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Wie erkenne ich ein Schlafproblem?

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Mäßiger Schlaf, schlechter Schlaf – das kann schon mal vorkommen. Aber wann haben Sie wirklich ein Schlafproblem? Hier finden Sie heraus, ob Sie unter Schlaflosigkeit oder einer anderen Schlafstörung leiden.

Schlafproblem oder Schlafstörung – wo liegt der Unterschied?

Die Begriffe „Schlaflosigkeit“, „Schlafstörung“ und „Schlafproblem“ scheinen austauschbar, sind aber nicht dasselbe. Mediziner unterscheiden zwischen diesen Begriffen wie folgt:

  • Schlafprobleme sind Symptome, die auf eine Schlafstörung hinweisen können. Häufiges nächtliches Aufwachen ist ein Schlafproblem. Auch Einschlafschwierigkeiten gehören dazu.
  • Schlafstörungen sind Leiden, die die Qualität und Dauer des Schlafes beeinflussen.
  • Schlaflosigkeit ist eine häufig auftretende Schlafstörung.

Wachliegen und Durchschlafschwierigkeiten sind also Schlafprobleme. Es handelt sich dabei noch nicht gleich um eine Schlafstörung wie z. B. Schlaflosigkeit.

Woran erkenne ich Schlafprobleme?

Es gibt mehrere häufig auftretende Schlafprobleme, die mäßigen und schlechten Schläfern zu schaffen machen. Die drei häufigsten:

  • Einschlafschwierigkeiten;
  • häufiges nächtliches Aufwachen trotz Müdigkeit;
  • morgendliches Früherwachen, ohne wieder einzuschlafen.

Gelegentliches Wachliegen ist kein Problem, das passiert selbst guten Schläfern schon mal. Solange Sie sich tagsüber ausgeruht fühlen und gut funktionieren, ist im Grunde alles in Ordnung. Regelmäßige Schlafprobleme können jedoch chronisch werden oder auf eine Schlafstörung hinweisen.

Was steckt hinter Schlafproblemen?

Warum können wir manchmal nachts nicht einschlafen, während wir schon seit dem Nachmittag ständig gähnen? Schlafprobleme können verschiedene Ursachen haben, u. a.:

  • Umgebungsfaktoren wie Lärm, Gestank, helles Licht oder eine schlechte Matratze;
  • körperliche Faktoren wie Schmerzen, Juckreiz (z. B. durch ein Ekzem), Schwitzen (z. B. in den Wechseljahren), häufiges Wasserlassen oder Husten;
  • psychische Faktoren wie Stress, Depressionen, Angst oder Kummer;
  • Lebensstilfaktoren wie z. B. viel Bildschirmzeit in den Abendstunden, Kaffee- und Alkoholkonsum oder Rauchen;
  • ein gestörter Tag- und Nachtrhythmus, z. B. durch Schichtarbeit oder häufige Reisen in andere Zeitzonen (Jetlag).

Auch die Angst vor einem Schlafproblem kann dazu beitragen, dass die Beschwerden nicht abklingen. Wenn Sie nach einer schlechten Nacht befürchten, dass sich das wiederholen könnte, setzen Sie sich zu sehr unter Druck. Gut möglich, dass Sie gerade dann in der nächsten Nacht wieder wach liegen. Und so kann ein Problem daraus werden.

Was ist eine Schlafstörung?

Schlechter Schlaf ist meistens ein vorübergehendes Problem. Nach einigen Tagen oder Wochen legen sich die Beschwerden und Sie schlafen wieder besser. Anhaltende Schlafbeschwerden können jedoch auf eine Schlafstörung hinweisen. Dabei handelt es sich um ein Leiden, das die Schlafqualität beeinträchtigt. Dann drohen Übermüdung und Leistungseinbrüche im Alltag. Es gibt verschiedene Schlafstörungen:

Schwere Schlaflosigkeit (Insomnie)

Schwere Schlaflosigkeit ist die häufigste und bekannteste Schlafstörung. Ärzte sprechen erst von einer schweren Schlaflosigkeit, wenn folgende Symptome auftreten:

  • mehr als dreimal wöchentlich Schlafprobleme (Einschlafschwierigkeiten, häufiges Aufwachen oder morgendliches Früherwachen);
  • starke Alltagsbeeinträchtigung, z. B. Müdigkeit und Konzentrationsmangel;
  • seit mindestens drei Wochen anhaltende Schlafprobleme.

Klingen die Beschwerden nach spätestens drei Wochen ab, lag eine sogenannte kurzfristige Schlaflosigkeit vor. Wenn die Schlafbeschwerden länger als drei Monate anhalten, weist dies auf eine chronische Schlaflosigkeit hin. Leiden Sie unter Schlafproblemen, während Sie tagsüber gut funktionieren? Dann könnte es sich um eine Pseudo-Insomnie handeln.

