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9 Symptome von Hämorrhoiden

Verfasst von: Redaktion

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Aua, Hämorrhoiden. Das ist nicht nur ein etwas peinliches Thema, sondern auch ein richtig schmerzhaftes. Hämorrhoiden (in der einfachen Schreibweise: „Hämorriden“) sind Gefäßpolster, die ringförmig angeordnet in der Nähe des Afters liegen. Bei einem Hämorrhoidalleiden sind diese Gefäßpolster vergrößert und geschwollen. Und das führt zu äußerst unangenehmen Beschwerden. Dies gilt umso mehr, wenn die Hämorrhoiden so groß sind, dass sie aus dem After herausragen. Dann wird ein einfacher Toilettengang plötzlich zu einer problematischen Angelegenheit.

Symptome bei Hämorrhoiden im Überblick

Welche Symptome bei Ihnen auftreten, hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Manche Hämorrhoiden verursachen keine Schmerzen. In diesem Fall handelt es sich um innere Hämorrhoiden, die sich an einer Stelle des Analkanals befinden, wo es keine Nerven gibt, die Schmerzen wahrnehmen könnten.

Hier die Symptome von Hämorrhoiden im Überblick:

  1. Juckreiz, Schmerzen, Brennen und Empfindlichkeit im Bereich des Afters
  2. hellrotes Blut beim Abwischen
  3. Blut und/oder Schleim beim Stuhl
  4. falscher Stuhldrang
  5. das Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
  6. ein unangenehmes, drückendes und schmerzhaftes Gefühl, wenn die Hämorrhoiden aus dem After treten
  7. eine Beule an der Wand des Afters
  8. eine sichtbare, schmerzhafte, blaue, traubengroße Schwellung im Analbereich; Sitzen ist fast nicht mehr möglich. In diesem Falle handelt es sich wahrscheinlich um eine thrombosierte Hämorrhoide.
  9. Schmierinkontinenz

Die vier Stadien bei einem Hämorrhoidalleiden

Alle oben genannten Symptome deuten auf vergrößerte Hämorrhoiden hin. Bei einem Hämorrhoidalleiden werden jedoch vier Stadien unterschieden.

1. Hämorrhoiden ersten Grades. Dabei handelt es sich um innere Hämorrhoiden. Hämorrhoiden ersten Grades können bluten, aber nur während des Stuhlgangs oder danach.

2. Hämorrhoiden zweiten Grades. Diese Hämorrhoiden stülpen sich nach außen; auch treten häufig Blutungen auf. Oft ziehen sich Hämorrhoiden zweiten Grades selbst wieder in den After zurück. Ohne eine Behandlung ist jedoch keine Verbesserung möglich.

3. Hämorrhoiden dritten Grades. Hierbei handelt es sich um blutende Hämorrhoiden, die so groß sind, dass sie sich nach außen stülpen und sich nicht von selbst zurückziehen. Es ist jedoch noch möglich, sie mit der Hand zurückzuschieben.

4. Hämorrhoiden vierten Grades. Diese Hämorrhoiden sind so groß, dass sie vorfallen und nicht mehr zurückgeschoben werden können.

Thrombosierte Hämorrhoiden

Bei Hämorrhoiden dritten und vierten Grades kann es zu weiteren Komplikationen kommen, wenn sie am After eingeklemmt werden. Dabei kann ein Blutgerinnsel in der Hämorrhoide entstehen. Eine solche thrombosierte Hämorrhoide kann sehr schmerzhaft sein.

Wann zum Hausarzt?

Erkennen Sie eines der Symptome, die auf krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden hinweisen könnten? Dann empfiehlt sich natürlich immer ein Gang zum Hausarzt oder zur Hausärztin. Das gilt auch für die leichteren Beschwerden, denn die können ebenfalls sehr störend sein.

Vor allem bei Hämorrhoiden, die sich nach außen stülpen, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Schließlich ist es nicht nötig, sich mit Schmerzen oder Beschwerden abzufinden: Es gibt mehrere Verfahren zur Entfernung von Hämorrhoiden.

Wenn Sie bei sich Symptome feststellen, die auf eine thrombosierte Hämorrhoide hindeuten, ist eine ärztliche Abklärung wirklich notwendig. Werden aus dem After austretende Hämorrhoiden eingeklemmt, können Blutgefäße absterben. Zudem können unbehandelte Hämorrhoiden weiter wachsen und die Blutungen stärker werden. Dies wiederum kann zu Blutarmut führen.

