Libido
Libido, oder auch Sexualtrieb, Begehren, Lust: Dies sind alles Begriffe um anzugeben wie viel Lust jemand auf Sex hat. In der Regel haben Männer schneller und einfacher Lust auf Sex als Frauen, allerdings kann die Lust auch bei Männern und Frauen stark variieren.
Dies hängt mit unterschiedlichen Gründen zusammen. An sich ist das unproblematisch, kann jedoch zum Problem werden sobald der Partner einen viel höheren oder niedrigeren Sexualtrieb hat als der Betroffene. Dies kann zu Spannungen oder selbst zu einem Bruch in der Beziehung führen.
Die Folge eines zu niedrigen Sexualtriebs
Die Folgen einer zu niedrigen Libido sind klar: Sie haben weniger Lust auf Sex. Für Männer kann diese Tatsache schlimmer sein als für Frauen, da es sich bei ihnen stärker äußert. Zudem kann eine Frau auch bei geringerer Lust auf Sex noch immer Sex haben. Beim Mann ist das natürlich anders. Bei einer Frau wird es als natürlicher angesehen, dass sie weniger Lust auf Sex hat. Bei Männern wird dieses Thema geradezu totgeschwiegen.
Wodurch wird die Libido beeinflusst?
Alter und Hormone
Zunächst einmal hängt die Lust vom Alter ab. In der Regel erreicht dieser Trieb während der Pubertät seinen Höhepunkt. Je älter man wird, desto stärker nimmt die Libido ab. Dieser Prozess wird unter anderem durch die Hormone gesteuert. Bei den Männern ist hierbei das Hormon Testosteron verantwortlich. Die weibliche Sexualität wird sowohl durch Testosteron, als auch durch Östrogen beeinflusst.
Testosteron und Östrogen
Je älter man wird, desto mehr nimmt auch die Produktion dieser Hormone ab. So hat ein gesenkter Testosteronspiegel bei beiden Geschlechtern häufig einen verminderten Sexualtrieb zur Folge. Frauen sollten zudem beachten, dass bei einer verminderten Östrogenproduktion auch die Durchblutung der Scheide abnimmt. Dies vollzieht sich während der Wechseljahre, wodurch die Eierstöcke Ihre Funktion verlieren und die Östrogenproduktion eingestellt wird. Die Folge einer schlechter durchbluteten Vagina ist letztendlich eine trockener werdende Scheide. Zudem werden die Scheidewand und die Schamlippen dünner und rissiger, was letztendlich auch den Geschlechtsverkehr unangenehmer werden lässt.
Der Höhepunkt der Libido
Im Allgemeinen erreicht die Libido ihren Höhepunkt beim Mann um das 20ste Lebensjahr herum. Der weibliche Sexualtrieb erreicht im Alter zwischen 30 und 40 Jahren seinen Höhepunkt.
Lust vs. Psyche
Ein weiterer Grund dafür, warum jüngere Menschen eine höhere Libido haben ist ihre Neugier. Junge Erwachsene beschäftigen sich immer mit Ihrer Sexualität, was den Sex besonders interessant macht. Mit zunehmendem Alter wird der Sex jedoch zur Gewohnheit, was auch zu einem abnehmenden Interesse führt.
Stress, Depressionen, Versagensängste und...
Die Lust kann durch negative sexuelle Erfahrungen abnehmen, genauso wie der Gemütszustand. Sicherlich reagieren Frauen hierauf besonders, da ihre Libido für Stimmungen sehr anfällig ist. Das Verlangen muss bei Frauen mehr aufgebaut werden und wird vor allem durch das Gefühl der Intimität verstärkt.
Sowohl bei Männern, als auch bei Frauen kann die Lust auf Sex durch Beziehungsprobleme, Unsicherheit, Stress, Depressionen oder Müdigkeit absinken. Männer können leicht dem Gefühl zum Opfer fallen im Bett immer eine gute Leistung abliefern zu müssen, was möglicherweise zu Versagensängsten führt.
Andere körperliche Gründe
Der Sexualtrieb kann allerdings auch durch körperliche Faktoren wie Übergewicht, zu hohem Blutdruck, einem zu hohen Cholesterinspiegel und Diabetes beeinflusst werden. Zudem können auch einige Medikamente die Libido senken, wie z.B. Antidepressiva oder die Pille.
