Was Nikotin mit Ihrem Körper macht
Text: Redaktion
Letzte Aktualisierung:
Nikotin ist ein Stoff, der nicht nur das Gehirn, sondern auch das Herz, die Blutgefäße, die Haut und vieles mehr beeinflusst. Wir kennen Nikotin natürlich als Inhaltsstoff von Zigarettenrauch. Und es gibt nicht viel Gutes darüber zu berichten.

Die verheerende Wirkung von Zigaretten
Bevor wir genau auf das Nikotin eingehen: Was steckt außer Nikotin noch alles in Zigaretten? Tausende von Chemikalien, und nicht weniger als 40 davon sind hochgiftig. Es ist allseits bekannt: Rauchen erhöht das Risiko auf Lungen-, Mund-, Speiseröhren- und Kehlkopfkrebs ganz erheblich.
Das Interessante dabei: Bislang ist nicht bewiesen, dass Nikotin dafür verantwortlich ist. Die giftigsten (und krebserregendsten) Stoffe in Zigaretten sind Teer, Benzol, Nitrosamine, Formaldehyd, Blausäure und ... Arsen. Genug Gründe also, um mit dem Rauchen aufzuhören.
Suchtstoff Nikotin
Was macht Nikotin mit Ihrem Körper? Viel. Und nichts davon ist gut. So ist das im Tabak enthaltene Nikotin der Stoff, von dem der Körper abhängig wird. Dieser Suchtprozess findet im Gehirn statt. Beim Inhalieren des Zigarettenrauchs gelangt Nikotin in die Lunge und dockt an den Nikotinrezeptoren an. Daraufhin setzen diese Rezeptoren Dopamin frei. Dopamin ist ein „Glückshormon“, das für ein wohliges und entspanntes Gefühl sorgt.
Auch bei der Begegnung mit unseren Liebsten wird Dopamin ausgeschüttet, ebenso beim Sex, beim Essen und Trinken – und beim Alkohol- oder Drogenkonsum. Und genau dieses Glücksgefühl will das Gehirn immer wieder abrufen. So entsteht die Abhängigkeit von Zigaretten und anderen Substanzen.
Was macht ein „Mangel“ an Nikotin mit Ihrem Körper?
Irgendwann verlangen die Nikotinrezeptoren im Gehirn Nachschub. Dies geschieht etwa eine Stunde nach der letzten Zigarette; der Nikotinspiegel im Körper hat sich mittlerweile halbiert. Wird der „dringenden Bitte“ der Rezeptoren nicht entsprochen, entsteht zunächst ein leichtes Unbehagen. Darauf folgen dann Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit, Unruhe, Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit, Schlaflosigkeit und gesteigerter Appetit.
Was macht Nikotin sonst noch mit Ihrem Körper?
Nikotin ist ein niederträchtiger Killer, der Ihrer Gesundheit auf allerlei Gebieten schadet.
Haut
Da Nikotin die Blutgefäße verengt, wird die Haut weniger gut durchblutet. Aus diesem Grund:
- erschlafft die Haut schneller,
- bilden sich früher Falten,
- wird die Haut bereits frühzeitig grauer.
Herz und Blutgefäße
Nikotin erhöht die Herzfrequenz und verengt die Blutgefäße. Letzteres lässt den Blutdruck steigen. Dadurch wiederum werden die Wände der Blutgefäße geschädigt und der Prozess der Arterienverkalkung (Arteriosklerose) beschleunigt. Dies führt zu einem erhöhten Risiko auf:
- Angina Pectoris,
- einen Herzinfarkt,
- einen Schlaganfall,
- eine Durchblutungsstörung der Beine („Schaufensterkrankheit“).
Fruchtbarkeit und Fortpflanzung
Bei Frauen kann Nikotin bewirken, dass die Wechseljahre vorzeitig beginnen. Beim Mann besteht die Gefahr von Erektionsstörungen, da Rauchen langfristig auch im Penis zu einer Gefäßverengung führt. Dadurch wird der Blutfluss zum Penis verringert, was die Erektion erschwert. Forscher haben zudem herausgefunden, dass Nikotingebrauch auf Dauer eine bleibende Schädigung des Erektionsmechanismus zur Folge haben kann.
Verdauung
Auch auf die Verdauung wirkt Nikotin ein, und zwar, indem es die Insulinausschüttung blockiert. Weniger Insulin im Blut bedeutet weniger Appetit – wodurch Raucher und Raucherinnen natürlich leichter schlank bleiben. Allerdings bedeutet „schlank“ in diesem Fall nicht gerade „gesund“.