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Ekzem

Verfasst von: Redaktion

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Was ist ein Ekzem?

Bei einem Ekzem handelt es sich um eine juckende Hauterkrankung, bei der die Haut entzündet ist. Sie erkennen ein Ekzem an den roten, schuppigen Hautstellen. Die betroffene Haut kann sich zudem auch warm anfühlen und geschwollen sein. Des Weiteren können sich Blasen, Beulen, Risse oder Schorf bilden. Alle Symptome können gleichzeitig oder aber einzeln auftreten. Ein Ekzem ist nicht ansteckend.

Die häufigsten Formen von Ekzemen

Es gibt unterschiedliche Formen von Ekzemen. Die häufigsten sind:

  1. Atopische Ekzeme. Atopisches Ekzem bedeutet: die Neigung zu einer allergischen Reaktion. Dieses Ekzem weist einen vererbbaren Charakter auf.

Im Prinzip kann ein atopisches Ekzem in jedem Alter auftreten. Meistens setzt diese Form aber bereits im Babyalter bis zum 6. Lebensmonat ein. In den westlichen Ländern leiden ca. 5-15% der Kinder unter einem atopischen Ekzem und ca. 1-3% der Erwachsenen. Atopische Ekzeme können vorübergehend auftreten, aber auch zu einem chronischen Problem werden, oder aber über einen längeren Zeitraum nicht auftreten und dann plötzlich wieder ausbrechen. Atopische Ekzeme fallen unter die Kategorie der „atopischen Syndrome“, genau wie Asthma und Heuschnupfen auch.

  1. Kontaktekzeme. Wie es der Name bereits verrät ist diese Form die Folge eines Kontaktes mit bestimmten Stoffen. Auf den Hautstellen, die mit dem auslösenden Stoff in Kontakt gekommen sind, entstehen die Ekzeme. Bei den Stoffen kann es sich um reizende, leicht toxische Stoffe handeln, die z.B. in Reinigungsmittel – oder Lösungsmitteln verwendet werden. In diesem Fall spricht man von einer ortho-ergischen Kontaktdermatitis. Durch einen längeren Kontakt kann es auch zu Entzündungsreaktionen auf der Haut kommen. In einigen Fällen reagieren die Betroffenen auch auf nicht-toxische Stoffe allergisch. Hier spricht man dann von einer allergischen Kontaktdermatitis. Man kann die auslösenden Stoffe nicht verallgemeinern, da dies individuell unterschiedlich ausfallen kann. Im Prinzip kann jeder unter dieser Form eines Ekzems leiden.

Wir gehen in diesem Artikel auch tiefer auf die Ursachen, Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten von atopischen Ekzemen ein.

Welche Ursachen hat ein atopisches Ekzem?

Bislang konnte die Ursache für ein atopisches Ekzem noch nicht geklärt werden. Es wird angenommen, dass für diese Hauterkrankung verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle spielen.

Vererbung

Die Vererbung spielt eine wichtige Rolle. Bei ca. 70% der Menschen mit einem atopischen Ekzem leidet in der Familie auch mindestens eine weitere Person unter dieser Erkrankung. Darüber hinaus haben Untersuchungen ergeben, dass ein Teil der Patienten unter einer Mutation leidet, die für die Produktion des Eiweißes Filaggrin verantwortlich ist. Diesem Eiweiß kommt für die Barrierefunktion der Haut und für dessen Befeuchtung eine wichtige Rolle zu. Durch die Genmutation leidet auch die Hautbarriere, wodurch Stoffe, Viren und andere Bakterien einfacher durch die Haut durchdringen können. Darüber hinaus trocknet die Haut schneller aus.

Stoffe und Reize aus der Umgebung

Viele Menschen mit atopischen Ekzemen reagieren auch allergisch auf bestimmte Reize und Stoffe aus der Umwelt, wodurch sich die Beschwerden verschlimmern und/oder zumindest aufrecht gehalten werden.

Wir haben für Sie einige mögliche Auslöser aufgelistet:

