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Zähneknirschen

Verfasst von: Redaktion

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Was ist Zähneknirschen?

Zähneknirschen, oder auch Bruxismus genannt, ist eine Erkrankung bei der Menschen (in der Regel während des Schlafens) ihre Zähne und Kiefer mit Kraft übereinander schieben oder pressen. Dies führt in der Regel zu einem schleifenden oder knirschenden Geräusch.

Die Folgen des Zähneknirschens

Sowohl Kinder als auch Erwachsene können unter Zähneknirschen leiden. In der Regel tritt dies nur vorübergehend auf. Wenn das Zähneknirschen jedoch anhält kann dies zu schweren Schäden am Gebiss führen. Teile des Zahnschmelzes und/oder die Füllungen können herausbrechen und die Zähne können sich übermäßig abnutzen. Bei einer schweren Form des Bruxismus kann die Zahnoberfläche komplett glatt geschliffen werden wodurch die Zähne nicht mehr oder nur noch schwer sichtbar sind. In einigen Fällen lösen sich auch die Zähne. Neben Karies und Zahnfleischerkrankungen bildet das Zähneknirschen das größte Problem auf dem Gebiet der Zahnpflege.

Das Zähneknirschen kann zudem auch Schmerzen im Kiefergelenk verursachen. Weiterhin kann die Überbelastung auch zu Kopfschmerzen, Schmerzen im Gesicht, Ohrenschmerzen und Schmerzen im Nacken- oder Schulterbereich führen.

Die Symptome des Zähneknirschens

Man erkennt das Zähneknirschen nur sehr schwierig. Menschen, die unter dieser Störung leiden, können die gesamte Nacht mit den Zähnen knirschen ohne überhaupt etwas davon mitzubekommen. Der Bruxismus wird dann auch häufig erst durch den Partner oder den Zahnarzt festgestellt. Selber bemerkt man das Zähneknirschen erst durch die Schmerzen der Kaumuskulatur oder an den Kopf-, Schulter- oder Nackenschmerzen.

Sie erfahren nachfolgend woran Sie das Zähneknirschen erkennen können:

  1. Angespannte, schmerzende Muskeln im Kiefer und im Gesicht;
  2. ein klickendes oder knackendes Geräusch im Kiefergelenk;
  3. Jeden Morgen neue Greifkanten an der Innenseite der Wangen;
  4. Schmerzen im Gesicht;
  5. Kopfschmerzen;
  6. Empfindliche Zähne;
  7. Herausgebrochene Zähne und Füllungen;
  8. Verschlissene Zähne;
  9. Kräftigere Kaumuskeln;

Wodurch wird das Zähneknirschen hervorgerufen?

Bislang konnte noch nicht genau geklärt werden, weshalb jemand mit den Zähnen knirscht. Diesbezüglich gibt es verschiedene Erklärungen. So soll das Zähneknirschen die Folge von nicht mehr optimal aufeinander passenden Zähnen sein. Andere sehen die Gründe vielmehr in psychischen Problemen.

Es wird derzeit immer häufig angenommen, dass Bruxismus auch mit Schlafstörungen zusammenhängt. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen, die mit den Zähnen knirschen, häufig auch schnarchen oder einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) leiden. Bei dieser schweren Erkrankung ist eine Behandlung erforderlich.

Wie haben für Sie einige mögliche Ursachen für das Zähneknirschen zusammengefasst:

  1. innerliche Anspannung, Stress, Angst;
  2. Alkoholkonsum;
  3. Bestimmte Medikamente, wie Prozac;
  4. Drogen, wie Ecstasy, Kokain und Speed;
  5. Rauchen;
  6. Zuviel Koffein;
  7. Schlafprobleme, Schnarchen, Schlafapnoe;
  8. Ein nicht optimal passendes Gebiss;
  9. Erbliche Anlagen, In 40-60% der Fälle ist das Zähneknirschen erblich bedingt;
  10. Bestimmte Krankheiten des zentralen Nervensystems, wie die Huntington-Krankheit oder Parkinson-Krankheit.