Symptome, die auf etwas anderes hinweisen könnten

Es gibt noch einen weiteren Grund für einen Arztbesuch, wenn Sie vermuten, dass Ihre Beschwerden durch Hämorrhoiden verursacht werden. Einige Krankheitszeichen eines Hämorrhoidalleidens ähneln denen einer Darmentzündung oder von Darmpolypen oder sogar von Darmkrebs.

Vor allem, wenn bei Ihnen Blut aus dem After austritt und die folgenden Aussagen auf Sie zutreffen, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen:

  • Sie sind über 50.
  • In Ihrer Verwandtschaft gibt es schwere Darmerkrankungen.
  • Sie haben plötzliche, starke Schmerzen im Analbereich.
  • Sie haben Fieber.
  • Ihr Stuhlgang bzw. Ihre Stuhlgewohnheiten haben sich verändert (z. B.: öfter Durchfall oder Verstopfung, dünner, blutiger Stuhl oder farblich veränderter Stuhl)
  • Sie haben Bauchschmerzen.
  • Sie verlieren schnell an Gewicht.

Hämorrhoiden behandeln heißt Symptome bekämpfen

Hämorrhoiden lassen sich leider nicht heilen. Daher zielen Behandlungen darauf ab, die Symptome zu bekämpfen oder zu lindern. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: durch Lebensstil- und Ernährungsanpassung, Medikamente oder einen medizinischen oder chirurgischen Eingriff.

Lebensstil- und Ernährungsanpassung

Die Ursache für Hämorrhoiden ist oft ein erhöhter Druck auf den After, z. B. durch Verstopfung, Übergewicht oder eine Schwangerschaft. Mit diesen Lebensstil- und Ernährungsanpassungen können Sie einem solchen Druck vorbeugen:

  • regelmäßige Toilettengänge. Gehen Sie bei Stuhldrang sofort auf die Toilette. So verhindern Sie, dass der Stuhl härter und trockener wird und Sie stärker pressen müssen, um Ihren Darm zu entleeren.
  • ballaststoffreichere Kost. Ballaststoffe (z. B. in Vollkornprodukten, Gemüse und Obst) machen den Stuhl geschmeidig und weich, sodass er leichter ausgeschieden wird.
  • ausreichend trinken. Wenn Sie mindestens 1,5 Liter pro Tag trinken, sind Verstopfungen weniger wahrscheinlich.
  • ausreichend Bewegung. Täglich mindestens eine halbe Stunde Bewegung regt den Stuhlgang an. Damit ist es weniger wahrscheinlich, dass der Stuhl hart und trocken wird.
  • Zurückhaltung bei Alkohol und Koffein. Diese Stoffe wirken nämlich harntreibend. Dadurch kann der Stuhlgang härter werden, was den Druck auf den After erhöht.

Medikamente

Wie bereits erwähnt, können krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden Juckreiz und Schmerzen verursachen. Gegen diese Symptome gibt es verschiedene Salben und Zäpfchen:

  • Hautreizungen: Gegen Hautreizungen hilft Vaselinecreme, die nach dem Stuhlgang mit einem Fingerkondom oder einem speziellen Röhrchen (Kanüle) im Analbereich aufgetragen wird. Cremes mit Zinksulfat oder Zinkoxid lassen die Hämorrhoiden etwas schrumpfen. Verwenden Sie diese Cremes jedoch nicht bei blutenden Hämorrhoiden.
  • Juckreiz und Schmerzen: Cremes mit Lidocain lindern Juckreiz und Schmerzen.

Medizinischer Eingriff

Wenn bei einem Hämorrhoidalleiden die folgenden Beschwerden auftreten, kann ein medizinischer Eingriff vorgenommen werden:

  • Die Hämorrhoiden stülpen sich nach außen.
  • Die Hämorrhoiden können nicht mit der Hand zurückgeschoben werden.
  • Die Hämorrhoiden bluten und verursachen Schmerzen.

Der Eingriff kann z. B. darin bestehen, die Hämorrhoiden mit Gummibändern abzubinden (Gummiband-Ligatur). Bei der Wärmebehandlung (Koagulation) wird die Blutzufuhr zu den Hämorrhoiden mit einem Elektro- oder Infrarotgerät abgeschnitten.

Chirurgischer Eingriff

Die chirurgische Entfernung wird nur bei sehr großen und schmerzhaften Hämorrhoiden durchgeführt. Wegen möglicher Komplikationen, wie z. B. einer dauerhaften Inkontinenz, sind solche Eingriffe selten. Lassen Sie es also besser erst gar nicht so weit kommen und gehen Sie bei Symptomen sofort zum Arzt.

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