Potenzpillen
Potenzpillen werden immer beliebter. Die Zahl der Männer, die unter Erektionsstörungen leiden, ist nicht belegt. Schätzungen gehen aber von vier bis acht Millionen Betroffenen allein in Deutschland aus.
Dabei gelten gelegentlich auftretende Potenzprobleme nicht gleich als Erektionsstörung – erst wenn die Probleme über einen längeren Zeitraum auftreten, spricht man von einer echten Potenzstörung, einer sogenannten erektilen Dysfunktion. Im Volksmund wird diese Erkrankung oft auch Impotenz genannt, sie hat jedoch mit Zeugungsunfähigkeit nichts zu tun. Potenzmittel, wie zum Beispiel Potenzpillen, können bei Erektionsstörungen schnell und effektiv Abhilfe schaffen.
Seit einigen Jahren sind verschiedene Potenzpillen (neben Viagra auch Cialis und Levitra) auf dem Markt, mit denen sich Erektionsstörungen behandeln lassen. Als 1998 Viagra (mit dem Wirkstoff Sildenafil) erschien, glich das einer kleinen Revolution – endlich konnten Erektionsprobleme mit einer Pille behoben werden. Vor der Einnahme potenzsteigernder Mittel sollte aber unbedingt ein Arzt konsultiert werden, vor allem bei bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wann ist eine Erektionsstörung krankhaft?
Nicht jede vorübergehende Erektionsstörung ist gleich eine erektile Dysfunktion. Erst wenn es über einen längeren Zeitraum hinweg nicht gelingt, eine für den Geschlechtsakt ausreichende Erektion aufrechtzuerhalten, kann von einer Potenzstörung gesprochen werden. Verantwortlich für die Erektion sind die Schwellkörper im Penis, die sich bei sexueller Erregung mit Blut füllen und das Glied aufrichten und vergrößern. Da Erektionsprobleme häufig durch Durchblutungsstörungen ausgelöst werden, können sie auch ein Hinweis auf mögliche Herzerkrankungen sein, die ebenfalls durch Durchblutungsstörungen verursacht werden. Weitere Ursachen für Erektionsstörungen sind Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose sowie übermäßiger Genuss von Tabak, Alkohol und Drogen. Durch die Beeinträchtigung der Blutgefäße (Erweiterung oder Verengung) kommt es dann zu verminderter Erektionsfähigkeit. Etwa jeder zweite Mann über 40 leidet Schätzungen zufolge an Erektionsproblemen, doch auch jüngere Männer können betroffen sein.
Gibt es Alternativen zu Potenzpillen?
Männer fühlen sich bei Potenzproblemen meist als Versager, was häufig zu Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln führt. Manchmal helfen schon ein Gespräch in entspannter Atmosphäre sowie erotische Filme oder Literatur, um das Problem zu beheben. Doch nur etwa ein Drittel der Potenzprobleme basiert auf psychischen Ursachen oder persönlichen Befindlichkeiten und kann durch Sexualpsychologen therapiert werden. Etwa 70 Prozent aller Fälle sind organisch bedingt und bedürfen medikamentöser Behandlung. Potenzsteigernde Arzneimittel sind größtenteils nur auf Rezept erhältlich. Potenzmittel zur äußeren Anwendung verbessern die Durchblutung, die Substanzen Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil wirken direkt auf Enzyme und erhöhen so die Potenz. Liegen bereits Schädigungen an den Nerven im Glied des Mannes vor (z. B. durch Diabetes), ist nur eine Kombination mehrerer Behandlungsmethoden erfolgversprechend.
Wie funktionieren Potenzpillen?
Ende der Neunziger Jahre löst die vom Pharmakonzern Pfizer entwickelte Potenzpille Viagra die bisherigen, aufwändigen Spritztherapien ab. Auch Penispumpen, die nach wie vor zur Stimulation eingesetzt werden, bringen bei einer echten erektilen Dysfunktion nur bedingten Erfolg. Mit der Markteinführung des Pfizer-Präparats gelang den Herstellern ein bahnbrechender Erfolg bei der Behandlung von Erektionsstörungen. Nach Viagra, das den Wirkstoff Sildenafil enthält, kamen Präparate wie Cialis, Lovegra oder Livitra mit den Wirksubstanzen Vardenafil und Tadalafil auf den Markt. Die Substanzen funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Sie hemmen das Enzym PDE-5 (Phosphodiesterase-5), das für die Verengung der Blutgefäße und damit das Abschwellen der Schwellkörper des Penis verantwortlich ist [4]. Durch die Medikamente kommt es leichter zu einer Erektion, die auch länger bestehen bleibt. Die Wirkungsdauer variiert je nach Substanz und liegt zwischen vier und 38 Stunden.
