Inkontinenz ist eine Erkrankung, bei der Urin oder Stuhl nicht mehr zurückgehalten werden kann. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Problem, das grundsätzlich jeden betreffen kann. In der Praxis sind (erwachsene) Frauen häufiger betroffen als Männer.
Eine normal funktionierende Blase füllt sich allmählich mit Urin. Sobald Harndrang verspürt wird, kann eigenständig entschieden werden, die Toilette aufzusuchen. Der Schließmuskel entspannt sich und die Blasenwand zieht sich zusammen.
Bei Personen mit Inkontinenz arbeitet die Blase nicht optimal. Dafür können unterschiedliche Ursachen verantwortlich sein. Die Ursache kann in der Blase selbst liegen, aber auch im Beckenboden oder in den Nerven, die das Signal geben, wenn die Blase gefüllt oder entleert werden muss.
Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz: Stressinkontinenz, Dranginkontinenz, Tröpfelinkontinenz und neurogene Inkontinenz.
- Bei der Stressinkontinenz kommt es bei körperlicher Belastung zum unwillkürlichen Urinverlust. Dies kann beispielsweise beim Lachen, Laufen oder Niesen auftreten.
- Bei der Dranginkontinenz wird der Urinverlust durch einen plötzlich auftretenden, starken Harndrang ausgelöst.
- Bei der Tröpfelinkontinenz ist die Blase dauerhaft überfüllt, sodass regelmäßig Tropfen oder gelegentlich auch größere Mengen Urin verloren gehen.
- Die neurogene Inkontinenz entsteht durch eine Schädigung der Körpernerven oder des zentralen Nervensystems.

