Übergewicht

Ärzte bestimmen Übergewicht in erster Linie anhand des BMI: des Body-Mass-Index. Das Ergebnis zeigt, ob Ihr Körpergewicht zu Ihrer Körpergröße passt. Doch was bedeutet das Ergebnis?

• Ein BMI-Wert zwischen 18 und 25 weist auf ein gesundes Gewicht hin.
• Ein BMI ab 26 zeigt an, dass Übergewicht vorliegt.
• Bei einem BMI ab 30 spricht man von Adipositas: starkem Übergewicht.
• Ein BMI von 35 oder höher fällt in die Kategorie extreme (lebensbedrohliche) Adipositas.

Heutzutage wird auch der Taillenumfang berücksichtigt. Fettansammlungen im Bauchbereich sind nämlich gesundheitsschädlicher als Fettansammlungen an Hüften, Gesäß und Oberschenkeln. Für Frauen gilt ein maximaler Taillenumfang von 88 cm. Bei Männern liegt dieser Wert bei 102 cm. Ist der Taillenumfang größer, haben Sie zu viel Körperfett und ein erhöhtes Gesundheitsrisiko.

Übergewicht kann im Alltag zu zahlreichen Beschwerden führen, darunter:

• Eingeschränkte Beweglichkeit
• Gelenkschmerzen
• Schlechtere Kondition
• Müdigkeit

Der Körper muss viele zusätzliche Kilos tragen, was eine erhebliche Belastung darstellt.

Doch Übergewicht hat noch weitere Folgen. Es erhöht das Risiko für schwerwiegende Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten. Darüber hinaus werden psychische Probleme wie Depressionen häufig mit Übergewicht in Verbindung gebracht. Abnehmen hilft, die Beschwerden und Risiken bei Übergewicht zu verringern.

Die Hauptursache ist oft eine Kombination aus zu viel und/oder ungesundem Essen und zu wenig Bewegung. Das Risiko für Übergewicht steigt jedoch durch:

• Die Einnahme bestimmter Medikamente
• Erbliche Veranlagung
• Das Aufhören mit dem Rauchen (viele Menschen greifen zu Süßigkeiten, um die Hände zu beschäftigen)
• Die Wechseljahre
• Bestimmte Krankheiten

Abnehmen erfordert Durchhaltevermögen und Geduld. Viele Menschen versuchen, mit einer Crash-Diät Gewicht zu verlieren. Dies ist jedoch keine gute Idee, da es dem Körper schadet und nur vorübergehende Erfolge bringt.

Gesundes Abnehmen beginnt mit einer ausgewogenen Ernährung. Vermeiden Sie daher Süßigkeiten, Snacks und Fertiggerichte. Was Ihrem Körper hingegen guttut:

• Frisches Gemüse und Obst: Sie enthalten wenige Kalorien, aber viele Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und andere gesunde Stoffe. Essen Sie vor allem viel Gemüse: mindestens 300 Gramm pro Tag. Ergänzen Sie dies mit zwei Portionen Obst, und Sie sind auf einem guten Weg.
• Eiweiße (oder Proteine): Diese Nährstoffe sind wichtig für den Aufbau und Erhalt Ihrer Muskeln. Sie reduzieren zudem das Hungergefühl. Gute Eiweißquellen sind mageres Fleisch (Huhn, Pute), Nüsse, Eier und Quark.
• Gesunde Fette: Ungesättigte Fettsäuren enthalten die Vitamine A, E und D und sind gut für Augen, Herz, Haut und Gehirn. Außerdem stabilisieren sie den Blutzuckerspiegel und verhindern Heißhungerattacken. Ungesättigte Fette finden Sie in fettem Fisch (Lachs, Makrele, Hering), pflanzlichen Ölen, Halbfettmargarine, Avocado, Nüssen und Samen.
• Ballaststoffe: Ihre Darmflora liebt sie. Sie kommen in Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten vor, aber auch in Vollkornprodukten. Ballaststoffe fördern eine gesunde Verdauung und lassen den Blutzucker langsamer ansteigen. Dadurch vermeiden Sie Müdigkeit und Heißhunger, wie es bei Weißmehlprodukten der Fall ist.
• Mehr Wasser trinken: Es hilft Ihrem Körper, Abfallstoffe schneller auszuscheiden. Wasser sorgt zudem für ein Sättigungsgefühl. Die Empfehlung lautet, mindestens zwei Liter Wasser pro Tag zu trinken. Wenn Sie kein Wasserliebhaber sind, sind ungesüßter Tee und zuckerfreie Erfrischungsgetränke eine gute Alternative. Auch Kaffee ohne Zucker zählt dazu.

Ihr Körper benötigt Kalorien, um richtig zu funktionieren. Selbst im Ruhezustand verbraucht Ihr Körper Energie. Menschen, die sich „normal“ bewegen (alltägliche Aktivitäten), benötigen etwa 2000 (Frauen) bis 2500 (Männer) Kalorien pro Tag, um ihr Gewicht zu halten.

Wenn Sie zusätzlich zum normalen Bewegungsumfang Sport treiben, benötigt Ihr Körper noch mehr Energie. Wird diese nicht durch Nahrung zugeführt, greift der Körper auf die Fettreserven zurück. Dadurch verlieren Sie Gewicht. Sport ist daher eine hervorragende Methode, um gesund abzunehmen, vorausgesetzt, Sie kombinieren ihn mit Ihren neuen Essgewohnheiten.

