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Zucker und Gesundheit: Wie die ersten 1000 Tage einen Unterschied machen
Verfasst von: Redaktion
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Zucker und unsere Kleinsten: Besteht hier kein Handlungsbedarf? Mittlerweile ist allseits bekannt, dass Zucker der Gesundheit abträglich sein kann. Er steckt in zahlreichen Lebensmitteln und Kinder lieben ihn. Unternehmen nutzen dies geschickt für ihre Zwecke. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass die ganz Kleinen so wenig Zucker wie möglich zu sich nehmen sollten. Die Reduzierung oder Vermeidung von Zucker in den ersten 1000 Lebenstagen – von der Schwangerschaft bis zum zweiten Geburtstag – kann die Gesundheit des Kindes kurz- und langfristig positiv beeinflussen.

Die ersten 1000 Tage bilden das Fundament für die langfristige Gesundheit. Unser Nachwuchs erhält alle notwendigen Nährstoffe zunächst im Mutterleib, dann über die Milch und schließlich über feste Nahrung. Die Zuckerbelastung beginnt jedoch bereits in der Gebärmutter, abhängig vom Zuckerkonsum der Mutter während der Schwangerschaft. In dieser Zeit entwickeln sich das Immunsystem, das Gehirn sowie andere lebenswichtige Organe, und lernen, wie sie ihr Leben lang funktionieren müssen. Die Gesundheit eines Menschen wird nur zum Teil durch seine Gene bestimmt. Größer ist der Einfluss von Umgebungsfaktoren wie etwa die Ernährung. Ein gesunder, zuckerbewusster Speiseplan ab der Schwangerschaft kann die Entwicklung des Kindes fördern und zu einem gesünderen Lebensverlauf beitragen.
Wie kann Zucker die Gesundheit beeinflussen?
Zu viel Zucker in jungen Jahren erhöht das Risiko für chronische Erkrankungen im Erwachsenenalter. Nachweislich besteht ein Zusammenhang zwischen dem Zuckerkonsum in den ersten 1000 Lebenstagen und Gesundheitsstörungen wie:
- Typ-2-Diabetes
- Bluthochdruck
- Adipositas
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Dies sind ernsthafte Risikofaktoren mit weitreichenden Folgen, die zeigen, welche Auswirkungen Zucker im frühen Kindesalter haben kann. Weniger Zucker in den ersten 1000 Tagen kann das Risiko für Typ-2-Diabetes um beachtliche 35 % senken, und das Risiko für Bluthochdruck um 20 %. Zudem treten diese Krankheiten, wenn überhaupt, später im Leben auf. Möchten Sie die Zuckerbelastung in den ersten 1000 Tagen senken? Es ist wahrscheinlich, dass Ihr Kind dann langfristig weniger Verlangen nach zuckerhaltigen Produkten entwickelt. Dies kann später zu gesünderen Essgewohnheiten führen.
So fördern Sie einen gesunden Zuckerkonsum bei Ihrem Kind
Sicher – für Kinder ist es schwierig, ihr Essverhalten zu kontrollieren. Sie werden mit Werbung für zuckerhaltige Produkte überspült, ahmen gerne nach, was andere tun, und übernehmen die Gewohnheiten ihrer Eltern. Entsprechend groß ist der elterliche Einfluss auf das, was ihre Kinder essen. Gehen die Eltern mit gutem Beispiel voran und achten sie auf ihren eigenen Zuckerkonsum? Dann wird das Kind dieses Verhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit übernehmen. Fakt ist aber auch: Es fällt nicht immer leicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen und den Zuckergehalt zu reduzieren.
Ratschläge für Eltern
Hier einige Tipps, wie Sie den Zuckerverbrauch senken und Ihrem (ungeborenen) Kind zu einem gesünderen Leben verhelfen können:
- Lesen Sie die Etiketten. Dort erfahren Sie, ob und wie viel Zucker zugesetzt wurde. Wählen Sie immer das Produkt mit dem geringsten oder ganz ohne Zuckerzusatz. Achten Sie besonders bei Babynahrung darauf. Suchen Sie nach Begriffen wie Maltose, Sirup und Saftkonzentrat.
- Bevorzugen Sie unverarbeitete Lebensmittel. Verarbeitete Lebensmittel enthalten weniger Nähr- und Ballaststoffe, dafür aber oft mehr Zucker.
- Ersetzen Sie zuckerhaltige Getränke durch gesündere Alternativen oder Wasser.
- Beziehen Sie Ihr Kind ein, sobald es dazu in der Lage ist. Lassen Sie es Snacks auswählen oder bei der Zubereitung helfen. So lernt es gesunde Produkte kennen und entwickelt vielleicht sogar Begeisterung dafür.
- Achten Sie auf den Gehalt an natürlichen Zuckern. Babys sollten im ersten Lebensjahr nur wenig Zucker zu sich nehmen. Wechseln Sie beispielsweise zwischen Bananen und (pürierten) Blaubeeren ab.
Vielleicht helfen Ihnen diese Tipps dabei, gesündere Entscheidungen zu treffen. Fixieren Sie sich jedoch nicht ausschließlich auf Zucker. Ein Produkt mit 0 % zugesetztem Zucker ist nicht automatisch gesund. Der Zucker könnte durch künstliche Süßstoffe ersetzt worden sein, die für Kinder weniger oder gar nicht geeignet sind.
Schlussfolgerung
Der vollständige Verzicht auf Zucker ist nicht einfach. Streben Sie nicht nach Perfektion, sondern nach einer Verbesserung. Auch kleine Schritte helfen Ihnen und Ihrem Kind, gesünder zu leben. Ab und zu etwas Süßes ist durchaus erlaubt. Fällt es Ihnen schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen? Informieren Sie sich weiter über Übergewicht bei Jugendlichen oder die Auswirkungen von Übergewicht auf die Gesundheit. Dokteronline unterstützt Sie auch, wenn Sie selbst mit Übergewicht zu kämpfen haben.