Aber wann ist die Lust gering?
Stellen Sie sich einfach vor, dass Ihr Partner einen stärkeren Sexualtrieb als Sie selbst hat. Wann wissen Sie, ob Ihre Libido zu niedrig ist? Um dies besser einschätzen zu können, gehen wird von durchschnittlichen Werten aus.
Die durchschnittlichen Werte
Ein junges Paar oder ein Paar in einer neuen Beziehung (weniger als 2 Jahre) hat „normalerweise“ zwölf bis dreizehn mal im Monat Sex. Sobald Sie weniger Sex haben, ist dies weniger als der Durchschnitt. Der stabile Wert wird nach etwa 5 Jahren erreicht. Hier liegt der Durchschnitt bei acht bis zehn Mal im Monat. Befinden Sie sich in diesem Bereich, aber sind dennoch der Meinung eine zu geringe Libido zu haben, dann können Sie beruhigt von sich behaupten über einen normalen Sexualtrieb zu verfügen. Falls Sie unterhalb der vorgenannten Werte liegen dann ist es gut möglich, dass Sie tatsächlich über eine zu niedrige Libido verfügen.
Was kann man machen?
Nun stellt sich die Frage: was kann man dagegen machen? Eines ist sicher, es macht keinen Sinn, daraus ein zu großes Problem zu machen und sich darauf zu versteifen. Dies wirkt in der Regel kontraproduktiv. Versuchen Sie herauszufinden weshalb Sie eine zu geringe Libido haben, sodass Sie die richtige Lösung finden.
Die Libido steigern
Wie bereits beschrieben wurde liegt die Lösung des Problems darin die Ursache hierfür zu finden. Ein guter Weg um dies herauszufinden ist es, ein Tagebuch anzulegen in dem Sie Ihren Sexualtrieb aufzeichnen.
Denken Sie z.B. an:
- Seit wann Sie das verminderte Verlangen verspüren;
- Wie häufig das passiert;
- In welchen Situationen das geschieht.
Notieren Sie zudem ob Sie Beziehungsprobleme haben, Sie sich in einer stressigen Phase befinden, depressiv sind oder Medikamente einnehmen. Männer können zudem von Ihren Erektionsbeschwerden berichten:
- Haben Sie noch Morgenerektionen?
- Wird der Penis während des Masturbierens steif?
- Wird der Penis während des Geschlechtsverkehrs steif, aber erschlafft er dann wieder schnell?
- Ist der Penis steif genug für die Penetration?
Sie können die Libido auf verschiedene Arten erhöhen. Abhängig von Ihren Erfahrungen kann herausgefunden werden womit Ihre verminderte Lust zusammenhängt, wodurch wiederum ein adäquater Behandlungsplan erstellt werden kann.
Ein besserer Lebensstil
Wird die verminderte Libido durch einen schlechten Lebensstil verursacht? Dann ändern Sie diesen! Hören Sie mit dem Rauchen auf, essen Sie gesünder und treiben Sie mehr Sport.
Wohler fühlen
Beziehungsprobleme müssen gelöst werden. So können Sie, mit oder ohne professionelle Hilfe, Stress oder sexuelle Versagensängste in den Griff bekommen.
Höhere Libido z.B. durch Medikamente
Sobald man infolge einer zu geringen Hormonproduktion an einer zu niedrigen Libido leidet kann ein Testosteronergänzungsmittel oder (für den Mann) die Einnahme einer Potenzpille die Lösung bieten.
Testosteronergänzungsmittel
Eine Testosteronergänzungsmittel füllt den Testosteronmangel innerhalb weniger Wochen wieder auf und führt dazu, dass der Testosteronhaushalt wieder ein normales Level erreicht.
Beispiele für ein solches Mittel sind:
Potenzpillen
Falls die männliche Libido durch erektile Dysfunktion beeinflusst wird, gibt es hierfür verschiedene medizinische Behandlungsmöglichkeiten. Potenzmittel wie PDE-5-Hemmer Alprostadilinjektionen und Cremes oder eine mechanische Penispumpe, ermöglichen Ihnen wieder eine Erektion indem die Blutzufuhr in den Penis verbessert wird. Hinweis: diese Medikamente wirken nicht aphrodisierend. Sie müssen erregt sein, damit diese Mittel wirken können.