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Vorteile und Risikos der Hormonersatztherapie

Verfasst von: Redaktion

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Die Berichte über Hormonersatztherapien (HET) für Frauen können recht verwirrend sein – nicht nur für gewöhnliche Menschen und Patienten, sondern auch für Ärzte. Untersuchungen haben nämlich widersprüchliche Schlussfolgerungen hervorgebracht. Wir können hier leider nicht im Detail auf diese Widersprüche eingehen – lassen Sie uns daher stattdessen auf die wichtigsten Fragen zu Hormonersatztherapien eingehen.

Die Wechseljahre

HET beinhaltet, dass Hormone (natürliche oder synthetische) eingenommen werden, um verschiedene Beschwerden der Wechseljahre zu lindern. Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren kommen in die Wechseljahre, weil das weibliche Hormon Östrogen immer weniger produziert wird, wodurch nach einiger Zeit kein Eisprung mehr stattfindet und somit auch die Perioden ausbleiben. Typische Beschwerden in den Wechseljahren sind Hitzewallungen, nächtliches Transpirieren, vaginale Trockenheit, eine geringere Lust auf Sex, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen. Diese Beschwerden können fünf bis zehn Jahre anhalten, sind zu Beginn jedoch am stärksten. Die am häufigsten vorkommenden Beschwerden sind Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen – etwa 80% aller Frauen erfahren diese Symptome. So ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Frauen medizinische Hilfe suchen.

HET Behandlung

Bevor eine Hormonersatztherapie verschrieben werden kann, muss der Arzt sicherstellen, dass Sie keine abnormalen vaginalen Blutungen, Thrombose, eine Herzerkrankung oder Krebs haben oder hatten. Ärzte können auch bestimmte Tests durchführen, um festzustellen, ob HET ohne Risiko verschrieben werden kann.

Hormonersatztherapien werden meist als Tabletten verschrieben, die auf Östrogen basieren. Frauen, die ihre Gebärmutter noch haben, bekommen während eines Teils des monatlichen Zyklus auch Progesteron verschrieben. Die Tabletten können während eines bestimmten Zeitraums eingenommen werden, worauf eine Entzugsblutung folgt. Die Tabletten können jedoch auch täglich eingenommen werden, ohne Pause.

Andere Applikationsmethoden sind über ein Pflaster, eine Creme, ein Gel oder über einen vaginalen Ring. Im Allgemeinen treten bei den nicht oral eingenommenen Hormonen weniger Nebenwirkungen auf als bei den Tabletten.

Vorteile und Risikos der Hormonersatztherapie

Die geringe Produktion von Östrogen bringt auf lange Sicht gesehen auch ein erhöhtes Risiko mit sich, an Osteoporose oder Herz- und Gefäßkrankheiten zu erkranken. HET schützt hiergegen, was selbstverständlich ein wichtiges Argument für eine Hormonersatztherapie ist. Aber alle Vorteile haben auch Nachteile. HET wird mit einem erhöhten Risiko auf Thrombose, Brustkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht. Außerdem treten häufig Nebenwirkungen der Hormone (Östrogen und Progesteron) auf und unregelmäßige Blutungen können in den ersten drei bis sechs Monaten der Hormonersatztherapie sehr häufig vorkommen.

Es werden noch stets viele wissenschaftliche Untersuchungen unternommen, um die langanhaltenden Risikos von HET besser einschätzen zu können. Die verschiedenen Schlussfolgerungen der diversen Untersuchungen haben leider dazu geführt, dass Ärzte diese Behandlungsweise gar nicht erst in Erwägung ziehen, was für Verwirrung unter den Patienten sorgt. Im Februar diesen Jahres wurde eine weitere Untersuchung veröffentlicht, die besagt, dass das Risiko auf Eierstockkrebs leicht erhöht ist – wovon vorher nie die Rede war. Wenn Sie eine Hormonersatztherapie anwenden oder darüber nachdenken, eine solche bei Ihrem Arzt anzufragen, ist es wichtig, dass Sie sich gründlich über die Vor- und Nachteile informieren.

Effektivität

Vielleicht scheint es jetzt so, als ob Sie eine Hormonersatztherapie am besten vermeiden sollten. Hierbei sollten Sie jedoch nicht vergessen, dass eine solche Behandlung äußerst effektiv sein kann und besonders schlimme Beschwerden in den Wechseljahren gut lindern kann. Viele der oben genannten langfristigen Risiken gelten vor allem für bestimmte Patienten. Es ist also wichtig, dass Sie Ihre Beschwerden und Ihre Situation ganz genau mit Ihrem Arzt besprechen, um zu bestimmen, was für Sie die beste Behandlungsmethode ist.

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