Mögliche Risiken bei der Einnahme von Potenzmitteln
Da Potenzpillen die Blutgefäße beeinflussen, sollten sie nicht ohne ärztlichen Rat angewendet werden. Vor allem Personen mit niedrigem Blutdruck und Patienten, die nitrathaltige Medikamente einnehmen, dürfen keine PDE-5-Hemmer verwenden, da die Substanzen die Blutdruck senkende Wirkung des Nitrats extrem verstärken, wodurch der Blutdruck lebensbedrohlich weit abfallen kann. Zu den Nebenwirkungen zählen unter anderem Kopfschmerzen, Gesichtsrötungen, Magenbeschwerden, Sehstörungen, Schwindelgefühle und Verdauungsstörungen. Potenzpillen können auch rezeptfrei im Internet bestellt werden - das bringt allerdings erhebliche Gesundheitsrisiken mit sich, da es sich meist um Generika handelt, deren Herstellung nicht überwacht wird. So können die Packungen falsch deklariert sein, sodass es zu Überdosierungen kommt, oder es handelt sich um wirkstofffreie Plagiate. Trotzdem werden Potenzpillen gern anonym über das Internet bestellt, da viele Männer Hemmungen haben, mit ihrem Problem zu einem Arzt zu gehen.
Die verschiedenen Potenzpillen und deren Wirkstoffe
- Viagra (Pfizer/Sildenafil)
Die blaue Pille des Pharmakonzerns Pfizer ist am längsten auf dem Markt, daher ist ihre Wirkung am gründlichsten erforscht. Sildenafil gilt inzwischen als medizinische Wunderwaffe und soll neben der Potenz auch die Konzentrationsfähigkeit und die allgemeine Leistungsfähigkeit steigern. Aus diesem Grund wird das Mittel bereits gelegentlich als Geriatrikum bei Alzheimer-Patienten eingesetzt. Als Potenzmittel sollte Viagra etwa eine Stunde vor dem Verkehr eingenommen werden. Die Wirkung hält bis zu vier Stunden an. Mögliche Nebenwirkungen sind Gesichtsrötungen, Herzrasen, Schwindelgefühle und Sehstörungen. Viagra ist verschreibungspflichtig und daher nicht frei erhältlich. Sie können Viagra online kaufen, wenn Sie auf Dokteronline.com eine ärztliche Konsultation anfragen. - Levitra (Bayer/Vardenafil)
Levitra wirkt ähnlich wie Viagra, ist jedoch verträglicher und hat weniger Nebenwirkungen. Außerdem tritt der erwünschte Effekt schneller ein, meist bereits nach 25 Minuten, er hält jedoch auch nur etwa vier Stunden an. Eine fetthaltige Mahlzeit kann die Wirkung verzögern und beeinträchtigen. Mögliche Nebenwirkungen sind Gesichtsrötungen und Hitzewallungen. Eine gleichzeitige Einnahme mit Beta-Blockern oder anderen Herzmedikamenten kann die Wirkung aufheben. Vardenafil wird auch bei der Behandlung von chronischen Kopfschmerzen und Schnupfen erprobt. Als Generika gibt es den Wirkstoff in Form von Minzblättchen und Brausetabletten. - Cialis (Lilly Icos/Tadalafil)
Diese Pillen wirken nach dem gleichen Prinzip wie Viagra, Kamagra oder Levitra, haben jedoch eine deutlich länger anhaltende Wirkung. Cialis wird deshalb gerne als "Wochenendpille" unter den Potenzpillen bezeichnet, da der Effekt einer Tablette bis zu 38 Stunden anhält. Cialis gilt am verträglichsten und kann auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Nach der Einnahme kann es zu Sodbrennen kommen, andere Nebenwirkungen treten nur sehr selten auf.