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Probleme beim Wasserlassen bei Männern

Verfasst von: Redaktion

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Probleme beim Wasserlassen

Bei Männern über 40 Jahren handelt es sich dabei um eine häufig auftretende Erscheinung. Ca. ein Viertel aller Männer haben damit zu kämpfen. Die Beschwerden können mild, aber auch schwer verlaufen, von einem weniger kräftigen Urinstrahl oder Nachtropfen bis hin dazu, dass das urinieren schmerzhaft ist oder man sogar gar nicht mehr in der Lage ist zu urinieren. Häufig werden die Probleme beim Wasserlassen mit den Jahren schlimmer.

Probleme beim Wasserlassen durchs älter werden

Es ist nicht immer ganz klar, warum Männer Schmerzen beim Urinieren bekommen. Nicht selten hat aber auch das älter werden des Körpers damit zu tun. So ist das Risiko Prostatabeschwerden zu bekommen größer, wenn die Männer älter werden und hierdurch Probleme und Schmerzen beim Wasserlassen entstehen. Zudem können die Muskeln um den Blasenausgang herum mit den Jahren immer schlechter funktionieren oder die Blasenwand ist weniger elastisch oder sogar zu elastisch geworden. Glücklicherweise sind die Probleme dieser Art häufig eher von unschuldiger Natur.

In diesem Artikel erhalten Sie einige Informationen über die verschiedenen Arten der männlichen Probleme beim Wasserlassen, die möglichen Ursachen und wie man die Probleme behandeln kann. In den meisten Fällen ist dies problemlos möglich.

Ein bisschen männliche Anatomie

Bevor wir etwas näher auf die Probleme beim Wasserlassen bei Männern eingehen, machen wir zunächst einen Exkurs in die männliche Anatomie. Natürlich beschränken wir uns dabei auf die Teile, die bei den Problemen beim Wasserlassen eine Rolle spielen: die Prostata, die Blase, die Harnröhre und die Beckenbodenmuskulatur.

Die Prostata, Blase, Harnröhre und Beckenbodenmuskulatur

Die Prostata ist ein typisches männliches Organ. Es handelt sich dabei um eine kleine Drüse, die aus Milliarden von kleinen Bläschen besteht, die das Prostatasekret produzieren. Dieses Sekret wird während der Ejakulation gemeinsam mit den Samenzellen nach draußen gepumpt, indem sich die Prostata zusammenzieht.

Die Prostata befindet sich unmittelbar unter dem Blasenausgang, am Beginn der Harnröhre und befindet sich wie ein ausgehöhlter Apfel (aber in Größe einer Walnuss) um die Harnröhre herum. Durch die Prostata verlaufen die Samenleiter die von den Hoden herkommen.

Die Beckenbodenmuskeln befinden sich an der Unterseite des Beckens. Sie schließen das Becken sozusagen an der unteren Seite ab. Bei Männern verlaufen der Blasenausgang, die Harnröhre und der Anus direkt hierdurch. Die Beckenbodenmuskeln unterstützen die Blase und den Darm. Zudem sorgen sie für das zurückhalten des Urins (und des Stuhls) da sie im normalen Zustand angespannt sind. Hierdurch wir die Harnröhre zusammengedrückt. Sobald die Beckenbodenmuskeln (bewusst) angewiesen werden sich zu entspannen, öffnet sich die Harnröhre und die Blase kann entleert werden.

Die verschiedenen Probleme beim Wasserlassen bei Männern

Probleme beim Wasserlassen kann für die betroffenen Männer extrem unangenehm sein, auch wenn es häufig nichts Ernsteres ist. Bei etwa einem Drittel der Männer gehen die Beschwerden von selber vorüber. Falls diese jedoch anhaltend sind, dann ist es sinnvoll den Hausarzt deswegen aufzusuchen.

Wir haben für Sie nachfolgend die Beschwerden beim Wasserlassen bei Männern zusammengefasst:

  • Ein starker Drang urinieren zu müssen, jedoch kommt kein oder nur sehr wenig Urin heraus;
  • Es bereitet Schwierigkeiten mit dem Urinieren zu beginnen;
  • Häufigeres urinieren müssen;
  • Nachts urinieren müssen;
  • Nachtröpfeln beim Urinieren;
  • Ein schwacher oder unterbrochener Urinstrahl;
  • Langwieriges urinieren/urinieren in Etappen;
  • Nach dem Wasserlassen das Gefühl zu haben, die Blase nicht ausreichend entleert zu haben;
  • Den Urin womöglich nicht zurückhalten zu können/Inkontinenz;
  • Ein brennendes Gefühl oder schmerzen beim Urinieren;
  • Trüber Urin.

