Klimakterium

Genau wie die Pubertät ist auch das Klimakterium eine Phase, die Frauen in ihrem Leben früher oder später zwangsweise durchlaufen. Die Wechseljahre, wie wir sie im normalen Sprachgebrauch bezeichnen, verbinden wir mit Hitzewallungen und einer unregelmäßigen Monatsblutung.

Welche weiteren Symptome auftreten können, was die Ursachen dafür sind und welche Therapiemöglichkeiten betroffene Frauen haben, darüber möchten wir Sie im Folgenden informieren.

Vorgänge im Körper während des Klimakteriums - Die unterschiedlichen Phasen

Die Wechseljahre lassen sich grob in vier verschiedene Abschnitte gliedern:

  • Prämenopause;
  • Perimenopause;
  • Menopause;
  • Postmenopause.

Der Begriff Menopause ist hierbei verwirrend, da es sich tatsächlich um den Zeitpunkt handelt, an dem die monatliche Regelblutung zum letzten Mal auftritt. Während der Prä- und Perimenopause finden die ersten hormonellen Veränderungen im Körper statt. Unter der Postmenopause verstehen wir den Zeitpunkt nach der letzten Periode, in dem die Frau keine Kinder mehr bekommen kann.

Die Ursachen des Klimakteriums

Wechseljahre entstehen auf Grund einer hormonellen Umstellung im Körper. Diese ist bedingt durch die Abnahme an Eizellen (=Follikel). Zu Beginn ihres Lebens trägt jede Frau ca. 500.000 Eizellen in sich, die über die Jahre hinweg kontinuierlich verbraucht werden.

Man schätzt, dass bereits Frauen ab 35 einen stark verminderten Vorrat an Eizellen in ihren Eierstöcken haben (ca. 10.000). Ab diesem Zeitpunkt beginnt der Körper mehr FSH (Follikel stimulierendes Hormon) zu produzieren. Dieses Hormon bedingt eine schnellere Reifung der Eizellen, was sich durch einen verkürzten Zyklus bei den Frauen bemerkbar macht. Die Anzahl der Eizellen wird noch schneller reduziert. Durch die immer weniger werdenden Eizellen, senkt sich im Gegenzug deren Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron. Dies verstärkt nochmals die Bildung von FSH. Sobald alle Eizellen aus den Eierstöcken verbraucht sind, setzt die Menopause ein. Im Anschluss kann es nochmal bis zu fünfzehn Jahren dauern (Postmenopause), bis sich ein gleichbleibender Hormonhaushalt einstellt.

Beschwerden während des Klimakteriums

Während der Wechseljahre können Beschwerden unterschiedlicher Natur auftreten. Dabei ist zu beachten, dass jede Frau und jeder Körper anders reagiert. Einige Frauen nehmen Symptome nur leicht oder gar nicht wahr, wohingegen andere Frauen stark von etwaigen Nebenwirkungen betroffen sind. Generell lässt sich sagen, dass die Beschwerden abhängig davon sind, in welcher Phase des Klimakteriums sich die Frau befindet.

Die ersten Anzeichen der Wechseljahre

Bereits in der Prämenopause kündigen sich die ersten Beschwerden an. Zu den häufigsten zählen vor allem:

  • Hitzewallungen;
  • Reizbarkeit/Müdigkeit;
  • Schweißausbrüchen (besonders nachts);
  • Wetterfühligkeit;
  • Migräne/Kopfschmerzen.

Des Weiteren klagen Frauen über Schmerzen in den Brüsten oder Hautunreinheiten. Auch eine Gewichtszunahme kann das Klimakterium ankündigen. Des Weiteren ändern sich die Intervalle zwischen den einzelnen Monatsblutungen. Auch eine stärkere oder schwächere Menstruation ist ein Anzeichen.

