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Weltfrauentag: Frauengesundheit und vernachlässigte Herausforderungen

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Warum es am Weltfrauentag auch um Gesundheit gehen sollte: Gleichberechtigung geht weiter als Chancengleichheit. Sie umfasst auch die Gesundheitsversorgung. Viele Frauen erkennen Herz-Kreislauf-Symptome nicht, Zyklusbeschwerden werden bagatellisiert und die medizinische Betreuung bei Wechseljahrsbeschwerden bleibt oft unzureichend. Dabei sind dies keine Nebenschauplätze, sondern grundlegende Herausforderungen im Gesundheitswesen. Mehr Sensibilisierung und bessere Versorgung sind unverzichtbar. In diesem Beitrag erläutern wir, warum Frauengesundheit am Weltfrauentag im Mittelpunkt stehen muss.

Zeitnahe Diagnosen und die angemessene Behandlung frauenspezifischer Gesundheitsprobleme wie Wechseljahrsbeschwerden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten zu Einsparungen von 7,6 Milliarden Euro führen und die Position der Frauen stärken.

Quelle: Women INC & VU 

1. Menstruationsbeschwerden und Verhütung: das Tabu durchbrechen

Menstruation und Empfängnisverhütung bleiben oft Tabuthemen, obwohl sie die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen maßgeblich beeinflussen. Zwar ist der Zugang zu Menstruationsprodukten und Verhütungsmitteln in der westlichen Welt grundsätzlich gegeben, doch auch in unseren Breiten wird das Thema Zyklusbeschwerden nicht immer ernst genommen. 

Zyklusbeschwerden?

Ein Beispiel ist die Endometriose, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Mögliche Folgen: 

  • extreme Schmerzen, besonders während der Menstruation 
  • Fruchtbarkeitsprobleme 
  • chronische Müdigkeit und Entzündungen 

Obwohl 1 von 10 Frauen von Endometriose betroffen ist, dauert es häufig 7 bis 10 Jahre, bis eine korrekte Diagnose gestellt wird. In der Zwischenzeit bekommen Frauen mit starken Menstruationsschmerzen oft zu hören, das gehöre eben dazu 

Endometriosebeschwerden?

In den Niederlanden setzt sich WOMEN Inc. für eine Nationale Strategie für die Frauengesundheit ein, um grundlegende Verbesserungen im Gesundheitssystem zu bewirken. Eine Kosten-Nutzen-Analyse zeigt, dass mit gezielter Vorbeugung und Behandlung frauenspezifischer Gesundheitsprobleme Einsparungen von 7,6 Milliarden Euro möglich sind.  

Warum ist das wichtig? Weil fundierte Kenntnisse über Menstruation und Verhütungsmethoden die medizinische Versorgung von Frauen deutlich verbessern können. 

2. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: die häufigste Todesursache bei Frauen

Oft bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen unerkannt. Die Krankheitszeichen sind anders als bei den Männern, wodurch nicht immer die korrekte Diagnose gestellt wird.  

Häufige Symptome bei Frauen: 

  • Müdigkeit 
  • Kurzatmigkeit 
  • Übelkeit 
  • Schmerzen im Rücken, Kiefer oder Oberbauch 

Darüber hinaus legen Studien nahe, dass Faktoren wie Menstruationsstörungen (etwa das polyzystische Ovarialsyndrom, PCOS) oder frühe Wechseljahre mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko einhergehen. Entsprechend können frühe Anzeichen eines hormonellen Ungleichgewichts ein Indikator für Herz-Kreislauf-Probleme im späteren Leben sein. Auch andere Faktoren wie der Lebensstil und erbliche Veranlagung beeinflussen das Risiko. 

Sensibilisierungist entscheidend: Haben Sie diese Symptome bei sich festgestellt? Suchen Sie im Zweifelsfall einen Arzt auf. 

3. Wechseljahre und Herzgesundheit: das vergessene Risiko

Während und nach den Wechseljahren nimmt die Menge an Östrogen im Körper ab. Dieses Hormon schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der sinkende Östrogenspiegel erhöht folgende Risiken: 

Bei Frauen, die vor dem 40. Lebensjahr in die Wechseljahre kommen, besteht ein fast 50 Prozent höheres Herz-Kreislauf-Risiko. 

