Verhütungsmittel für Männer

Verhütung, das ist doch Frauensache, oder? Nein, ist es nicht (nur). Auch Männern stehen heute moderne und traditionelle Mittel zur Verhütung. Welche das sind, wie sie funktionieren und vor allem, wie sicher sie sind, erfahren Sie hier.

Verhütungsmittel für Männer - Diese Methoden gibt es

Für Frauen gibt es zahlreiche Verhütungsmittel. Fragt man jedoch nach Verhütungsmitteln für Männer, fällt die Antwort der meisten Befragten mager aus: Kondome.

Mehr kennen viele Menschen nicht. Deshalb stellen wir jetzt alle aktuellen Verhütungsmethoden für den Mann vor und sagen Ihnen auch, wie sicher sie auf dem Pearl-Index eingestuft werden. Der zeigt an, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines Jahres schwanger werden, wenn sie oder ihre Partner eine bestimmte Verhütungsmethode nutzen.

Kondom

Jeder kennt es, auch wenn es so mancher Mann heimlich verflucht: das Kondom. Es wird bereits seit weit mehr als 100 Jahren zur Verhütung eingesetzt. Doch erst mit der Erfindung von Gummi bzw. Latex hatte es seinen echten Durchbruch als Verhütungsmittel. Bei richtiger Handhabung haben Kondome einen Pearl-Index von 0,6 bis 2. Falsche Handhabung kann den Wert aber bis 12 erhöhen.

Vasektomie

Bei der Vasektomie werden die Samenleiter des Mannes durchtrennt. Auch wenn es Operationen zur Rücknahme des Eingriffes gibt, ist er in der Regel endgültig. In sehr seltenen Fällen können die Samenleiter wieder zusammenwachsen. Deshalb liegt der Pearl-Index der Vasektomie auch nicht bei 0, sondern bei 0,1.

Verhütungsspritze

"Frauen nehmen doch auch Hormone" war ein weiterer Ansatz zur Entwicklung eines Verhütungsmittels für Männer. Im Jahr 2013 sollte deshalb die Verhütungsspritze für den Mann auf den Markt kommen. Bis dahin hat sie es allerdings nie geschafft. Noch in der klinischen Phase wurde die Entwicklung der Spritze eingestellt. Zum einen erwies sie sich nicht als so zuverlässig wie erhofft.

In nur 90% aller Fälle verhinderte sie wirklich eine Schwangerschaft - und das auch nur mit starken Nebenwirkungen. Dazu gehörten Gewichtssteigerungen, Akne und Depressionen. Die Verhütungsspritze - oder eine Pille - und damit die hormonelle Verhütung für den Mann gibt es also bis heute nicht.

Coitus interruptus

Rausziehen, bevor er kommt - das nutzt so mancher Mann heute noch als Verhütungsmittel. So umschifft er zwar das ungeliebte Kondom, steigert aber sein Risiko einer Vaterschaft deutlich. Schon der Lusttropfen vor dem Orgasmus enthält nämlich mitunter Spermien. Und die reichen für eine Empfängnis. Deshalb liegt der Pearl-Index des Coitus interruptus auch zwischen 4 und 30.

Warum gibt es Verhütungsmittel für Männer?

Man(n) kann sich nicht immer darauf verlassen, dass die Frau für die Verhütung sorgt. Dann ist es gut, selbst Methoden zur Verfügung zu haben. Zudem ist doppelte Verhütung sicherer. Mitunter verträgt die Partnerin auch keines der sicheren Verhütungsmittel oder möchte keine Hormone nehmen. Auch dann muss der Mann ran. Nicht zuletzt können Männer so vermeiden, dass eine Frau sich schwängern lässt, obwohl sie gar keine Kinder wollen.

Vor- und Nachteile der Verhütungsmittel für Männer

Das Kondom punktet nicht nur mit sicherer Verhütung. Es schützt auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Zudem ist es:

  • Eine reversible Verhütungsmethode;
  • Leicht anzuwenden;
  • Überall erhältlich.

Allerdings muss man(n) im Eifer des Gefechtes auch dran denken (und eins dabei haben) und besonders erotisch ist es auch nicht. Zudem kann es zu Anwendungsfehlern kommen. Die sind bei der Vasektomie ausgeschlossen. Der Mann muss also nicht mehr an Verhütung denken. Diese Methode ist sehr sicher, aber in der Regel nicht reversibel. Deutlich unsicherer ist der Coitus interruptus.

Und vor dem Moment höchster Lust aufzuhören, ist auch nicht gerade lustvoll. Ob man(n) den richtigen Zeitpunkt trifft, ist bei dieser Methode ebenfalls nicht sicher. Einen wirklichen Vorteil hat diese Methode nicht.

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