Schlafbezogene Atmungsstörungen

Manchmal wird der Schlaf durch Atmungsstörungen beeinträchtigt. Bei einer Schlafapnoe kommt es beispielsweise zu sekundenlangen Atemaussetzern. Dabei wird der Schlaf nicht selten mehrmals pro Nacht unterbrochen. Die Schlafapnoe geht oft mit Schnarchen einher. Menschen mit Übergewicht schnarchen übrigens häufiger; entsprechend höher ist das Schlafapnoe-Risiko.

Schlafbezogene Bewegungsstörungen

Nicht jeder liegt im Schlaf still. Wer z. B. mit den Zähnen knirscht oder unter unruhigen Beinen (dem Restless-Legs-Syndrom) leidet, bewegt sich viel. Das geht auf Kosten der Schlafqualität.

Hypersomnie

Hypersomnie ist mit abnormer Tagesschläfrigkeit verbunden. Auch Narkolepsie gehört zu den Hypersomnien.

Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörung (gestörte innere Uhr)

Wer unter dieser Störung leidet, schläft entweder immer extrem spät oder extrem früh ein. Hier geht es also nicht um die Frage, ob jemand Abend- oder Morgenmensch ist.

Parasomnie

Parasomnie-Betroffene tun im Schlaf seltsame Dinge. Sie schlafwandeln, leiden an nächtlichen Angstattacken und sprechen oder schreien im Schlaf.

Schlafstörungen und ihre Folgen

Gemeinsam haben alle Schlafstörungen, dass sie die wichtigste Funktion des Schlafes sabotieren: die Regeneration von Körper und Geist. Das wiederum erschwert das Funktionieren im Alltag. Zudem können Schlafstörungen gesundheitliche Auswirkungen haben. So weist einiges darauf hin, dass chronische Schlafprobleme das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Depressionen erhöhen.

Was tun gegen schwere Schlaflosigkeit (Insomnie)?

Wer an Schlaflosigkeit leidet, kann zunächst einige Tipps für einen besseren Schlaf ausprobieren. Mit ein paar Lebensstilanpassungen lassen sich Schlafbeschwerden beispielsweise schon um einiges reduzieren. Wenn diese Tipps nicht helfen, ist eine ärztliche Abklärung ratsam. Es gibt mehrere Medikamente, die gegen Schlaflosigkeit eingesetzt werden können.

Nehmen Sie Schlaflosigkeit immer ernst, denn unbehandelt kann sie chronisch werden. Dies geschieht immerhin bei 40 % der unbehandelten Fälle.

Was Sie über Schlaftabletten wissen müssen

Bei der ärztlichen Behandlung von Schlaflosigkeit werden häufig starke Schlafmittel eingesetzt, z. B. aus der Gruppe der Benzodiazepine. Diese Medikamente beruhigen und wirken dämpfend auf das zentrale Nervensystem. Dadurch schläft man schneller ein und wacht nachts weniger leicht auf.

Starke Schlafmittel haben jedoch auch Nachteile. Schlaftabletten verursachen häufig Nebenwirkungen wie z. B. Verstopfung oder Benommenheit. Darüber hinaus kann bei längerfristiger Anwendung eine Abhängigkeit entstehen. Daher werden Schlafmittel immer nur für kurze Zeit verschrieben (in der Regel für eine höchstens zweiwöchige Anwendung).

Woher kommt Ihr Schlafproblem?

Da Schlafmittel also nur eine vorübergehende Lösung darstellen, muss die Ursache der Schlaflosigkeit behandelt werden. Sie sind sich nicht sicher, warum Sie so schlecht schlafen? Ein Schlaftagebuch vermittelt Ihnen schneller einen Einblick in Ihr Schlafverhalten. Notieren Sie sich Ihre Schlafzeiten und wann und wie lange Sie wach gelegen haben. Schreiben Sie auch auf, was Sie am Vortag getan, gegessen und getrunken haben und nennen Sie eventuelle Besonderheiten. Vielleicht erkennen Sie nach einiger Zeit ein paar Zusammenhänge. Ist das Schlaftagebuch keine Lösung? Dann warten Sie nicht länger und sprechen Sie mit einem Arzt darüber.

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Quellen

Hersenstichting. (2020, 20. Februar). Schlafstörungen. Verfügbar unter https://www.hersenstichting.nl/hersenaandoeningen/slaapstoornissen/ [25. Juni 2020]

KNMP. (2019, 26. August). Schlaflosigkeit.Apotheek.nl. Verfügbar unter Apotheek.nl. https://www.apotheek.nl/klachten-ziektes/slapeloosheid#! [25. Juni 2020]

Nederlands Huisartsen Genootschap. (s.d.). Schlafprobleme. Thuisarts.nl. Verfügbar unter https://www.thuisarts.nl/slaapproblemen [25. Juni 2020]

Zorginstituut Nederland. (s.d.). Schlaflosigkeit. FK Online. Verfügbar unter https://www.farmacotherapeutischkompas.nl/bladeren/indicatieteksten/slapeloosheid [25. Juni 2020].

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