Das Feststellen vom Zähneknirschen

Wissenschafter sind der Ansicht, dass das Zähneknirschen ausschließlich mit speziellen Untersuchungen objektiv festgestellt werden kann. Bei dieser Untersuchung wird während des Schlafens unter anderem die Muskelspannung in der Kaumuskulatur, das Atmungsverhalten und die Gehirnaktivitäten mit speziellen Geräten aufgezeichnet. Diese Untersuchung wird aufgrund der hohen Kosten nur relativ selten durchgeführt. In der Regel wird die Diagnose durch den Zahnarzt gestellt, sobald er beim Patienten eine übermäßige Abnutzung des Gebisses feststellt. Die Partner von Menschen, die mit den Zähnen knirschen, werden das Zähneknirschen sehr wahrscheinlich schon früher bemerkt haben.

Die Behandlung vom Zähneknirschen

Zähneknirschen kann man nicht heilen, da man bislang die Ursache nicht genau zuordnen kann. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten wie man die Folgen behandelt. Wir haben für Sie einige Behandlungsmethoden zusammengefasst:

  1. Beißschiene: Dies ist eine von den Zahnärzten häufig verwendete Alternative, um das Zähneknirschen zu behandeln. Die obere Schiene ist aus stabilem Kunststoff gefertigt und passt perfekt auf die Zähne. Die obere Schiene verhindert, dass sich die Zähne berühren;
  2. Anti-Schleifschiene: Dieses Hilfsmittel schützt die Zähne und den Kiefer und dämpft die Knirschgeräusche ab.
  3. Antischnarch-Halterung: Die Schiene mit der Halterung sorgt dafür, dass die Ober- und Unterkiefer sich nicht berühren. Die Halterung schränkt zudem die Bewegungsfreiheit des Unterkiefers ein. Hierdurch kann keine Knirschbewegung ausgeführt werden.
  4. BruxStop Therapie: BruxStop ist eine neuartige Therapie die Sie vom Zähneknirschen befreien kann. Dieses Hilfsmittel besteht aus einer Puls-Vorrichtung das mit einem Sensor verbunden ist. Der Sensor besteht aus einem maß angefertigtem Mundstück welches die Kauaktivitäten der Kaumuskulatur aufzeichnet und diese dann Pulsaparat weiterleitet. Sobald die Muskelspannung länger als 2,5 Sekunden andauert und eine bestimmte Kraft entfaltet dann sendet der Pulsaparat einen schwachen elektrischen Impuls aus. Hierdurch öffnen sich die Wangen und die Kaumuskeln können sich entspannen.
  5. Botox: Bei dieser Behandlung wird Botox in die Kaumuskulatur injiziert. Hierdurch werden die Muskeln zeitweise wieder außer Funktion gesetzt. Die Botox-Injektionen müssen mit gewissen Pausen von einigen Monaten wiederholt werden.
  6. Entspannungstechniken: Der Physiotherapeut kann mit Hilfe von Entspannungsübungen und Massagen bei Schmerzen in der Kaumuskulatur oder bei Bewegungseinschränkungen, wie den Mund nicht mehr gut öffnen können, helfen;
  7. Psychologische Behandlung: Ein Psychologe kann dabei helfen die ungewünschten Verhaltensweisen zu durchbrechen, wie das Zähneknirschen. Die Behandlung richtet sich dabei vor allem auf den Umgang mit Stress und Tipps dabei wie man eine bessere Nachtruhe bekommt;

Das Zähneknirschen muss so früh wie möglich behandelt werden. Nur so kann einem größeren Schaden vorgebeugt werden. Der bereits entstandene Schaden kann durch den Zahnarzt wieder behoben werden, z.B. durch weißes Füllmaterial. Die nachhaltigste Form der Wiederherstellung ist das Einsetzen von Kronen.

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