sie nichts von all dem Schleim in Ihrer Nase. Kleine Mengen überflüssigen Schleims schlucken Sie unbemerkt. Erst wenn sich die Schleimhäute in Ihre Nase entzünden, macht sich der Schleim in Ihrer Nase bemerkbar. Die Schleimhäute produzieren dann nämlich zusätzlichen Schleim, wodurch eine Triefnase entsteht. Eine Entzündungsreaktion Ihrer Nasenschleimhaut kann durch Erkältungs- oder Grippeviren entstehen, aber auch durch bestimmte Allergene wie Pollen (Heuschnupfen) oder das Fell eines Haustieres.

      Warum läuft die Nase bei Kälte?

      Haben Sie im Winter auch immer ein Taschentuch dabei? Praktisch, um sich zu schnäuzen, wenn Sie von draußen in die Wärme kommen. In der kalten Außenluft arbeiten die Flimmerhärchen in Ihren Nasenlöchern weniger gut. Diese sorgen im Normalfall nämlich dafür, dass der Schleim dort bleibt, wo er hingehört. Kälte verdickt Ihren Nasenschleim auch etwas. Kommen Sie danach wieder in warme Luft, wird er plötzlich wieder flüssig, wodurch Ihre Nase kurz zu triefen beginnt.

      Ist Rotz essen ungesund?

      Natürlich wissen wir, dass Sie nie in Ihrer Nase popeln, geschweige denn Ihren Rotz essen! Aber möchten Sie‘s doch wissen: Nein, Rotz/Popel essen ist unschädlich! Laut einer amerikanischen Studie soll es sogar ein supergesunder Snack sein. Nasenschleim soll Bakterien enthalten, die Karies und Aphten verhindern und das Immunsystem stärken. Persönlich bleiben wir lieber bei einer guten Zahnpasta und einem Vitamin-Ergänzungsmittel, aber über Geschmäcker lässt sich ja streiten.

      Was sagt die Farbe des Schleims aus?

      Nasenschleim ist normalerweise farblos, er kann sich aber in bestimmten Fällen verfärben. Dafür gibt es folgende Ursachen:

      • Gelber oder grüner Schleim kommt meist während einer Erkältung oder Grippe vor. Dies wird von bestimmten Enzymen verursacht, die bei der Abwehrreaktion Ihres Immunsystems gegen die Infektion aktiv werden.
      • Brauner oder roter Schleim kann die Folge einer kleinen Blutung sein. Ein Blutgefäß in der Nasenhöhle kann geplatzt sein (beispielsweise durch Nasenbohren - also nicht tun).
      • Grauer Schleim bedeutet oft, dass Sie Staub eingeatmet haben, zum Beispiel bei handwerklichen Arbeiten (Schleifen, Sägen, Gipsen). Dagegen hilft das Tragen einer Maske.

      Wie putze ich meine Nase am besten?

      Wer eine Laufnase hat, schnäuzt seine Nase. Tun Sie das aber nicht allzu kräftig! Sonst wird der Schleim nämlich in die Nebenhöhlen gepresst, was zu einer Nebenhöhlenentzündung führen kann. Schnäuzen Sie Ihre Nase also sanft oder ziehen Sie den Schleim hoch. Waschen Sie nach dem Schnäuzen Ihre Hände!

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