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Bakterielle Vaginose

Verfasst von: Redaktion

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Was ist eine bakterielle Vaginose?

In der Vagina befinden sich von Natur aus verschiedene Bakterien und Schimmelpilze. Insgesamt formen sie eine Umgebung, in der die meisten Krankheitskeime nicht überleben können. Bei bakterieller Vaginose ist diese natürliche Balance gestört, wodurch bestimmte Bakterien die Chance bekommen, sich übermäßig zu vermehren. Hierdurch können Beschwerden entstehen, wie beispielsweise erhöhter vaginaler Ausfluss, der obendrein auch unangenehm riechen kann.

Bakterielle Vaginose ist eine sehr häufige Ursache von vaginalen Beschwerden. In den meisten Fällen verschwinden diese nach einiger Zeit von selbst. Bei äußerst beeinträchtigenden oder lästigen Beschwerden kann der Arzt unter Umständen Antibiotika zur Behandlung verschreiben.

Bakterielle Vaginose: Keine Geschlechtskrankheit und keine Pilzinfektion

Bakterielle Vaginose ist keine Geschlechtskrankheit. Daher können Sie sich auch nicht durch (ungeschützten) Geschlechtsverkehr anstecken. Es ist auch keine vaginale Pilzinfektion (Candida/Kandidose). Diese Krankheit beruht zwar auch auf einem gestörten Gleichgewicht in der Vagina und verursacht ähnliche Beschwerden, aber in diesem Fall vermehrt sich vor allem eine bestimmte Pilzsorte (die „Candida Albicans“). Der größte (bemerkbare) Unterschied liegt vor allem im vaginalen Ausfluss. Bei einer vaginalen Pilzinfektion stinkt dieser beispielsweise nicht.

Eine vaginale Pilzinfektion benötigt eine andere Behandlung als bakterielle Vaginose. Der Hausarzt kann mit einem Test bestimmen, wogegen der Patient (gegebenenfalls) behandelt werden muss.

Was sind die Symptome einer bakteriellen Vaginose?

Circa 50% aller Frauen mit einer bakteriellen Vaginose haben keine Beschwerden. Diejenigen, die doch Beschwerden erfahren, melden meist folgende Erscheinungen:

  • Mehr/übermäßiger vaginaler Ausfluss (grau-weiß und/oder klebrig);
  • Unter Umständen schäumt der Ausfluss etwas;
  • Der Ausfluss kann säuerlich riechen. In manchen Fällen hat dieser sogar einen Fischgeruch, der stärker werden kann, wenn er mit Sperma in Verbindung kommt;
  • Vaginaler Juckreiz und Irritationen;
  • Rötungen der Vagina;
  • Schmerzen beim Wasserlassen;
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Wodurch entsteht eine bakterielle Vaginose?

Es ist nicht immer klar, wodurch die Störung in der vaginalen Flora verursacht wird. Es ist allerdings bekannt, dass einige Faktoren hierbei eine wichtige Rolle spielen können. Wir listen hier einige mögliche Ursachen auf:

  • Eine verkehrte/übermäßige vaginale Hygiene: Seife und vaginale Waschmittel können das natürliche Gleichgewicht in der Vagina stören. Außerdem können beim Abputzen (von hinten nach vorne) bestimmte Bakterien aus dem Därmen in die Vagina gelangen;
  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr: Sperma ist nämlich basisch (gegensätzlich zu Säuren), wodurch der Säuregrad der Vagina gestört werden kann;
  • Eine Spirale;
  • Wenn ein Tampon zu lange in der Vagina bleibt;
  • Hormonspiegel: Auf diese Weise können manche Frauen während ihrer Menstruation eine bakterielle Vaginose bekommen.

Mögliche Folgen einer bakteriellen Vaginose

Bei einer bakteriellen Vaginose besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit einer Geschlechtskrankheit zu infizieren. Außerdem ist es bei unbehandelter bakterieller Vaginose möglich, dass die Bakterien in die Gebärmutter gelangen und hier schwerwiegende Probleme verursachen. Bei schwangeren Frauen kann durch eine bakterielle Vaginose eine Frühgeburt verursacht werden.

Wie wird bakterielle Vaginose behandelt?

Nur wenn eine bakterielle Vaginose (lästige) Beschwerden verursacht, muss die Krankheit behandelt werden. In den meisten Fällen genügt eine kurze Antibiotika-Behandlung mit Metronidazol (vier 500mg Tabletten in einem Mal oder zweimal täglich zwei 500 mg Tabletten im Laufe einer Woche).

Bei circa 30% der behandelten Frauen tritt die bakterielle Vaginose nach einem Monat jedoch erneut auf. In 60% der Fällen geschieht dies innerhalb von drei Monaten. Der Grund hierfür ist unter anderem, dass Metronidazol den Wachstum von bestimmten guten Bakterien hemmt. Es existieren zusätzliche Medikamente, die hingegen den Wachstum von diesen guten Bakterien fördern. Indem diese Mittel direkt nach der Metronidazol-Behandlung eingenommen wird, wird die natürliche Balance in der Vagina schneller wiederhergestellt, wodurch die Chance auf eine erneute Infektion reduziert wird.

In den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft wird stark davon abgeraten, Metronidazol einzunehmen. Es ist noch nicht bekannt, ob dieses Medikament dem ungeborenen Kind schaden kann.

Tipps, um eine bakterielle Vaginose zu verhindern

Versuchen Sie, die natürliche Flora der Vagina so wenig wie möglich zu stören. Waschen Sie die Innenseite der Vagina daher bitte nicht mit Seife oder Duschgels. Es ist sogar ratsam, solche Mittel überhaupt nicht zu gebrauchen. Dies ist auch nicht nötig, da die Innenseite der Vagina sich selbst reinigt. Auch die Außenseite der Vagina sollte am besten nur mit Wasser gewaschen werden oder mit einem Mittel, das speziell für diesen Körperbereich entwickelt wurde. Achten Sie bitte auch darauf, dass Tampons und Binden regelmäßig gewechselt werden (maximal nach vier Stunden).

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