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Ventolin oder Seretide: Welche Asthmamedikation passt am besten?

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Für viele Menschen mit Asthma gehört die Verwendung eines Inhalators zum Alltag. Dennoch treten Atemnot und Unsicherheiten bezüglich der Wirksamkeit der Medikation regelmässig auf. Bekannte Präparate wie Ventolin und Seretide werfen in der Praxis oft Fragen auf: Was ist genau der Unterschied? Weshalb erhält die eine Person nur Ventolin und eine andere ein Kombinationspräparat wie Seretide? Und genügt ein Bronchodilatator bei anhaltenden Beschwerden? Eine klare Erläuterung der Wirkung und Anwendung dieser Präparate hilft, die Behandlung zu optimieren, Missverständnisse zu vermeiden und zu einer besseren Asthmakontrolle beizutragen.

Was bewirkt Asthmamedikation genau?

Asthmamedikamente werden eingesetzt, um die Symptome von Asthma zu lindern und eine Verschlechterung zu verhindern. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Präparaten: 

  • Bronchodilatatoren: öffnen die verengten Atemwege bei Atemnot. 
  • Entzündungshemmer: reduzieren die Entzündung in den Atemwegen und beugen neuen Beschwerden vor. 

Mitunter werden beide Wirkstoffe in einem Inhalator kombiniert. Die Wahl des jeweiligen Präparats richtet sich nach Schweregrad und Häufigkeit der Beschwerden.

Ventolin (Salbutamol): Der schnelle Helfer

Ventolin ist ein kurz wirksamer Bronchodilatator, auch SABA (Short-Acting Beta Agonist) genannt. Das Präparat entfaltet seine Wirkung rasch: Innerhalb weniger Minuten werden die Atemwege erweitert, was bei Atemnot oder pfeifender Atmung Erleichterung verschafft. Ventolin wird häufig eingesetzt: 

  • Bei plötzlichen Asthmabeschwerden 
  • Vor körperlicher Anstrengung (bei Belastungsasthma) 
  • Als Notfallmedikament bei Atemnot 

Eigenschaften von Ventolin: 

  • Wirkt rasch (innerhalb von 5 Minuten) 
  • Wirkt 4 bis 6 Stunden 
  • Wird oft als Erstmedikation eingesetzt 
  • Lindert Beschwerden, behandelt jedoch nicht die Ursache 

Wichtig zu wissen: Häufige Anwendung von Ventolin kann auf eine unzureichende Asthmakontrolle hinweisen. In diesem Fall kann eine zusätzliche oder alternative Medikation notwendig sein.

Seretide (Fluticason/Salmeterol): Langfristiger Schutz

Seretide ist ein Kombinationsinhalator. Er enthält zwei Wirkstoffe: 

  • Fluticason: ein Kortikosteroid, das die Entzündung in den Atemwegen reduziert 
  • Salmeterol: ein lang wirksamer Bronchodilatator (LABA) 

Diese Art von Medikament ist für die tägliche Anwendung vorgesehen, um Asthmabeschwerden langfristig zu verringern oder zu verhindern. Es wird eingesetzt: 

  • Bei mittel- bis schwergradig anhaltendem Asthma 
  • Wenn Beschwerden mit einem kurz wirksamen Inhalator allein nicht kontrolliert werden können 
  • Zur Reduktion des Risikos von Exazerbationen (Asthmaanfällen) 

Eigenschaften von Seretide: 

  • Wirkt innerhalb von 30 Minuten 
  • Schützt bis zu 12 Stunden 
  • Hilft, Beschwerden vorzubeugen 
  • Wird nicht bei akuter Atemnot eingesetzt 

Wann sollte von Ventolin auf Seretide gewechselt werden?

Viele Menschen beginnen ihre Behandlung mit einem kurz wirksamen Bronchodilatator wie Ventolin. Das ist nachvollziehbar: Das Präparat wirkt rasch und bietet sofortige Erleichterung bei Atemnot. Wenn die Anwendung jedoch zunimmt – beispielsweise mehrmals pro Woche – kann dies ein Hinweis darauf sein, dass das Asthma nicht optimal kontrolliert ist. 

In Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt kann dann eine Erhaltungstherapie wie Seretide in Erwägung gezogen werden. Dieser Inhalator kombiniert einen Entzündungshemmer mit einem lang wirksamen Bronchodilatator und zielt nicht nur auf die Linderung der Symptome, sondern auch auf die Behandlung der zugrunde liegenden Entzündung ab. So werden Beschwerden nicht nur bekämpft, sondern auch langfristig verhindert. 

