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Warum steigen die STI-Raten in einigen Ländern und in anderen nicht?

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind in einigen Ländern ein wachsendes Problem. Die Ursachen sind unterschiedlich und hängen stark von der Bildungspolitik, den Präventionskampagnen und der Zugänglichkeit zur Gesundheitsversorgung ab. Während Länder wie Schweden und Finnland mit integrierten Ansätzen erfolgreich sind, sehen die Niederlande und andere Länder Chancen, von diesen Strategien zu lernen. Wie können wir den Trend umkehren?

Hauptursachen steigender STI-Raten

Fehlerhafte und fragmentierte Aufklärung 

Die Sexualerziehung ist nicht in allen europäischen Ländern gleich gut geregelt. In den Niederlanden zum Beispiel ist sie nicht einheitlich, sodass nicht alle Jugendliche über die gleichen wesentlichen Kenntnisse verfügen. In Großbritannien wird die STI-Prävention ausdrücklich angesprochen, aber es fehlt die umfassendere Herangehensweise rundum Lust, gegenseitigen Respekt und gesunde Beziehungen. Studien deuten darauf hin, dass ein ganzheitlicher Ansatz zu einem bewussteren Verhalten und einer Reduzierung von Geschlechtskrankheiten beitragen kann.  

Länder mit erfolgreichen Aufklärungskampagnen: 

  • Schweden: Sexualerziehung ist ein integraler Bestandteil der Schulbildung und umfasst sowohl medizinische Fakten als auch soziale Aspekte. 
  • Deutschland: Das integrative Programm LIEBESLEBEN bricht Tabus mit Humor und Offenheit. 
  • Finnland: Integriert die sexuelle Gesundheit in umfassendere Programme fürs Wohlbefinden und bietet jungen Menschen kostenlose STI-Tests an. 

Rückgang der Kondombenutzung 

Die Verwendung von Kondomen ist in mehreren Ländern zurückgegangen, was zum Anstieg der STI-Raten beitragen kann. Spanien und Italien haben nur wenige wirksame Kampagnen und kämpfen mit der Stigmatisierung von Kondomen, während Schweden und Deutschland die Bewusstwerdung aktiv fördern. 

Was funktioniert? 

  • Safer Sex Education (Schweden): Interaktive Workshops und soziale Medien erhöhen das Bewusstsein für Kondome.
  •  LIEBESLEBEN (Deutschland): Inklusive, tabubrechende Kampagnen erreichen ein breites Publikum. 
  • In den Niederlanden gibt es Initiativen wie Sense, es müssen jedoch Hindernisse wie Stigmatisierung besser angegangen werden und die Wichtigkeit der Aufklärungskampagnen erkannt und umgesetzt werden.

Antibiotikaresistenz: ein dringendes Problem 

Ein wachsendes Problem in Europa ist die Antibiotikaresistenz, insbesondere bei Gonorrhoe. Diese macht die Behandlungen weniger effektiv und erhöht das Risiko von Komplikationen. Besonders in Großbritannien steigt die Zahl der resistenten Fälle. 

Wie die Länder das Problem angehen:  

  • Deutschland und Großbritannien investieren in datengestützte Interventionen und gezielte Kampagnen.
  • Regelmäßige STI-Tests und eine rechtzeitige Diagnose sind entscheidend, um eine weitere Verbreitung resistenter Bakterien zu verhindern.
  • Ein strikterer Einsatz von Antibiotika hilft, die Resistenz einzudämmen.
  • Förderung der Kondombenutzung: Prävention kann eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der STI-Ausbreitung und der Antibiotikaresistenz spielen. 

Lektionen aus Europa: Was funktioniert gut?

Schweden: Pionier der Sexualerziehung 

Schweden hat eines der umfassendsten Programme zur Sexualerziehung der Welt, was möglicherweise zu einer größeren Bewusstwerdung für sexuelle Gesundheit und zu niedrigen Teenager-Schwangerschaftsraten beiträgt. Laut dem 10-Jahres-Bericht der schwedischen Gesundheitsbehörde zur HIV-Prävention hat die Integration von Programmen zur sexuellen Gesundheit in das Bildungssystem das Verständnis und die gezielte STI-Prävention verbessert. 

Deutschland: Inklusive und kreative Kampagnen 

In Deutschland gibt es seit 1968 inklusive Sexualerziehung in den Schulen. Kampagnen wie LIEBESLEBEN brechen Tabus und fördern ein sicheres Verhalten. Im Mittelpunkt steht dabei die Inklusion, die verschiedene Zielgruppen anspricht. 

Finnland: Prävention im Vordergrund 

Finnland kombiniert Offenheit mit kostenlosen STI-Tests und integriert die Sexualerziehung in die Sozialpolitik. 

Was zu einer besseren Sexualerziehung führt

Der europäische Vergleich zeigt, dass Länder mit soliden Aufklärungsprogrammen deutlich besser abschneiden: 

  • Sichereres Sexualverhalten durch bessere Kenntnisse zur Verwendung von Kondomen und STI.
  • Geringere Kosten im Gesundheitswesen durch weniger Behandlungen im Zusammenhang mit STI.
  • Soziale Vorteile durch eine geringere Stigmatisierung und einen besseren Zugang zur Behandlung.
  • Bessere Kontrolle der Antibiotikaresistenz durch Prävention. 

Wie europäische Länder Fortschritte erzielen können

  1. Einführung eines nationalen Lehrplans mit verpflichtender Sexualerziehung.
  2. Start umfassender und groß angelegter Kampagnen zum Thema Safer Sex.
  3. Zugang aller Bevölkerungsschichten zu anonymen und kostenlosen Tests.
  4. Einsatz moderner Kommunikationsmittel wie soziale Medien und Influencer.
  5. Förderung von Studien zu alternativen Behandlungsmethoden.
  6. Lehren aus den erfolgreichen Strategien in Schweden, Deutschland und Finnland ziehen. 

Zukunftsperspektive und Fazit

Die steigenden STI-Raten in Ländern wie den Niederlanden, Großbritannien, Spanien und Italien erfordern ein koordiniertes Vorgehen. Die Erfolge in Schweden, Finnland und Deutschland zeigen, dass solide Aufklärungsprogramme, gezielte Kampagnen und eine zugängliche Gesundheitsversorgung zu einer deutlichen Verbesserung beitragen können.  

Um die Zahl der STI wirksam zu reduzieren, müssen die Länder nicht nur in die Prävention investieren, sondern auch die Stigmatisierung bekämpfen und Tests leicht zugänglich machen. So können wir nicht nur STI reduzieren, sondern auch zu einer gesünderen und offeneren Gesellschaft beitragen. 

Gemeinsam mit Dokteronline können Sie eine Behandlung finden, die auf Ihre spezielle Situation zugeschnitten ist. 

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