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6 Ursachen für Schlafmangel

Text: Redaktion

Letzte Aktualisierung:

Laut DAK-Gesundheitsreport leiden 80 % der Erwerbstätigen in Deutschland unter Schlafstörungen. Nur ein kleiner Teil der Betroffenen wendet sich allerdings an den Hausarzt. Bei Frauen tritt Schlaflosigkeit doppelt so häufig auf wie bei Männern. Entdecken Sie 6 Ursachen für schlechten Schlaf – und die Folgen.

Schlaf ist wichtig für Ihre Gesundheit

Schlaf ist ein wichtiger Faktor für die optimale Funktion des Hirns. Wenn wir schlafen, erholt und „repariert“ sich das Gehirn selbst und verarbeitet alle Eindrücke des Tages. Gesunder Schlaf fördert ein gutes Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Laut Dr. Claire E. Sexton von der Universität Oxford könnte eine Schlaftherapie wichtig für die dauerhafte Gesunderhaltung des Gehirns sein. Dies wird noch genauer untersucht. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen sollen klären, ob sich mit besseren Schlafgewohnheiten das Schrumpfen des Gehirns bremsen lässt..

Woher kommt Schlafmangel?

Leider bekommen nicht alle Deutschen den Schlaf, den sie brauchen, um gesund und vital zu bleiben. Und dafür gibt es mehrere Gründe:

1. Grübeleien

Vielleicht schlafen Sie deshalb so schwer ein, weil Ihnen die morgige Besprechung, die anstehende Prüfung oder diese beunruhigende Nachricht nicht aus dem Kopf geht. Sie verlieren sich so sehr in Grübeleien, dass an Schlafen nicht zu denken ist.

2. Depressionen

Auch Depressionen können zu Schlafproblemen führen. Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten oder morgendliches Früherwachen führen nicht selten zu Schlafmangel.

3. Schmerzen

Körperliche Beschwerden können ebenfalls dafür sorgen, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Muskelschmerzen, Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen, Halsschmerzen, Husten, Juckreiz – all das kann die Nachtruhe zur Herausforderung machen.

4. Störungen des Biorhythmus

Darunter leiden vor allem Menschen, die im Schichtdienst arbeiten. Die innere Uhr ist aus dem Takt, und das erschwert das Einschlafen. Auch der Jetlag kann den Schlafrhythmus stören, da die innere Uhr sich erst an die neue Zeitzone anpassen muss. Vielleicht haben Sie das bei Fernreisen selbst schon gemerkt: Sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückreise mussten Sie sich an die Zeitverschiebung gewöhnen.

5. Alkohol und Koffein

Alkohol beschleunigt zwar das Einschlafen, aber Sie schlafen weniger tief und oft unruhig. Dadurch besteht die Gefahr, dass Sie häufiger und früher aufwachen. Noch ein Tässchen Espresso nach dem Abendessen? Keine gute Idee. Koffein regt das Nervensystem, den Herzschlag und die Atmung an, sodass Sie hellwach im Bett liegen werden.

6. Krankheit

Manche Erkrankungen können zu Schlafproblemen und Schlafmangel führen. Ein Beispiel dafür ist PLMD (Periodic Limb Movement Disorder). Der oder die Betroffene bewegt im Schlaf immer wieder die Gliedmaßen, sodass der Schlaf weniger tief ist. Eine weitere Erkrankung ist das Schlafapnoe-Syndrom. Dabei kommt es im Schlaf zu kurzen Atemstillständen. Auch in diesem Fall ist der Schlaf oberflächlicher, und auf die Dauer droht Schlafmangel.

Auswirkungen eines Schlafmangels

Schlafmangel kann den Alltag stark beeinträchtigen.

Müdigkeit

Nicht überraschend ist natürlich, dass Sie einfach müde sind. Hinzu kommen ein allgemeiner Energiemangel und Konzentrationsschwierigkeiten. Ihre Produktivität lässt nach und Sie sind reizbarer. Auch werden Ihre Reaktionen viel langsamer. Das ist nicht nur ein Nachteil im Job und beim Sport, hinter dem Lenkrad ist es geradezu lebensgefährlich.

Beschleunigte Hautalterung

Schlafmangel ist katastrophal für die Haut. Schwedische Untersuchungen belegen, dass bei Schlafproblemen verstärkt Schlupflider, rote und geschwollene Augen, dunkle Augenringe, Blässe, Falten, feine Linien und hängende Mundwinkel auftreten.

Außerdem kann anhaltender Schlafmangel die Hautalterung beschleunigen. Untersuchungen haben sogar ergeben, dass Menschen, die zu wenig schlafen, für weniger attraktiv und weniger gesund gehalten werden.

Schrumpfen des Gehirns

Wie eine andere Studie zeigt, kann Schlafmangel noch weitreichendere Folgen haben. Zu wenig Schlaf kann dazu führen, dass das Gehirn schneller schrumpft. Forscher der Universität Oxford fanden heraus, dass die Gehirne bei Menschen mit Schlafmangel schneller schrumpfen als bei Menschen, die ausreichend Schlaf bekommen.

Schizophrenie-Symptome

Schlagen Sie sich besser nicht zu oft die Nacht um die Ohren. Untersuchungen belegen, dass ein 24-stündiger Wachzustand ähnliche Symptome wie Schizophrenie hervorrufen kann. Wie Prof. Dr. Ulrich Ettinger erklärt, traten bei den Probanden nach einer Nacht ohne Schlaf deutliche Aufmerksamkeitsdefizite auf, die den Symptomen bei Schizophrenie entsprechen.

Es habe „Chaos im Gehirn“ geherrscht, so Prof. Dr. Ettinger. Auch reagierten die Probanden nach einer durchwachten Nacht empfindlicher auf Licht und Geräusche, und veränderte sich ihr Zeitgefühl und ihr Geruchssinn. Einige Teilnehmer glaubten selbst, Gedanken lesen zu können oder hatten eine andere Körperwahrnehmung. So weit sollten Sie es natürlich nicht kommen lassen.

Fazit: Eine gute Nachtruhe ist wichtig, und es ist ratsam, bei Schlafproblemen Hilfe zu suchen. Es sei denn, Sie legen Wert auf eine beschleunigte Hautalterung oder ein schrumpfendes Gehirn.

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