Es gibt verschiedene Anzeichen, die Anlass geben können, einen Wechsel mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen: 

  • Regelmässige Anwendung von Ventolin (mehr als zweimal pro Woche) 
  • Nächtliche Atemnot 
  • Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten oder körperlicher Belastung 
  • Mehr als ein Asthmaanfall pro Jahr 
  • Zweifel an der Wirksamkeit oder Nebenwirkungen der aktuellen Medikation 

Eine gute Behandlung beginnt mit einer Übersicht über die Beschwerden und den Medikamentengebrauch. Regelmässige Kontrollen mit einer Ärztin oder einem Arzt helfen, das richtige Gleichgewicht zu finden und die Asthmakontrolle zu verbessern.

Ventolin vs. Seretide: Was ist der Unterschied?

Merkmal

Ventolin

Seretide

Art des Medikaments

Kurz wirksamer Bronchodilatator (SABA)

Kombination: Entzündungshemmer + LABA

Wirkung

Innerhalb von 5 Minuten

Innerhalb von 30 Minuten

Dauer der Wirkung

4–6 Stunden

Bis zu 12 Stunden

Anwendungszeitpunkt

Bei Beschwerden oder Belastung

Täglich, vorbeugend

Ziel

Schnelle Linderung

Beschwerden vorbeugen und Entzündung hemmen

Risiko bei falscher Anwendung

Übergebrauch kann Symptome verschlimmern

Nicht geeignet für plötzliche Beschwerden

Häufige Missverständnisse

Es bestehen Missverständnisse bezüglich dieser Präparate. Einige Beispiele: 

„Ein Bronchodilatator genügt.“ 

Ein Bronchodilatator behandelt nicht die Entzündung. Ohne Entzündungshemmer kehren Beschwerden immer wieder zurück. 

„Seretide ist nur für schweres Asthma.“ 

Seretide wird auch bei mittelgradigem Asthma verschrieben, wenn Beschwerden mit Ventolin allein nicht ausreichend kontrolliert werden. 

„Inhalieren ist einfach.“ 

Eine fehlerhafte Inhalationstechnik kommt häufig vor. Dies kann die Wirksamkeit des Präparats beeinträchtigen. Eine jährliche Kontrolle bei der Ärztin, dem Arzt oder in der Apotheke wird empfohlen. 

„Nebenwirkungen sind selten.“ 

Beide Präparate können Nebenwirkungen verursachen, wie zitternde Hände (bei Ventolin) oder Heiserkeit (bei Seretide). Gründliches Spülen nach der Anwendung von Seretide hilft, Reizungen von Rachen und Mundschleimhaut zu vermeiden. 

Besprechen Sie es mit einer unserer kooperierenden Ärztinnen oder Ärzten

Unsicherheiten bei der Anwendung von Asthmamedikamenten sind häufig und verdienen ernsthafte Beachtung. Deshalb ist es wichtig, regelmässig mit einer Ärztin oder einem Arzt zu sprechen über: 

  • Die Art der verwendeten Medikation 
  • Die Häufigkeit und Schwere der Beschwerden 
  • Mögliche Nebenwirkungen oder Bedenken 
  • Die richtige Inhalationstechnik 

Über Dokteronline kann unkompliziert Kontakt zu einer der kooperierenden Ärztinnen oder einem der kooperierenden Ärzte aufgenommen werden. Sie unterstützen bei der Beurteilung der aktuellen Behandlung und helfen, eine passende Medikation zu finden, die zur individuellen Situation passt. Eine gut abgestimmte Behandlung trägt zu einer besseren Asthmakontrolle und einer höheren Lebensqualität bei.

Gemeinsam zur passenden Lösung

Ob es um rasche Linderung mit Ventolin oder langfristigen Schutz mit Seretide geht: Die richtige Behandlung ist immer individuell. Eine Kombination aus Medikation, korrekter Technik und Therapietreue macht den Unterschied. 

Ein passender Behandlungsplan beginnt mit klaren Informationen und fachkundiger Begleitung. Dokteronline unterstützt dabei – gemeinsam mit angeschlossenen Ärztinnen und Ärzten – Schritt für Schritt. 

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