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Übungen bei Schwindel – was hilft wirklich?

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Schwindel tritt häufig plötzlich auf und kann Sie buchstäblich aus dem Gleichgewicht bringen. Besonders bei BPPV (benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel) entsteht das Gefühl, als würde sich die Welt plötzlich drehen, wenn Sie den Kopf bewegen. Glücklicherweise gibt es Übungen, die Sie zu Hause durchführen können und die dazu beitragen können, die Beschwerden zu lindern oder sogar vollständig zu beseitigen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Übungen effektiv sind, wie sie funktionieren und wann Sie damit beginnen können.

Was ist Schwindel?

Schwindel, auch als Vertigo bezeichnet, ist das Empfinden, dass sich die Umgebung dreht oder bewegt, während man selbst stillsteht. Die häufigste Ursache ist BPPV. Dabei lösen sich kleine „Ohrsteinchen“ (Kristalle) im Gleichgewichtsorgan und beeinträchtigen die Signalverarbeitung von Bewegungen. Dies führt zu kurzen, aber intensiven Schwindelanfällen, beispielsweise beim Umdrehen im Bett oder beim Aufstehen.

Warum können Übungen bei Schwindel helfen?

Bei BPPV sind Übungen oft die bevorzugte Methode, da sie die Ursache direkt angehen. Die Übungen helfen, die gelösten Kristalle an einen Ort zurückzuführen, an dem sie keine Beschwerden mehr verursachen. Dies geschieht durch gezielte Kopf- und Rumpfbewegungen. Die Übungen sind sicher, einfach und können in der Regel zu Hause durchgeführt werden – vorausgesetzt, sie werden korrekt erlernt oder angeleitet.

Welche Übungen helfen?

1. Die Epley-Manöver

Diese Übung ist die am häufigsten angewandte Methode bei BPPV. Sie besteht aus einer Abfolge von Bewegungen, bei denen der Kopf in verschiedene Positionen gebracht wird. Ziel ist es, die Kristalle im Innenohr an eine unproblematische Stelle zurückzuführen.

Schritte (für das rechte Ohr):

  1. Setzen Sie sich aufrecht auf das Bett und drehen Sie den Kopf um 45 Grad nach rechts.  
  2. Legen Sie sich dann zügig auf den Rücken, wobei der Kopf leicht nach hinten geneigt und weiterhin um 45 Grad nach rechts gedreht ist. Halten Sie diese Position 30 Sekunden lang.  
  3. Drehen Sie den Kopf langsam um 90 Grad nach links (Sie schauen jetzt 45 Grad nach links). Warten Sie erneut 30 Sekunden.  
  4. Drehen Sie nun auch den Körper nach links, sodass Sie auf der Seite liegen (die Nase zeigt zum Boden). Warten Sie wieder 30 Sekunden.  
  5. Kommen Sie langsam wieder hoch. 

Wiederholen Sie diese Übung täglich, bis die Beschwerden verschwinden. Führen Sie sie idealerweise unter Anleitung eines Arztes oder Physiotherapeuten durch.  

Tipp: Sehen Sie sich ein anschauliches Anleitungsvideo für das Epley-Manöver auf dieser Seite an.  

2. Brandt-Daroff-Übungen

Diese Übung ist weniger spezifisch, jedoch leicht selbst durchzuführen. Sie hilft, das Gleichgewichtssystem neu zu trainieren.

Schritte:  

  1. Setzen Sie sich aufrecht auf das Bett.  
  2. Lassen Sie sich schnell auf die rechte Seite fallen, wobei der Kopf um 45 Grad nach oben geneigt ist (als würden Sie zur Decke schauen).  
  3. Bleiben Sie 30 Sekunden in dieser Position oder bis der Schwindel nachlässt.  
  4. Kommen Sie wieder hoch und warten Sie 30 Sekunden.  
  5. Wiederholen Sie die Übung auf der anderen Seite.  
  6. Führen Sie 5 Wiederholungen pro Seite durch, 2–3 Mal täglich, über einen Zeitraum von zwei Wochen. 

Diese Übung eignet sich besonders bei milden oder wiederkehrenden Beschwerden.  

Sicher üben: Darauf sollten Sie achten

  • Lassen Sie sich die Übungen beim ersten Mal von einem Arzt oder Physiotherapeuten zeigen.  
  • Hören Sie auf, wenn anhaltende Übelkeit, Kopfschmerzen oder Doppeltsehen auftreten.  
  • Sorgen Sie dafür, dass jemand in der Nähe ist, falls Ihnen während der Übung schwindelig wird.  
  • Vermeiden Sie plötzliche Bewegungen direkt nach der Übung. 

Wann sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

Wenden Sie sich an einen unserer kooperierenden Ärzte, wenn:  

  • die Beschwerden nicht innerhalb weniger Wochen nachlassen.  
  • Schwindel mit Hörverlust, Ohrgeräuschen oder Doppeltsehen einhergeht.  
  • ein Sturzrisiko oder schwerer Gleichgewichtsverlust besteht. 

Fazit

Schwindel kann den Alltag erheblich beeinträchtigen, doch glücklicherweise gibt es Übungen, die bei der Genesung helfen können – insbesondere bei BPPV. Mit der richtigen Anleitung und etwas Geduld können Sie oft selbst aktiv werden. Sind Sie unsicher, ob Sie die Übungen korrekt ausführen, oder halten die Beschwerden an? Dann ist professionelle Unterstützung der richtige nächste Schritt.  

Gemeinsam mit Dokteronline finden wir eine Lösung, die zu Ihrer Situation passt.  

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