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Häufige Zungenerkrankungen: Symptome, Ursachen und Behandlung

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Hatten Sie schon einmal Schmerzen an der Zunge? Solche Beschwerden können den Alltag durchaus stören, beispielsweise beim Essen, Trinken und Sprechen. Zungenerkrankungen kommen häufig vor und können aus unterschiedlichen Gründen entstehen. In diesem Artikel beleuchten wir die sieben häufigsten Zungenerkrankungen sowie deren Symptome und Ursachen. Außerdem geben wir Tipps zur Vorbeugung und Behandlung.

Weißlicher Zungenbelag

Ein weißlicher Zungenbelag kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise geschwächte Abwehrkräfte, Rauchen, mangelnde Mundhygiene oder die Einnahme von Antibiotika. Oft geht er mit Mundgeruch und einem unangenehmen Mundgefühl einher. Reinigen Sie zweimal täglich die Zähne und die Zunge und verwenden Sie regelmäßig eine antibakterielle Mundspülung. Damit entziehen Sie dem weißlichem Belag den Nährboden. 

Behandlung: Verwenden Sie zum Beispiel Listerine oder eine Mundspülung mit Chlorhexidin. Verzichten Sie auf alkoholhaltige Mundspülungen, da diese den Mund austrocknen und das Problem verschlimmern können.  

Bläulich-rote oder rote Zunge

Eine bläulich-rote Zunge kann auf eine Lungenerkrankung, eine perniziöse Anämie (perniziös = bösartig) oder einen Vitaminmangel hindeuten. Die perniziöse Anämie ist eine schwere Form der Blutarmut, die durch Vitamin-B12-Mangel entsteht. Grund für diesen Mangel ist häufig ein Defizit des für die Vitaminaufnahme notwendigen intrinsischen Faktors. Suchen Sie bei solchen Symptomen stets einen Arzt auf, um die richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten.  

Behandlung: Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 und eine B12-reiche Ernährung mit Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten können notwendig sein. In schweren Fällen besteht die Möglichkeit, sich Vitamin-B12-Injektionen verschreiben zu lassen. 

Gerötete, geschwollene und schmerzhafte Zunge

Eine gerötete und geschwollene Zunge kann auf eine Entzündung hindeuten, die häufig durch Antibiotika entsteht. Dadurch wird das Schlucken und Sprechen erschwert. Regelmäßiges Zähneputzen und Spülen mit antiseptischer Mundspülung oder Kochsalzlösung fördern die Heilung.  

Behandlung: Gurgeln Sie mit einer Kochsalzlösung (1 Teelöffel Salz in einem Glas warmem Wasser). Auch antiseptische Mundspülungen (beispielsweise mit Chlorhexidin) können helfen. Vermeiden Sie reizende Lebensmittel wie stark gewürzte Speisen und Alkohol. 

Lackzunge

Hinter einer glatten Zunge können Blutarmut (Anämie), Leberprobleme oder eine Glutenunverträglichkeit stecken. In der Regel verschwindet die Glätte und erhält die Zunge ihre normale Struktur zurück, wenn die Grunderkrankung behandelt wurde.  

Behandlung: Leiden Sie an einer Eisenmangelanämie? Dann empfehlen sich Eisenpräparate und eisenreiche Lebensmittel wie Spinat, rotes Fleisch und Linsen. Bei einer Glutenunverträglichkeit ist eine glutenfreie Diät erforderlich. 

Haarzunge

Die Haarzunge kennzeichnet sich durch überlange Zungenpapillen. Oft entsteht sie durch unzureichende Mundhygiene und Antibiotikagebrauch. Auch Raucher sind häufig betroffen. Gute Mundpflege und eine Verbesserung des körperlichen Zustands können dieser Erkrankung entgegenwirken.  

Behandlung: Reinigen Sie die Zunge täglich mit einem Zungenreiniger oder einer weichen Zahnbürste. Auch ein Rauchstopp und eine bessere Mundhygiene können helfen. Verwenden Sie Mundspülungen mit Peroxid zur Reinigung der Zunge. 

Landkartenzunge

Bei der Landkartenzunge ist die Zunge von weißen und roten Flecken mit einer glatten Struktur überzogen. Diese harmlose Erkrankung verläuft in der Regel ohne Beschwerden und braucht nicht behandelt zu werden. 

Behandlung: Obwohl meist nicht notwendig, kann bei Beschwerden eine Mundspülung mit Steroiden verordnet werden. Achten Sie auf eine gute Mundhygiene und vermeiden Sie reizende Nahrungsmittel. 

Bläschen oder Knötchen auf der Zunge

Knötchen und Bläschen auf der Zunge können verschiedene Ursachen haben: Virusinfektionen, bakterielle Infektionen, Aphthen, Allergien oder, selten, einen bösartigen Tumor. Wenn sich ein Bläschen nach drei Wochen noch nicht zurückgebildet hat, sollten Sie sich an einen Arzt oder Zahnarzt wenden. 

Behandlung: Eine antiseptische Mundspülung oder Kochsalzlösung kann die Heilung unterstützen. Bei Aphthen lindern spezielle Mundgele oder Cremes die Beschwerden. Verzichten Sie auf saure und scharfe Speisen, die die Schmerzen verstärken. 

Was tun bei Zungenerkrankungen?

Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Zunge und achten Sie auf die Mundhygiene, um Zungenerkrankungen vorzubeugen oder sie zu behandeln. Hier sind einige Ratschläge: 

  1. Mundhygiene: Reinigen Sie zweimal täglich Zähne und Zunge, verwenden Sie eine antibakterielle Mundspülung und gehen Sie mindestens zweimal jährlich zum Zahnarzt. 
  2. Starke Abwehrkräfte: Essen Sie gesund, bewegen Sie sich regelmäßig und sorgen Sie für ausreichend Schlaf. 
  3. Nicht mehr Rauchen und Alkohol nur in Maßen: Beides kann Ihre Mundgesundheit erheblich verbessern. 
  4. Vorsicht mit den folgenden Lebensmitteln: Verzichten Sie bei einer schmerzhaften Zunge auf saure Speisen und Getränke. 

Wenn die Beschwerden nicht abklingen, vereinbaren Sie am besten einen Termin bei Ihrem Zahnarzt oder Hausarzt. Dort kann die Ursache Ihrer Beschwerden festgestellt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Falls erforderlich, überweist man Sie zur weiteren Abklärung an einen Spezialisten. 

Schlussfolgerung

Zungenerkrankungen können die ganze Bandbreite von harmlos bis schwerwiegend abdecken. Wichtig ist vor allem, regelmäßig die Zunge zu kontrollieren und auf die Mundhygiene zu achten. Lassen Sie sich bei anhaltenden Beschwerden ärztlich beraten, sodass das Problem diagnostiziert und behandelt werden kann. 

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