  1. Inhalations-Allergien wie Hausstaubmilben, Schimmelpilze (in feuchten Räumen), Hautschuppen von Hunden und / oder Katzen und Pollen. Untersuchungen haben ergeben, dass der Einfluss solcher Reize auf die Ekzeme mit zunehmendem Alter steigt;
  2. Lebensmittelallergien, wie Erdnuss-, Kuhmilch- oder Glutenallergien. Untersuchungen haben nachgewiesen, dass der Einfluss der Nahrungsmittelallergien mit zunehmendem Alter abnimmt;
  3. Reizstoffe, wie Mittel zur Entfettung der Haut, synthetische Kleidung und Kleidung mit rauen Fasern (wie Baumwolle);
  4. So kann zu langes duschen z.B. zur Austrocknung der Haut führen. Dies führt wiederum zum verstärkten Juckreiz.
  5. Wettereinflüsse, wie Wärme (Sonne / trockene Luft / Schweiß) oder zu kaltes Wetter (Frost) und Wetterschwankungen;
  6. Psychologische Faktoren wie Stress, Beziehungsprobleme oder Depressionen;
  7. Ein geschwächtes Immunsystem, z.B. durch Krankheiten mit Fieber (Grippe), Schlafmangel oder Übermüdung;
  8. Bei ca. 90% der Menschen mit atopischer Haut finden sich auch Staphylokokken wieder, aber nur bei 5% der Menschen mit nicht-atopischer Haut. An sich verursachen diese Bakterien keine Probleme. Sobald aber die Hautbarriere geschwächt ist kann dies zu einer Hautinfektion führen (wie Ekzemen).

Die Symptome von atopischen Ekzemen

Die Stellen auf der Haut an denen die atopischen Ekzeme auftreten können, hängen unter anderem vom Alter der Patienten ab. Die Betroffene leiden jedoch immer unter einem Juckreiz, der letztendlich zum Kratzen führt. Dies sorgt meistens für eine Verschlechterung des Zustandes des Ekzems oder hält den Zustand zumindest aufrecht. Darüber hinaus ist die Haut meistens sehr trocken. Dies kann ebenfalls zum Juckreiz führen.

Zwei Phasen bei Ekzemen

Wir unterscheiden bei Ekzemen zwei Phasen:

  1. Die akute Phase: in dieser Phase ist die betroffene Haut gerötet, da die Entzündung zu einer verstärkten Durchblutung der Haut führt. Darüber hinaus ist die Haut geschwollen und es kann zu einer Bläschenbildung kommen. Des Weiteren kann es zur Absonderung von Feuchtigkeit kommen. Sobald die Bläschen austrocknen können sich hierauf Krusten bilden. Im Anschluss daran schuppt die Haut und die Rötung nimmt ab;
  2. Die chronische Phase: In dieser Phase ist die Haut zwar weniger gerötet, dafür aber schuppiger. Die Haut wird dicker und in der Struktur gröber. Dies wird auch als Schuppenflechte bezeichnet.

Die betroffenen Bereiche von atopischen Ekzemen

Atopische Ekzeme können grundsätzlich an allen Stellen des Körpers auftreten. Dennoch gibt es einige Körperstellen an denen diese Ekzeme besonders häufig auftreten:

  1. Bei Babys bis zum 1. Lebensjahr befinden sich diese Ekzemstellen vor allem im Gesicht, auf dem Oberkörper, in der Kniehöhle und auf dem Ellebogen;
  2. Bei Kinder zwischen 1 und 4 Jahren befinden sich die Ekzeme vor allem im Gesicht, auf den Handgelenken, am Ellebogen, in der Kniehöhle und auf den Fußgelenken;
  3. Im fortgeschrittenen Alter können die Ekzeme vor allem im Nacken, auf dem Oberkörper und dem Handrücken. Die betroffene Haut ist vor allem trocken, schuppig und von eher grober Struktur.

Wie behandelt man atopische Ekzeme?

Die Behandlung von atopischen Ekzemen hängt von der Schwere, der Stelle und dem Stadium der Erkrankung ab. Die Behandlung zielt auf eine Symptombehandlung ab. Bei atopischen Ekzemen handelt es such um eine chronische Erkrankung, die man nicht heilen kann.

Es gibt 4 Behandlungsformen:

  1. Hautpflege mit einer nicht-medizinischen Salbe oder Creme. Beispiele für diese neutralen Mittel sind: die Vaselinelanettecrème oder -Salbe und Paraffin.
  2. Medizinische Salben oder Cremes. Salben mit Kortikosteroiden lindern die Entzündungen und den Juckreiz. Nicht-steroide entzündungshemmende Medikamente sind z.B. “Tacrolimus” und “Pimecrolinus“.
  3. Die innere Behandlung. Erst wenn die äußeren Behandlungsformen erfolglos sind, dann wird auf diese Behandlungsform zurückgegriffen. Bei akuten Ekzemen kann z.B. Prednisolon verwendet werden, um die Hautinfektion abzuschwächen. Der Juckreiz kann unter anderem mit sogenannten Antihistaminika behandelt werden. Diese Mittel können als Tabletten oder in flüssiger Form eingenommen werden;
  4. Lichttherapie: Patienten, die unter starken Ekzemen leiden, und bei denen weder eine innere, noch äußere Behandlung geholfen haben, können immer noch auf eine Lichttherapie zurückgreifen. Diese Behandlungsform kann sowohl im Krankenhaus als auch zu Hause durchgeführt werden.
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