Hormonersatztherapie (HET): Risiken und Nutzen

Nach wie vor wird die Bedeutung der Wechseljahre in der Medizin nicht ausreichend beachtet. Die negative Wahrnehmung der HET geht teilweise auf ältere Studien zurück, in denen die Risiken überschätzt wurden. Infolgedessen leiden heute viele Frauen – unnötigerweise – ohne medizinische Unterstützung zu erhalten. 

Neuere Studien zeigen, dass bestimmte Formen der Hormonersatztherapie das Risiko für Herzerkrankungen und Thrombosen erhöhen. Laut MedlinePlus steigt bei einer HET (auch: HRT) das Risiko für:  

  • Thrombosen 
  • Herzinfarkte 
  • Schlaganfälle 
  • Brust- und Gebärmutterkrebs 

Das Risiko wird durch die Art der HET und die individuelle Krankengeschichte der Frau bestimmt. 

In einer im British Medical Journal veröffentlichten Studie wurden Daten von 919.000 schwedischen Frauen analysiert. Dabei fand man heraus:  

Die kombinierte HET mit Tabletten (Östrogen plus Gestagen) senkt zwar das Gebärmutterkrebs-Risiko im Vergleich zur reinen Östrogen-Therapie. Verglichen mit dem völligen Verzicht auf HET ist sie jedoch mit einem leicht erhöhten Risiko für Herzerkrankungen und venöse Thromboembolien verbunden. 

Transdermale HET (Pflaster oder Gele) zeigte in der Studie kein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und venöse Thromboembolien. Wie bei jeder Behandlung gibt es jedoch auch hier ein gewisses Restrisiko. Dies wiederum ist bei Raucherinnen und Frauen mit anderen kardiovaskulären Risikofaktoren erhöht.  

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin die Vor- und Nachteile einer Hormonersatztherapie in Ihrer individuellen Situation. 

Sind Sie in den Wechseljahren und leiden unter unerklärlichen Gesundheitsproblemen? Besprechen Sie mit einem Spezialisten, was zu tun ist. 

4. Gewicht und Stoffwechsel: hormonelle Unterschiede

Frauen haben einen anderen Metabolismus als Männer, was unter anderem durch hormonelle Schwankungen bedingt ist. Der sinkende Östrogenspiegel nach der Menopause wirkt sich auf folgende Bereiche aus: 

  • Fettverteilung: Fett wird verstärkt eingelagert, vor allem im Bereich des Bauches. 
  • Stoffwechsel: Der Metabolismus wird träger, was das Abnehmen erschwert. 
  • Knochengesundheit: Durch die Abnahme der Knochendichte steigt das Osteoporoserisiko
  • Autoimmunkrankheiten: Diese kommen bei Frauen häufiger vor, möglicherweise aufgrund von hormonellen, umweltbedingten und genetischen Faktoren. 

Abnehmen verläuft bei Frauen anders

Viele Schlankheitstipps passen nicht zum weiblichen Körper. Noch allzu oft basieren Ernährungsrichtlinien und -studien auf Untersuchungen an Männern, obwohl sich Ernährung und Bewegung bei Frauen anders auswirken. 

Langfristige Strategien für einen gesunden Metabolismus:

  • Krafttraining zum Erhalt der Muskelmasse und zur Stoffwechselaktivierung 
  • Ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eiweiß und gesunden Fetten 
  • Ausreichend Versorgung mit Kalzium und Vitamin D für die Knochengesundheit 

Darauf sollten Sie als Frau „verzichten“:

Crash-Diäten und strenge Kalorienreduktion – sie können kontraproduktiv wirken: 

  • Der Körper schaltet in den Sparmodus: Dabei wird das Fett nicht verbrannt, sondern verstärkt gespeichert.  
  • Muskelmasse wird abgebaut: Das wiederum verlangsamt den Stoffwechsel noch mehr. 

Möchten Sie wissen, was Sie für Ihren Stoffwechsel und Ihre Knochengesundheit tun können? Dokteronline steht Ihnen gern mit Beratung und Behandlungen zur Seite. 

Was kann Dokteronline für Sie tun?

Dokteronline bietet kompetente Unterstützung und individuelle Gesundheitsberatung speziell für Frauen. Von der Menopause über Menstruationsbeschwerden bis hin zum Metabolismus: Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen. 

Entdecken Sie Behandlungen und maßgeschneiderte Beratung

Wie viel wissen Sie über die Frauengesundheit? Testen Sie sich mit unserem Quiz und entdecken Sie überraschende Fakten!

Gemeinsam gestalten wir eine gesündere Zukunft für Frauen weltweit. Sensibilisierung ist der erste Schritt zur Veränderung. 

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