Wer an den nachfolgenden Beschwerden beim Wasserlassen leidet dem raten wir besser einen Hausarzt aufzusuchen:

  1. Falls die Beschwerden intensiver werden;
  2. Sie bluten beim Wasserlassen;
  3. Das Urinieren ist schmerzhaft;
  4. Beim Wasserlassen kommt es zu Schmerzen im Bauch oder unteren Rückenbereich;
  5. Bei Probleme beim Wasserlassen in Kombination mit Fieber;
  6. Falls das Wasserlassen nicht klappt, auch nicht in vertrauter Umgebung.

Welche Ursachen haben Probleme beim Wasserlassen bei Männern?

Beschwerden beim Wasserlassen bei Männern können unterschiedliche Ursachen haben. Glücklicherweise geht es dabei meistens nicht um Prostatakrebs, wie häufig befürchtet wird.

Falls Männer unter Problemen beim Wasserlassen leiden dann kann das womöglich auf die nachfolgenden Dinge zurückgeführt werden:

  1. Alterungsprozess:
    Sobald Männer älter werden dann verändert sich auch deren Prostata, die Blase und die Nerven welche diese Organe versorgen. Die kann zu Problemen beim Wasserlassen führen.
  2. Eine vergrößerte Prostata:
    Die Prostata nimmt im Laufe der Jahre an Umfang zu. Hierdurch kann die Harnröhre oder der Blasenausgang blockiert oder abgedrückt werden.
  3. Die Beckenbodenmuskeln:
    Diese werden mit den Jahren schlaffer oder spannen sich sogar noch mehr an. Sobald die Beckenbodenmuskeln schlaffer werden, dann wird die Harnröhre weniger gut zusammengedrückt, wodurch der Urin entweicht. Sobald diese zu stark angespannt sind, dann kann unter Umständen zu viel Druck auf die Blase entstehen, wodurch jemand häufiger oder andauernd den Drang hat zu urinieren.
  4. Eine Harnwegsinfektion:
    Die Beschwerden beim Wasserlassen bestehen in diesem Fall darin, dass man nur in kleinen Mengen urinieren kann, Bauschmerzen hat und der Urin trüb verfärbt ist.
  5. Bestimmte Medikamenteneinnahme:
    So sind Antipsychotika, Antidepressiva und „Furosemid“, das zur Behandlung eines hohen Blutdrucks und bei Herzinsuffizienz eingenommen wird, dafür bekannt, dass man hiervon häufiger urinieren muss.
  6. Eine Operation über den Harnweg:
    Hierdurch kann es zu einer Verengung der Harnröhre kommen.
  7. Eine Geschlechtskrankheit:
    Schmerzen beim Wasserlassen kann auch durch eine Geschlechtskrankheit verursacht werden.
  8. Krebs:
    Prostatakrebs oder ein bösartiger Tumor an oder in der Blase können ebenfalls zu Problemen beim Wasserlassen führen.

Die Behandlung von Problemen beim Wasserlassen bei Männern

Es gibt unterschiedliche Wege um die Beschwerden beim Wasserlassen beim Mann zu behandeln. Die Methode für die sich entschieden wird hängt natürlich davon ab, auf welche Ursachen die Problem zurückzuführen sind. Der Hausarzt kann hier am Besten eine Untersuchung durchführen. Möglicherweise ist hierfür auch eine Untersuchung eines Urologen vonnöten.

Medikamente, Therapie oder Operation?

Sobald herausgefunden wurde, dass die Probleme auf eine vergrößerte Prostata zurückzuführen sind, dann kann diese z. B. mit Medikamenten wieder verkleinert werden, wodurch die Harnröhre weniger eingeengt wird. In einigen Fällen kann auch zur Operation an der Prostata geraten werden. Probleme beim Wasserlassen durch eine unter- oder überaktive Beckenbodenmuskulatur können mit einer Beckenbodentherapie durch einen Physiotherapeuten behandelt werden und bei einer Infektion der Harnröhre können Antibiotika verschrieben werden. Auch sind die meisten Geschlechtskrankheiten mit Antibiotika oder einer Salbe zu behandeln.

Blasen- oder Prostatakrebs

Die wenigsten Beschwerden beim Wasserlassen werden durch einen Prostatakrebs oder einen Blasenkrebs verursacht. Die Behandlung dieser Krankheiten hängt davon ab in welchem Stadium man sich befindet, der Art des Tumors und der Verfassung des Patienten.

Mögliche Behandlungsmethoden sind eine innwendige oder eine von außen erfolgende Bestrahlung, das Wegschneiden der Tumore über die Harnröhre (bei Blasenkrebs) und das Entfernen der Blase oder der Prostata. Sobald der Prostata- oder Blasenkrebs bereits gestreut hat, dann ist eine Heilung nicht mehr möglich. Nun kann man sich entscheiden ob man sich für eine palliative Behandlung oder eine Behandlung entscheidet welche den Krebs hemmt und die Beschwerden behandelt.

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