Typische Symptome in der Perimenopause

Die Perimenopause beginnt etwa zwei Jahre vor der letzten Monatsblutung. Dies ist die Zeit, in der die Hormonumstellung im Körper am gravierendsten ist. Daher erklärt sich, dass die Symptome nun am stärksten sind. Oft handelt es sich um eine Intensivierung der bereits in der Prämenopause aufgetretenen Anzeichen. So sind beispielsweise die typischen Hitzewallungen immer noch präsent und kommen nun plötzlich, meist innerhalb weniger Sekunden zum Vorschein. Auch die bekannten nächtlichen Schweißausbrüche, mit denen die Schlaflosigkeit einher geht, sind ausgeprägter. Des Weiteren weisen folgende Begleiterscheinungen auf dieses Stadium im Klimakterium hin:

  • Schwindelanfälle;
  • Herzrasen;
  • starke Stimmungsschwankungen/Depressionen;
  • trockene Schleimhäute;
  • Blasenschwäche.

Zudem verlängern sich die Abstände zwischen den einzelnen Menstruationsblutungen. Der Eisprung wird unregelmäßiger und setzt immer öfter ganz aus.

Wechseljahresbeschwerden in der Zeit nach der Menopause

Mit der allerletzten Regelblutung sind die körperlichen Veränderungen noch lange nicht abgeschlossen. Zwischen 10 und 15 Jahren kann die Postmenopause andauern. So lange braucht der Körper Zeit, um ein neues Hormongleichgewicht herzustellen. Die typischen Beschwerden lassen spürbar nach, es können nun aber andere Symptome zum Vorschein kommen:

  • Antriebslosigkeit/ Müdigkeit;
  • Gedächtnisstörungen/ Konzentrationsschwäche;
  • Haarausfall/ stumpfe Haare;
  • Faltenbildung;
  • Kreislaufschwäche.

Auch Osteoporose kann in der Postmenopause vermehrt auftreten. Frauen sollten in dieser Zeit daher vermehrt auf eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D achten.

Behandlungsmöglichkeiten im Klimakterium

Das Klimakterium ist keine Krankheit, sondern ein natürlich stattfindender Prozess im Körper. Sind die Begleiterscheinungen schwach ausgeprägt, gibt es verschiedene Möglichkeiten sich Abhilfe zu schaffen: Bequeme Kleidung, eine Ernährungsumstellung oder Sport können helfen die Beschwerden zu lindern. Letztendlich ist jeder Frau selbst überlassen, ob sie noch weitere Therapiemöglichkeiten in Anspruch nehmen möchte.

Hormontherapie schafft Abhilfe Bei Frauen, deren Wechseljahresbeschwerden stark ausgeprägt sind und die in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind, bietet sich eine Hormonersatztherapie an (HET). Hierbei verabreichen Ärzte meist eine Kombination aus Östrogen und Gestagen, was eine Linderung der auftretenden Symptome zur Folge hat. Dennoch ist die Hormonersatztherapie mit Vorsicht zu genießen.

Besonders zu Beginn der Behandlung können Nebenwirkungen, wie Schmierblutungen, Brustspannen und starke Wassereinlagerungen auftreten. Langfristig gesehen kann die Hormonbehandlung schwere Krankheiten, wie Krebs oder Thrombose begünstigen. Die Behandlung sollte daher auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sein und die verabreichte Dosis regelmäßig vom behandelnden Arzt überprüft werden.

Bekannte Medikamente

Für die Hormonersatztherapie gibt es verschiedene Darreichungsformen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben. Je nach Art der Beschwerden wird der Arzt auf die vielversprechendste Therapieform zurückgreifen:

Tabletten: Sie wirken ganzheitlich und kommen vor allem bei allgemeinen Wechseljahresbeschwerden zum Einsatz. Bekannte Vertreter sind z. B. Clonidin, Activelle oder Kliofem.

Vaginalzäpfchen und Vaginalring: Sie dienen zur Behandlung von Störungen im Vaginalbereich, wie z. B. Trockenheit, Pilzinfektionen oder Juckreiz. Bewährt haben sie die Produkte Vagifem und Estring.

Pflaster: Hier wird Wirkstoffe des Hormons direkt über die Haut transportiert. Estragest TTS, Femseven sequi und Estradot sind Vertreter aus diesem Bereich.

Creme/Salbe: Medikamente aus dieser Sparte dienen der Behandlung von Hauterkrankungen und des Vanginalbereichs. Estriolsalbe, Ovestin und Sandrena Gel sind bekannte Beispiele.

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