Manchmal genügt es nicht, den Lebensstil und die Essgewohnheiten zu ändern. Zum Beispiel, wenn ein starkes Hungergefühl besteht oder sehr viele Kilos verloren werden müssen. In solchen Fällen kann eine Ärztin oder ein Arzt ein Schlankheitsmedikament (zum Beispiel Abnehmpillen) verschreiben.
Schlankheitsmedikamente sind verschreibungspflichtige Arzneimittel zur Behandlung von Übergewicht und Adipositas.
Es gibt Medikamente, die das Hungergefühl reduzieren oder schneller ein Sättigungsgefühl hervorrufen. Andere Medikamente bewirken, dass ein Teil des aufgenommenen Fettes nicht vom Körper aufgenommen wird.
Es gibt verschiedene Arten von Schlankheitsmitteln. Die bekanntesten im Überblick:
- Wegovy: ist ein injizierbares Medikament. Es enthält Semaglutid, das dem Hormon GLP-1 ähnelt, den Appetit verringert und das Sättigungsgefühl fördert. Wegovy wird einmal wöchentlich subkutan mit einem Pen als Ergänzung zu Diät und Bewegung verabreicht. Es kann einen deutlich höheren Gewichtsverlust unterstützen.
- Reganon: auch bekannt als Tenuate. Dieses Medikament gehört zu den Appetitzüglern. Der Wirkstoff Diethylpropion sorgt dafür, dass man weniger Hunger verspürt. Reganon wird meist für einige Wochen als Kur verschrieben. Dieses Arzneimittel ist nicht für den Langzeitgebrauch geeignet.
- Saxenda: Dies ist keine Abnehmpille, sondern ein injizierbares Arzneimittel, das beim Abnehmen hilft. Es reguliert den Blutzuckerspiegel, sodass der Magen weniger schnell ein Hungersignal an das Gehirn sendet.
- Xenical: Dieses Mittel sorgt dafür, dass etwa ein Drittel des Nahrungsfetts nicht vom Körper aufgenommen wird. So nimmt man weniger Kalorien auf.
- Orlistat: Auch dieses Schlankheitsmittel blockiert teilweise die Aufnahme von Fett aus der Nahrung. Die kalorienreichen Fette werden über den Stuhl ausgeschieden.
- Mysimba: Die Wirkstoffe Naltrexonhydrochlorid und Bupropionhydrochlorid beeinflussen die Regulierung der Nahrungsaufnahme und des Energieverbrauchs im Gehirn. Ziel ist es, innerhalb von 16 Wochen 5 Prozent des Körpergewichts zu verlieren. Ist dies nicht der Fall, prüft eine Ärztin oder ein Arzt, ob Mysimba die richtige Lösung ist.
Nicht jede Person kommt für eine Behandlung mit diesen Arzneimitteln infrage. Oft muss ein bestimmter (hoher) BMI vorliegen, um sie anwenden zu dürfen. Die oben genannten Schlankheitsmedikamente sind daher ausschliesslich auf Rezept erhältlich.
Wichtig zu wissen: Schlankheitsmedikamente wirken nur, wenn sie mit einer angepassten Ernährung und einem gesunden Lebensstil kombiniert werden. Nur durch die Einnahme von Abnehmpillen nimmt man nicht ab.
Beachten Sie auch, dass Schlankheitsmittel Nebenwirkungen verursachen können, wie Darmbeschwerden oder einen tiefen Blutzucker. Eine Ärztin oder ein Arzt verschreibt diese Medikamente daher erst nach einer sorgfältigen (Online-)Beratung.
Abnehmpillen ohne Rezept
Es gibt auch Schlankheitsmittel, die ohne Rezept erhältlich sind. Beispiele hierfür sind Fatburner, leichte Appetitzügler, Fettblocker und Mahlzeitenersatzprodukte. Diese Produkte können zur Gewichtsabnahme beitragen, vorausgesetzt, sie werden mit einem gesunden Lebensstil kombiniert. Bedenken Sie, dass auch rezeptfreie Schlankheitsmittel Nebenwirkungen haben können. Lesen Sie daher immer sorgfältig die Hinweise in der Packungsbeilage.
Schlankheitsmedikamente sollten mit Sorgfalt angewendet werden. Haben Sie Fragen zu diesen Arzneimitteln, kann Ihnen möglicherweise Dokteronline weiterhelfen. Auf unserer Website können Sie eine Beratung mit einer registrierten EU-Ärztin oder einem registrierten EU-Arzt vereinbaren, die oder der Sie weiter beraten und gegebenenfalls die passende Behandlung verschreiben kann.