Also: Bewegen Sie sich! Das bedeutet nicht, dass Sie jeden Tag auf dem Laufband stehen müssen. Auch ein langer Spaziergang verbrennt zusätzliche Kalorien. Oder jäten Sie Unkraut, waschen Sie Ihr Auto oder machen Sie eine Fahrradtour.

Die Effekte zeigen sich nicht nach einem Tag, aber nach einer Weile werden Sie merken, dass Sie sich fitter fühlen. Sie haben mehr Energie, sind weniger schnell müde, und die Beschwerden nehmen ab.

Manchmal reichen Änderungen des Lebensstils und der Essgewohnheiten einfach nicht aus. Zum Beispiel, wenn Sie stark unter Hunger leiden oder sehr viel Gewicht verlieren müssen. In solchen Fällen kann ein Arzt ein Abnehmmittel (z. B. Abnehmpillen) verschreiben.

Abnehmmittel sind verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Übergewicht und Adipositas. Es gibt Medikamente, die dafür sorgen, dass Sie weniger Hunger haben oder schneller satt sind. Andere Medikamente bewirken, dass ein Teil des aufgenommenen Fetts nicht vom Körper aufgenommen wird.

Es gibt verschiedene Arten von Abnehmmitteln. Die bekanntesten im Überblick:

• Wegovy: Ein injizierbares Medikament. Es enthält Semaglutid, das dem Hormon GLP-1 ähnelt, welches den Appetit reduziert und das Sättigungsgefühl fördert. Wegovy wird wöchentlich subkutan mit einem Pen verabreicht und ergänzt Diät und Bewegung. Es kann signifikant mehr Gewichtsverlust unterstützen.
• Mounjaro: Eine Injektion für Menschen mit Adipositas und Typ-2-Diabetes oder nur Typ-2-Diabetes. Es reduziert den Appetit und senkt den Blutzuckerspiegel. Oft wird es mit einem Aufbauplan einmal wöchentlich subkutan verabreicht, zusätzlich zu Diät und ausreichender Bewegung.
• Saxenda: Dies ist keine Abnehmpille, sondern ein injizierbares Medikament, das beim Abnehmen hilft. Es reguliert den Blutzuckerspiegel, sodass der Magen weniger schnell ein Hungersignal an das Gehirn sendet.
• Xenical: Dieses Mittel sorgt dafür, dass etwa ein Drittel des Fetts aus der Nahrung nicht vom Körper aufgenommen wird. So nehmen Sie weniger Kalorien auf.
• Orlistat: Auch dieses Abnehmmittel blockiert teilweise die Aufnahme von Fett aus der Nahrung. Die kalorienreichen Fette werden über den Stuhl ausgeschieden.
• Mysimba: Die Wirkstoffe Naltrexonhydrochlorid und Bupropionhydrochlorid in diesem Mittel beeinflussen die Regulierung der Nahrungsaufnahme und des Energieverbrauchs im Gehirn. Ziel ist es, innerhalb von 16 Wochen 5 Prozent des Körpergewichts zu verlieren. Ist dies nicht der Fall, wird ein Arzt prüfen, ob Mysimba für Sie die richtige Lösung ist.

Nicht jeder ist für eine Behandlung mit diesen Medikamenten geeignet. Oft müssen Sie einen BMI von 30 oder höher haben, um sie verwenden zu dürfen. Oder einen BMI von 27 mit einer Adipositas-assoziierten Erkrankung. Die oben genannten Abnehmmittel sind daher ausschließlich auf Rezept erhältlich.

Wichtig zu wissen: Abnehmmittel wirken nur, wenn Sie sie mit einer angepassten Ernährung und einem gesunden Lebensstil kombinieren. Nur durch die Einnahme von Abnehmpillen werden Sie nicht abnehmen.

Beachten Sie auch, dass Abnehmmittel Nebenwirkungen haben können, wie:

• Magen-Darm-Beschwerden
• Schwindel
• Kopfschmerzen
• Bauchschmerzen

Ein Arzt verschreibt diese Medikamente daher erst nach einer gründlichen (Online-)Beratung.

Abnehmpillen ohne Rezept

Es gibt auch Abnehmmittel, die ohne Rezept erhältlich sind. Beispiele hierfür sind Fettverbrenner, leichte Appetitzügler, Fettblocker und Mahlzeitenersatzprodukte. Diese Produkte können zur Gewichtsabnahme beitragen, sofern Sie sie natürlich mit einem gesunden Lebensstil kombinieren. Bedenken Sie, dass auch rezeptfreie Abnehmmittel Nebenwirkungen haben können. Lesen Sie daher immer die Anweisungen in der Packungsbeilage sorgfältig durch.

Abnehmmittel sollten sorgfältig verwendet werden. Haben Sie Fragen zu diesen Medikamenten, kann Ihnen möglicherweise Dokteronline helfen. Sie füllen einen kurzen Online-Fragebogen aus, und ein registrierter EU-Arzt bewertet Ihre Anfrage. Dieser kann bei Bedarf die richtige Behandlung verschreiben.