Allopurinol
Der Wirkstoff Allopurinol unterbindet die Bildung von Harnsäure. Dadurch wird das Risiko einer Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken und Nieren gesenkt. Allopurinol ist als Tablette erhältlich. In der Regel wird dieses Medikament über einen längeren Zeitraum angewendet.
Was ist Allopurinol?
Der Wirkstoff Allopurinol unterbindet die Bildung von Harnsäure. Dadurch wird das Risiko einer Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken und Nieren gesenkt. Allopurinol ist als Tablette erhältlich. In der Regel wird dieses Medikament über einen längeren Zeitraum angewendet.
Wofür wird Allopurinol angewendet?
Arzneimittel mit Allopurinol werden bei Gicht und Nierensteinen verschrieben. Diese Erkrankungen können auftreten, wenn der Harnsäurespiegel im Blut zu hoch ist.
Gicht:
Harnsäurekristalle können sich in den Gelenken ablagern und dort Entzündungen verursachen. Am häufigsten kommen Gichtanfälle im großen Zeh vor; sie können aber auch in anderen Gelenken auftreten. Das Gelenk beginnt plötzlich stark zu schmerzen, rötet sich und schwillt an. Auch Knoten unter der Haut können an der betroffenen Stelle auftreten. Ein Gichtanfall dauert in der Regel zwei bis drei Wochen. Danach klingen die Beschwerden ab.
Wenn Sie mehr als zweimal im Jahr einen Gichtanfall haben, kann Allopurinol helfen. Das Medikament senkt den Harnsäurespiegel im Blut. Die Gichtanfälle werden seltener oder bleiben ganz aus.
Nierensteine:
Manchmal lösen sich bestimmte Stoffe im Urin nicht völlig auf. Diese Stoffe lagern sich zuweilen ab und es entstehen steinähnliche Gebilde in den Nieren. Gelangt ein solcher Nierenstein in den Harnleiter, verursacht er große Schmerzen, vor allem in der Seite und am Rücken. Manchmal werden die Schmerzen zudem von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Auch die Ausscheidung des Steins über den Urin (meist innerhalb weniger Tage) kann sehr schmerzhaft sein.
Der Bildung von Nierensteinen kann durch viel Flüssigkeitskonsum (mindestens 2 Liter pro Tag) weitgehend entgegengewirkt werden. Wenn dies nicht ausreicht, kann Allopurinol verschrieben werden. Beachten Sie aber, dass dieses Arzneimittel nur bei Nierensteinen wirkt, die hauptsächlich aus Harnsäure bestehen (sogenannte 2,8-DHA-Nierensteine).
Wie wird Allopurinol angewendet?
Der Wirkstoff Allopurinol ist als Tablette erhältlich. Schlucken Sie die Tablette unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit. Nehmen Sie das Arzneimittel vorzugsweise während der Mahlzeit oder danach ein; dies beugt Nebenwirkungen wie Übelkeit vor. Trinken Sie während der Behandlung mit Allopurinol ausreichend (mindestens 2 Liter pro Tag). Dadurch produziert der Körper mehr Urin und scheidet mehr Harnsäure aus.
Es kann einige Zeit (mehrere Wochen bis Monate) dauern, bis Allopurinol seine ganze Wirkung gegen Gicht und Nierensteine zeigt. Setzen Sie die tägliche Einnahme auf jeden Fall fort. Wenn dieses Medikament gut wirkt, wird es in der Regel langfristig eingenommen.
Dosierung
Hinsichtlich der Anwendungshäufigkeit und -dauer von Allopurinol richten Sie sich bitte nach den Anweisungen des Arztes/der Ärztin. Sofern nicht anders ärztlich verordnet, gilt folgende Dosierungsempfehlung:
- Erwachsene: einmal täglich 100 bis 300 mg.
Wenn diese Dosierung nicht ausreichend wirkt, wenden Sie sich bitte an einen Arzt/eine Ärztin. Kindern werden Medikamente auf der Basis von Allopurinol nur selten verordnet. In diesem Fall bestimmt ein Arzt/eine Ärztin die Dosierung.
Nebenwirkungen
Medikamente können Nebenwirkungen verursachen. Allopurinol ist im Allgemeinen gut verträglich; gelegentlich können jedoch unter anderem die folgenden Nebenwirkungen auftreten:
- Hautausschlag. Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an einen Arzt/eine Ärztin;
- Eine vorübergehende Zunahme der Gichtanfälle. Dies kann besonders zu Beginn der Behandlung auftreten. Setzen Sie das Arzneimittel nicht ab, fragen Sie aber einen Arzt oder eine Ärztin um Rat. Möglicherweise erhalten Sie vorübergehend ein zusätzliches Medikament gegen den Gichtanfall;
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen. Nehmen Sie die Tabletten nach der Mahlzeit ein, um diese Beschwerden zu dämpfen.
Eine vollständige Übersicht über die möglichen Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage. Melden Sie alle Nebenwirkungen einem Arzt/einer Ärztin oder in der Apotheke, auch wenn die Beschwerden nicht auf der Packungsbeilage genannt werden.
Wann darf Allopurinol nicht angewendet werden?
Allopurinol ist nicht für alle Personen geeignet. Benutzen Sie dieses Medikament nicht bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Allopurinol oder einen der verwendeten Hilfsstoffe.
In einigen Fällen ist besondere Vorsicht bei der Anwendung von Allopurinol geboten. Zum Beispiel bei einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung oder wenn Sie bestimmte Medikamente einnehmen. Lassen Sie sich immer ärztlich beraten, um festzustellen, ob Allopurinol für Sie geeignet ist. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Packungsbeilage.
Schwangerschaft / Fahrtüchtigkeit / Alkohol
Verwenden Sie Arzneimittel auf der Basis von Allopurinol nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit, außer Ihr Arzt/Ihre Ärztin empfiehlt dies ausdrücklich. Vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft wird dringend von der Einnahme dieses Medikaments abgeraten, da ein mögliches erhöhtes Risiko von Anomalien (Fehlbildungen) beim Kind besteht.
Ihre Verkehrstüchtigkeit wird vom Wirkstoff Allopurinol nicht beeinträchtigt.
Alkohol scheint die Produktion von Harnsäure zu erhöhen und kann dadurch die Beschwerden hervorrufen oder verstärken. Trinken Sie daher keinen oder wenig Alkohol, wenn Sie wegen Nierensteinen oder Gicht behandelt werden.